Andrea Mayr jubelt mit Österreich-Fahne
GEPA/Patrick Steiner
Berglauf

Mayr „klettert“ zu siebentem WM-Gold

Andrea Mayr hat sich bei der Heim-WM in Tirol sensationell zum siebenten Mal zur Weltmeisterin im Berglauf gekrönt. Die 43-jährige Oberösterreicherin spielte am Mittwoch im WM-Auftaktbewerb Vertical – einem 7,1 km langen Rennen über 1.020 Höhenmeter bergauf von Neustift im Stubaital zur Elferhütte – ihre Routine aus, ließ auf dem besonders steilen Schlussstück ihr letzte Gegnerin stehen und „kletterte“ zum umjubelten Triumph.

Mayr, im Vorjahr in Thailand WM-Zweite, startete im ersten flachen Streckenabschnitt wie geplant recht verhalten und lag zunächst außerhalb der Top Ten, verschärfte dann aber bald das Tempo und setzte sich schon vor der Hälfte der Distanz solo an die Spitze.

Die Kenianerin Philaries Jeruto Kisang nahm ihr zwar mit einem Zwischenspurt im flacheren Mittelteil wieder die Führung ab, konnte dann im Finish aber nicht mit Mayr mithalten. Diese siegte nach 48:14 Minuten 37 Sekunden vor Kisang (48:51) und mehr als eine Minute vor der drittplatzierten US-Amerikanerin Grayson Murphy (49:22).

Andrea Mayr holt Berglauf-Gold

Mit einer Goldmedaille für Andrea Mayr begann am Mittwoch die Berglauf-Weltmeisterschaft in Tirol. Die 43-Jährige gewann das Vertical-Rennen, wo auf einer Strecke von 7,1 Kilometern mehr als 1.000 Höhenmeter bezwungen werden mussten.

Emotionaler Karrierehöhepunkt

„Ich habe mir schon vorher gedacht, es wäre schön, wenn ich hier meine elfte Medaille holen würde, dass es jetzt sogar Gold wurde, ist natürlich umso schöner. Am Anfang ging es um Positionierung, dann habe ich überholen können, das hat sich super angefühlt“, sagte die von Emotionen überwältige Mayr im ORF-Interview.

„Ich hatte Angst, dass die Kenianerinnen mich überholen würden, konnte aber dranbleiben. Und beim Steilen haben mir die Zuschauer gesagt, dass die Kenianerin schlecht aussieht, und ich hab’s dann versucht. Es waren sechs lange, harte Minuten. Es ist etwas sehr Besonderes, damals bei der Heim-EM habe ich eine Medaille geholt, am Anfang meiner Karriere, jetzt bei der Heim-WM eher gegen Ende. Das macht es umso schöner.“

Andrea Mayr (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Beim Zieleinlauf jubelte Andrea Mayr mit einer Österreich-Fahne

Karin Freitag (57:10) und Sandrina Illes (57:13) belegten die Plätze 49 und 50, in der Teamwertung wurden Österreichs Damen damit Neunte, Gold ging an Kenia.

Afrikanischer Dreifachsieg bei den Männern

Bei den Männern siegte der Kenianer Patrick Kipngeno in der selbst von Experten für unmöglich gehaltenen Fabelzeit von 40:18 Minuten überlegen vor dem Ugander Levi Kiprotich (41:51) und seinem Landsmann Josphat Kiprotich (42:04). Ala bester Österreicher lief Manuel Innerhofer (45:37) auf Platz 29, Martin Mattle (46:12), Florian Zeisler (48:19) und Martin Enzenberger (49:29) landeten auf den Rängen 34, 56 und 66. Österreichs Team wurde Elfter, Kenia gewann.

Bei der WM im Berglauf und Trailrun zwischen Innsbruck und dem Stubaital stehen bis Samstag noch drei weitere Disziplinen – Trail Short, Trail Long und Mountain Classic – auf dem Programm, österreichische Medaillen sind aber nicht mehr zu erwarten.

Infos zu den Elitebewerben:

Vertical-Rennen (Mittwoch): 7,1 km langes Rennen über 1.020 Höhenmeter bergauf von Neustift im Stubaital zur Elferhütte

Trail Short (Donnerstag, 9.00 Uhr): 45,2 km von Innsbruck nach Neustift mit über 5.800 Höhenmetern (3.130 bergauf, 2.720 bergab)

Trail Long (Freitag, 6.30 Uhr): Königsdisziplin der Trailrunner über eine Länge von 86,9 km von Neustift nach Innsbruck mit mehr als 13.000 Höhenmetern (6.500 bergauf, 6.920 bergab)

Mountain Classic (Samstag, 10.00 Uhr): Rennen über zwei je 7,5 km lange Runden und insgesamt 750 Höhenmeter in Innsbruck