Motorsport

Ferrari gewinnt bei Comeback in Le Mans

Ferrari hat am Sonntag beim Comeback der „Scuderia“ nach 50 Jahren in Le Mans das prestigeträchtige 24-Stunden-Rennen gewonnen. Der letzte Triumph der Italiener datiert aus dem Jahr 1965, als Jochen Rindt siegreich war. Das Rennen zum 100-Jahr-Jubiläum war lange Zeit von vielen Unfällen und nasser Strecke geprägt. Am Ende folgte auch noch eine Schrecksekunde für das führende Team von Ferrari.

Der Ferrari mit der Nummer 51 und den Italienern Antonio Giovinazzi und Alessandro Pier Guidi sowie dem Briten James Calado am Steuer entschied schließlich das Duell in der Hauptklasse der Hypercars mit Titelverteidiger Toyota für sich, nachdem die beiden Teams lange nur wenige Sekunden getrennt hatten.

Unerwartete Spannung kam jedoch auf, als Guidi wenige Runden vor Schluss seinen Ferrari, der schon auf sicherem Siegeskurs schien, in der Box plötzlich nicht mehr starten konnte. Nach einigen bangen Sekunden und ungläubigen Blicken der Mechaniker fuhr er jedoch wieder weiter.

Faszination „24 Stunden von Le Mans“

Eine Ikone des Motorsports ist seit diesem Wochenende 100 Jahre alt. Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gilt als einer der großen Klassiker. Ein Klassiker voller Triumphe und Tragödien. Es ist auch ein Rennen, das drei Österreicher mitgeprägt haben.

Ferrari beendet Toyotas Serie

Der Vorsprung der Ferrari war allerdings von rund drei Minuten auf 51 Sekunden geschmolzen. Ferrari blieb von weiteren Missgeschicken verschont und konnte den Triumph 1:22 Minuten vor Sebastien Buemi, Ryo Hirakawa und Brendon Hartley im Toyota über die Ziellinie bringen.

Die Japaner, bei denen ORF-Experte Alexander Wurz als Berater tätig ist, verpassten damit beim Langstreckenklassiker ihren sechsten Triumph in Folge. Allerdings musste Toyota nach einer Entscheidung der Rennleitung mit Zusatzgewicht ins Rennen gehen, um für „Chancengleichheit“ zu sorgen.

Gemischte Bilanz für Österreicher

Auch für den Österreicher Rene Binder endete der Tag durchaus erfolgreich. In der LMP2-Klasse wurde der Tiroler Dritter. Mit ihm pilotierten den Oreca 07 Neel Jani aus der Schweiz und der Chilene Nico Pino. In der Gesamtwertung landete das für das französische Duqueine-Team startende Trio auf Platz zwölf. Zwei Ränge dahinter klassierte sich ebenfalls in der LMP2 Ferdinand Habsburg mit dem belgischen Team WRT.

Beschädigtes Fahrzeug während der 24 Stunden von Le Mans
APA/AFP/Fred Tanneau
Das Rennen zum 100-Jahr-Jubiläum war von einer Vielzahl an Unfällen geprägt

Das Team von Richard Lietz (Proton) begrub seine Hoffnungen auf einen Spitzenplatz in der LMTGE-Am-Klasse, als der Schauspieler Michael Fassbender den Boliden in den frühen Sonntag-Stunden bei einem Unfall demolierte. An der diesjährigen Jubiläumsedition, die Basketballsuperstar LeBron James eröffnet hatte, hatten 62 Autos teilgenommen, darunter nach einer Regeländerung auch einige aus dem US-Sport bekannte Marken wie Cadillac mit Ganassi und Porsche mit Penske.