Jubel von Manfred Fischer (Austria Wien)
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Austria stürmt in Überzahl in Europacup

Die Wiener Austria hat sich am Sonntag das letzte Ticket der Admiral Bundesliga für die kommende Europacup-Saison gesichert. Die Violetten gewannen in der Generali Arena das Rückspiel des Play-off gegen Austria Lustenau mit 5:0 (1:0) und treten nach dem 1:1 im Hinspiel in der Qualifikation zur Europa Conference League an. Ein früher Ausschluss des Lustenauers Jean Hugonet ebnete den Wienern letztlich den Weg.

Die Lustenauer agierten vor 12.084 Zuschauerinnen und Zuschauern bereits ab der 17. Minute mit einem Mann weniger, nachdem Schiedsrichter Manuel Schüttengruber Hugonet nach einem Foul zuerst Gelb zeigte, den Franzosen aber nach Hinweis des VAR doch mit Rot vom Platz stellte.

Die Wiener nutzten die frühe Überzahl eiskalt aus und fuhren dank eines Doppelpacks von Manfred Fischer (19., 47.) sowie der Treffer von Haris Tabakovic (61.), Dominik Fitz (84.) und Andreas Gruber (86.) einen klaren Sieg ein. Während die Austrianer über einen gelungenen Saisonabschluss jubeln durften, verpassten die Lustenauer von Coach Markus Mader die Krönung einer beachtlichen Aufstiegsspielzeit.

Austria stürmt in Europacup

Die Wiener Austria hat sich am Sonntag das letzte Ticket der Admiral Bundesliga für die kommende Europacup-Saison gesichert. Die Violetten gewannen in der Generali Arena das Rückspiel des Play-off gegen Austria Lustenau mit 5:0 (1:0) und treten nach dem 1:1 im Hinspiel in der Qualifikation zur Europa Conference League an.

Trotz Rucksacks in Europacup

Die Austria von Trainer Michael Wimmer löste nach dem 1:1 im Hinspiel beim letzjährigen Aufsteiger aus Lustenau damit das letzte Europacup-Ticket eines österreichischen Clubs. Die „Veilchen“, die aufgrund von Lizenzverstößen mit drei Minuspunkten in die Saison gestartet waren, steigen dank des Play-off-Sieges in der zweiten Qualirunde der Conference League ein.

Meister Red Bull Salzburg steht fix in der Gruppenphase der Champions League, Vizemeister Sturm Graz steigt in der dritten Qualirunde der Königklasse ein. Der LASK startet aufgrund des Cupsieges der Grazer im Play-off der Europa League. So wie die Austria spielt auch Rapid in der Conference League. Die Hütteldorfer beginnen allerdings erst in der dritten Runde der Qualifikation.

Austria mit überraschender Aufstellung

Wimmer sorgte mit seiner Startaufstellung im Entscheidungsspiel zumindest für eine kleine Überraschung. Die Leistungsträger Matthias Braunöder, Gruber sowie der kürzlich genesene Fitz saßen zunächst auf der Bank. Im Vergleich zum Hinspiel erhielten Nikola Dovedan und Aleksandar Jukic ihre Chance von Beginn an. Bei den Lustenauern rückte Anderson in die Startelf.

Kurz vor Anpfiff spendeten die Fans aus Vorarlberg den Fans in der Arena grünen Nebel, dann startete der finale Showdown in Wien-Favoriten. Die ersten Minuten gehörten der Wiener Austria, die gefällig kombinierte und deutlich mehr Ballbesitz vorfand. Zwei Roller von James Holland (4.) und Fischer (12.) sorgten aber nur für mäßige Gefahr vor dem Tor der Gäste.

Ausschluss als Schlüsselszene

In einer Phase, in der die Lustenauer besser ins Spiel fanden, brachte sich die Mader-Elf aber selbst in die Bredouille. Hugonet übersah bei einem Klärungsversuch als womöglich letzter Mann an der eigenen Strafraumgrenze den heranstürmenden Dovedan und traf diesen mit dem Schuh im Gesicht. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber entschied erst auf Gelbe Karte, nach Intervention von VAR Alexander Harkam und Ansicht der Videobilder gab es dann doch Platzverweis.

VAR-Entscheidung während der Bundesliga-Begegnung FK Austria Wien und Austria Lustenau
APA/EXPA/Max Slovencik
Schiedsrichter Schüttengruber setzte nach VAR-Studium die entscheidende Aktion im Spiel

Der Franzose Hugonet, der im Sommer nach Magdeburg in die zweite deutsche Liga wechseln wird, schlich mit dem Trikot übers Gesicht gezogen vom Rasen. Den fälligen Freistoß zirkelte Dovedan Richtung rechtes Kreuzeck, Lustenau-Tormann Domenik Schierl rettete spektakulär unter Mithilfe der Stange, den Abpraller drückte Fischer zur umjubelten Führung über die Linie.

Violettes Schützenfest

Damit war alles für einen violetten Jubeltag angerichtet. Dass dieser nicht schon in der ersten Hälfte fixiert wurde, lag an der eigenen Chancenverwertung und Schierl. Erst scheiterte Haris Tabakovic nach einem Polster-Stanglpass aus fünf Metern an Schierl (25.), dann ließ sich Dovedan den Ball vor dem leeren Tor nach einer schönen Kombination über Tabakovic und den starken Fischer noch abnehmen (40.). Einen platzierten Jukic-Schuss entschärfte Schierl ebenfalls (43.).

Die Lustenauer kämpften in Unterzahl mit allen möglichen Mitteln und kamen durch Yadaly Diaby zur einzigen Chance in der ersten Hälfte. Austria-Goalie Christian Früchtl griff mit einem Hechtsprung aber rettend ein (37.). Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur 61 Sekunden, bis Fischer eine Tabakovic-Hereingabe mit einem wuchtigen Schuss unhaltbar im Tor zur Vorentscheidung unterbrachte.

Danach kontrollierte die Wimmer-Elf Ball und Gegner. Es war Tabakovic, der nach einer Stunde von Dovedan in die Tiefe geschickt wurde und eiskalt alles klarmachte. Einen Sonderapplaus von den violetten Fans erhielt Schalke-Leihspieler Reinhold Ranftl nach seiner Auswechslung in der Schlussphase. Kurz darauf versetzte Fitz Darijo Grujcic mit drei Haken und traf ins kurze Eck. Und Gruber ließ die Austria-Fans sogar noch ein fünftes Mal jubeln.

Stimmen zum Spiel:

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Wir sind glücklich, dass wir es geschafft haben. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie hat sich belohnt für eine lange, aufregende Saison. Am Ende des Tages haben wir unser Ziel erreicht. Klar, wir hätten es ein bisschen früher erreichen können. Aber wir haben immer gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich fühle mich pudelwohl, und jetzt gehen wir den nächsten Schritt an. Der Europapokal ist keine Belastung, sondern der nächste Schritt. Es ist geil, und jetzt wollen wir das Beste draus machen. Jetzt machen wir ein bisschen Urlaub und dann geht es mit Vollgas weiter.“

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Mit der frühen Roten Karte ist der Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt worden. Der Schiri hat es mir erklärt, es war wegen des Torraubs. In Unterzahl war einfach nicht mehr drin. Wir sind nicht nach vorne gekommen, weil sie so gut verteidigt haben. Sie sind eine Klassemannschaft. Dass wir fünf Tore kassiert haben, ist bitter, das ist schon eine Watschn. Aber wir können damit leben, weil wir eine super Saison gespielt haben. Das lassen wir uns nicht schlechtreden.“

Admiral Bundesliga, Play-off-Finale, Hinspiel

Sonntag:

Austria Wien – Austria Lustenau 5:0 (1:0)

Wien, Generali Arena, 12.084, SR Schüttengruber

Tore:
1:0 Fischer (19.)
2:0 Fischer (47.)
3:0 Tabakovic (61.)
4:0 Fitz (84.)
5:0 Gruber (86.)

Austria: Früchtl – Mühl, Martins, Meisl – Ranftl, Holland, Jukic (67./Fitz), Polster (67./Baltaxa) – Fischer (74./Braunöder), Dovedan (74./Gruber) – Tabakovic

Lustenau: Schierl – Maak (78./Türkmen), Hugonet, Grujcic – Anderson, Tiefenbach (57./Adriel), Grabher, Berger (57./Gmeiner) – Surdanovic (68./Rhein) – Fridrikas, Diaby (69./Motika)

Gelbe Karten: Martins, Braunöder bzw. Fridrikas, Adriel, Türkmen

Rote Karte: Hugonet (17./Foul)

Die Besten: Fischer, Tabakovic, Holland, Ranftl bzw. Schierl, Diaby

Hinspiel: 1:1 – Austria Wien mit Gesamtscore von 6:1 in Qualifikation für Europa Conference League