Rund 6.500 Athletinnen und Athleten werden an den „kleinen Olympischen Spielen“ teilnehmen, wie sie Sportstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) bezeichnete. Das Event führt Vertreter und Stars olympischer und nicht olympischer Sportarten zusammen. Hohensinner strich heraus, dass Graz 2021 noch während der Coronavirus-Pandemie „Geburtshelfer“ für die Sport Austria Finals sein durfte. Damals ging der „Probegalopp“ noch ohne Zuschauer und mit rund 3.500 Sportlern über die Bühne.
Sport-Austria-Präsident Hans Niessl unterstrich, dass man sich in Graz willkommen fühle, wenngleich die Finals 2024 und 2025 in Innsbruck ausgetragen werden. Graz habe etwas „Einzigartiges“ geschaffen, die Sportstätten wie etwa der Raiffeisen Sportpark und der Karmeliterplatz seien beeindruckend: „Es ist wieder olympisches Flair in Graz.“
Rennrodeln als Highlight
Während Taekwondo, Schwimmen, Tischfußball, Inline-Hockey und Rollstuhlrugby neu im Programm sind, kehren Fechten, Karate und Schach nach der Premiere 2021 ins Eventprogramm zurück. Spektakulär – wie schon 2022 – dürfte das Rennrodeln auf dem Grazer Schlossberg werden: Wie schon im Vorjahr werden die Sportlerinnen und Sportler beim Uhrturm starten und rund 550 Meter mit bis zu 100 km/h in Richtung Karmeliterplatz hinunterrasen.
Sport Austria Finals in Graz
Mit der Eröffnungsfeier haben am Mittwoch in Graz die Sport Austria Finals begonnen – mit beeindruckenden Zahlen: 6.500 Athletinnen und Athleten werden bis kommenden Sonntag in 37 Sportarten um Staatsmeistertitel kämpfen. Die steirische Landeshauptstadt verwandelt sich wieder einmal in den größten Sportplatz Österreichs.
Einer mit Olympiaerfahrung ist Gustav Gustenau. Im Modernen Fünfkampf tritt er bei den Laser-Run-Meisterschaften als Titelverteidiger an. Die Einzelstrecken-Weltmeisterin im Eisschnelllauf von 2019, Vanessa Herzog, ist ebenfalls dabei, aber nicht in ihrer Stammdisziplin. Sie tritt auf dem Parkplatz des Center West Einkaufszentrums im Inlineskating an: „Diese Bewerbe halten fit und geben Selbstvertrauen. Das wird eine gute Vorbereitung auf den Winter.“
Programm auf ORF Sport +
- Donnerstag, 15.00 Uhr: Rugby
- Freitag, 17.00 Uhr: Fechten
- Sonntag, 16.30 Uhr: Cheerleading
Rollstuhlrugby noch in „Kinderschuhen“
Die nicht olympischen Sportarten bilden eine bunte Palette. Im Rollstuhlrugby beispielsweise ist Rene Hernesz mit dabei. „Die Rugby-Community steckt bei uns im Vergleich zu Amerika noch in den Kinderschuhen – auch was die mediale Aufmerksamkeit und die finanziellen Möglichkeiten betrifft“, erzählte Hernesz, zwei Saisonen in Los Angeles in Aktion. „In den USA ist alles professionell aufgestellt, die Spiele werden im TV übertragen, und die Zeitungen berichten ebenfalls darüber.“
Für Racketlon sind die Finals der Saisonhöhepunkt. „Das Besondere an den Finals ist, dass die gesamte Racketlon-Community aus ganz Österreich zusammenkommt und – inklusive des Bundesliga-Teamevents – alle Bewerbe zentral an einem Ort gespielt werden“, sagte Verbandspräsident Marcel Weigl.
Österreich im Tischfußball „ganz groß“
Mit dabei ist auch Österreichs Männer-Team im Sportkegeln, das sich kürzlich in Kroatien den WM-Titel abholte. Es war der erste Mannschaftstitel seit 70 Jahren. Die Frauen hatten Silber gewonnen, auch sie werden an den Sport Austria Finals teilnehmen. Und auch Tischfußball darf gespielt werden: „Österreich ist vielleicht ein kleines Sportland, aber im Tischfußball sind wir ganz groß“, sagte Marina Tabakovic.
Sport Austria Finals ist die größte Multisportveranstaltung Österreichs und wird am Mittwochabend feierlich im Finals Dome auf dem Karmeliterplatz eröffnet. 2023 sind unter anderem Tischfußball, Taekwondo, Schwimmen und Inlinehockey neu dabei.