Kopfballduell zwischen Marvin Martins Santos Da Graca (FK Austria Wien) und Lukas Fridrikas (SC Austria Lustenau)
APA/EXPA/Peter Rinderer
Bundesliga

Play-off-Hinspiel endet mit Pattstellung

Das Hinspiel im Play-off-Finale der Admiral Bundesliga um den letzten Europacup-Platz hat am Donnerstag keine Vorentscheidung gebracht. Die Austrias aus Lustenau und Wien trennten sich mit 1:1 (1:0) und gehen damit mit gleichen Chancen ins Rückspiel am Sonntag (17.00 Uhr). Lukas Fridrikas brachte die Gastgeber zwar früh in Führung, Manfred Fischer bescherte den Wienern mit einem Blitzstart nach der Pause aber das Remis.

Fridrikas hatte die Lustenauer vor 4.325 Zuschauerinnen und Zuschauern im ausverkauften Reichshofstadion bereits in der 17. Minute in Führung gebracht. Doch die Wiener schlugen fast unmittelbar nach Wiederbeginn durch Fischer zurück (46.) und sorgten damit für die Pattstellung im Kampf um das letzte freie Ticket für den Europacup. Der Gewinner des Duells ist in der Qualifikation zur Europa Conference League mit von der Partie.

Mit dem Remis im Ländle konnte die Austria aus Wien zwar auch das dritte Saisonduell mit ihrem Lustenauer Pendant nicht gewinnen, darf sich im Rückspiel am Sonntag aber dank heimischer Kulisse etwas Vorteil wähnen. Dazu kommt der Frischefaktor, denn die Vorarlberger bestreiten am Sonntag schon ihr viertes Spiel binnen zehn Tagen. Lustenau absolvierte nach der letzten Runde der Liga das Play-off-Halbfinale gegen den Wolfsberger AC und löste dort erst mit einem 2:1 in der Verlängerung das Ticket für die Duelle mit den Wiener Violetten.

Hinspiel endet remis

Das Hinspiel im Play-off-Finale der Admiral Bundesliga um den letzten Europacup-Platz hat am Donnerstag keinen Sieger gebracht. Die Austrias aus Lustenau und Wien trennten sich mit 1:1 (1:0).

Lustenau mit besserem Start

Nach den 120 kräfteraubenden Minuten von Wolfsberg wählte Lustenaus Trainer Markus Mader daher auch eine Aufstellung, die vor allem für defensive Stabilität sorgen sollte. Lustenau lief mit einer Fünferkette in der Abwehr ein. Im Sturm sollte Yadaly Diaby den formstarken Fridrikas unterstützen. Man wolle sich die Chance für ein echtes Endspiel in Wien offenhalten, so die Marschroute. Die Causa um Hakim Guenouche wurde bei den Vorarlbergern nicht groß thematisiert. Der Franzose fehlt im Saisonfinish aus disziplinären Gründen, nachdem er offenbar zur Vertragsunterschrift bei der Austria gewesen war.

Die Wiener wollten ihrerseits die Enttäuschung über den verpassten vierten Platz in der Meistergruppe hinter sich wissen. Mit dem erkrankten Dominik Fitz fehlte der Spielgestalter, Andreas Gruber war wie Kapitän Lukas Mühl für den ebenfalls kranken Johannes Handl von Start weg dabei. Bei strahlendem Sonnenschein attackierten die Gäste von Beginn an früh, konnten sich aber keine gefährliche Szene herausarbeiten. Lustenau gelang nach einer Viertelstunde unterdessen aus der ersten gelungenen Offensivaktion der Führungstreffer.

Diaby zog in den Strafraum, ließ dabei Matteo Meisl stehen und fand Fridrikas, der im Stil eines Torjägers abschloss. Der Matchplan der Vorarlberger klappte. Die vielen hohen Bälle der Austria auf Tabakovic hatten Matthias Maak und Co. im Griff. Der Ex-Lustenauer fand noch die beste Ausgleichschance vor: Manuel Polster setzte sich links außen einmal durch, Tabakovic konnte den Querpass aber nicht aufs Tor bringen (21.). Die grün-weiße Austria hatte in der ersten halben Stunde ebenfalls noch eine große Möglichkeit. Diaby ließ dieses Mal Mühl stehen, Austria-Torhüter Christian Früchtl rettete für seine Vorderleute (29.).

Yadaly Diaby und Lukas Fridrikas (Lustenau)
GEPA/Oliver Lerch
Fridrikas (r.) sorgte für einen Auftakt nach Maß aus Sicht der Lustenauer Austria

Austria-Donnerwetter fruchtet

Meteorologisch braute sich in der Pause ein Unwetter zusammen. In der Austria-Kabine dürfte nach einer schwachen Vorstellung ebenfalls dicke Luft geherrscht haben. Die Violetten kamen aufgeladen zurück. Ein Schuss von Matthias Braunöder wurde noch geblockt, jener von Fischer fand von Jean Hugonet noch entscheidend abgefälscht nicht einmal eine Minute nach Wiederbeginn den Weg ins Netz (46.). Wimmer sah sein Team aufkommen, er brachte nach einer Stunde mit Nikola Dovedan und Aleksandar Jukic – für Gruber und Braunöder – frische Kräfte für die Offensive.

Lustenau schien die Strapazen zu spüren, so musste der am Knie angeschlagene Diaby vom Feld. Die Vorarlberger blieben mit viel Kampfgeist aber in der Partie. Das Spiel verflachte dann zunehmend, beide Mannschaften rannten oft Fehlpässen hinterher. Lustenau konnte einmal von einem Patzer der Austria nicht profitieren, auf der Gegenseite schoss Polster ins Außennetz. Die letzte Chance gehörte wieder Lustenau, der eingewechselte Nemanja Motika scheiterte aber mit einem Schuss aufs kurze Eck an Früchtl (86.).

Stimmen zum Spiel:

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Der Plan ist voll aufgegangen. Es war ein toller Auftritt meiner Mannschaft, ich kann nur Lob aussprechen. Wir sind verdient in Führung gegangen und hätten noch ein Tor nachlegen können. Das wäre ein Riesenschritt gewesen. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, welche Qualität die Austria hat. Dass die Kräfte dann schwinden, war klar. Es ist aber bis zum Schluss spannend geblieben, viele Chancen des Gegners habe ich nicht gesehen. Es ist noch alles offen, wir haben weiter die Chance, unseren Traum zu verwirklichen.“

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Der Auftritt in der ersten Halbzeit war nicht so, wie wir uns das gewünscht haben. Wir wollten mehr machen, man hat nicht gesehen, wer am Montag die 120 Minuten gespielt hat. Lustenau lag verdient voran. Positiv war der Auftritt in der zweiten Halbzeit, da haben wir Lustenau mehr beschäftigt. Trotzdem darf es nicht passieren, dass wir in den letzten fünf Minuten in einen Konter laufen. Im Heimspiel wollen wir die Sachen mit den Fans im Rücken besser machen. Ich denke, die Ausgangslage ist 50:50.“

Admiral Bundesliga, Play-off-Finale, Hinspiel

Donnerstag:

Austria Lustenau – Austria Wien 1:1 (1:0)

Lustenau, Reichshofstadion, 4.325, SR Altmann

Tore:
1:0 Fridrikas (17.)
1:1 Fischer (46.)

Austria Lustenau: Schierl – Gmeiner (67. Anderson), Maak, Hugonet, Grujcic, Berger – Grabher, Surdanovic (78. Motika), Tiefenbach (89. Türkmen) – Fridrikas (89. Schmid), Diaby (67. Rhein)

Austria Wien: Früchtl – Mühl, Martins, Meisl – Ranftl, Braunöder (60. Jukic), Holland, Polster (89. Baltaxa) – Gruber (60. Dovedan), Fischer – Tabakovic

Gelbe Karten: Surdanovic, Grabher, Berger, Tiefenbach bzw. Braunöder, Martins, Gruber, Fischer, Holland

Die Besten: Hugonet, Fridrikas, Surdanovic bzw. Ranftl, Früchtl, Polster

Rückspiel am 11. Juni in Wien, Anpfiff 17.00 Uhr