Felix Gall
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Tour de Suisse

Gall zeigt bei Bergetappe auf

Felix Gall hat auf der dritten Etappe der Tour de Suisse nur knapp den Tagessieg verpasst. Bei der ersten Bergankunft der Schweiz-Radrundfahrt musste sich der 25-jährige Osttiroler vom Team AG2R am Dienstag beim 143,8 km langen Teilstück von Tafers nach Villars-sur-Ollon als Zweiter lediglich dem Dänen Mattias Skjelmose um drei Sekunden geschlagen geben.

Der 22-jährige Trek-Profi übernahm auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden, 17 Sekunden vor Weltmeister Remco Evenepoel. Der belgische Favorit auf den Gesamtsieg kam hinter dem Spanier Juan Ayuso als Vierter mit einem Rückstand von 21 Sekunden ins Ziel.

Gall kletterte in der Gesamtwertung nach Platz 115 zum Auftakt im Zeitfahren auf Rang neun, 1:07 Minuten hinter Skjelmose. Freuen durfte er sich über die erste Podestplatzierung auf World-Tour-Ebene überhaupt. „Das ist ein spezieller Moment in meiner Karriere, ein neuer Meilenstein“, betonte der Tageszweite, der vor seinem Debüt bei der am 1. Juli beginnenden Tour de France steht.

Gall habe sich bei „super Bedingungen“ richtig gut gefühlt. „Ich habe zum Schluss probiert zu attackieren, leider habe ich es nicht ganz geschafft, es ins Ziel zu bringen. Ich habe mir aber nichts vorzuwerfen“, schilderte Gall. AG2R-Sportdirektor Cyril Dessel sprach von einem „großartigen Tag“ für sein Team.

Attacke von Evenepoel pariert

Bei regnerischen Bedingungen hatte Evenepoel, der wegen einer Coronavirus-Infektion aus dem Giro d’Italia aussteigen hatte müssen, etwa sechs Kilometer vor dem Ziel attackiert. Nur Gall und Skjelmose konnten aus der immer kleiner werdenden Spitzengruppe folgen. Gall hatte nach einer Attacke gut 2,5 km vor dem Ziel sogar seinen ersten Tagessieg bei einer größeren Rundfahrt vor Augen, doch Skjelmose kam kurz vor Schluss noch einmal heran und jubelte am Ende.

Bora-Profi Marco Haller, der sich am Vortag bei einem Massensturz eine Schulterprellung zugezogen hatte, ging am Dienstag an den Start und kam als 134. ins Ziel. Auch Michael Gogl (Alpecin-Deceuninck) büßte als 131. fast 20 Minuten ein.

Erneute Bergankunft am Mittwoch

Am Mittwoch folgt in Leukerbad gleich die nächste Bergankunft. Nach dem Start in Monthey führt die vierte Etappe das Rhonetal hinauf, insgesamt stehen 152,5 km und 2.790 Höhenmeter auf dem Programm.

„Die schweren Etappen kommen jetzt noch. Schauen wir, was noch möglich ist. Mein Ziel ist natürlich, in der Gesamtwertung ein bestmögliches Ergebnis einzufahren“, verlautete Gall. Auf dem Weg dorthin gebe der zweite Tagesrang Selbstvertrauen. „Ich glaube, ich bin in der Form meines Lebens“, sieht sich Gall für den Rest der Rundfahrt gut gerüstet.