Gall kam nach 211 Kilometern von Fiesch nach La Punt über 4.600 Höhenmeter knapp hinter weiteren Favoriten mit 58 Sekunden Rückstand als Achter ins Ziel. Der 22-jährige Skjelmose war am Ende als Tageszweiter vier Sekunden schneller und profitierte von einer misslungenen Abfahrt des Österreichers Richtung Ziel. Ayuso ist neuer Dritter (+18 Sek.), Weltmeister Remco Evenepoel liegt als Tageszehnter (+1:20 Min.) nun 46 Sekunden zurück.
„In erster Linie bin ich traurig, dass ich das Gelbe Trikot verloren habe, vor allem ist es ärgerlich, dass ich bei der Abfahrt einige Sekunden verloren habe. Aber wir haben alles gegeben, es war supercool, das Team so zu sehen. Wir haben das Tempo verschärft, hatten Skjelmose auch zwischenzeitlich abgehängt“, analysierte Gall und richtete den Blick auf den Freitag. „Es ist noch nicht vorbei, ich bin Zweiter, und morgen gibt es wieder einen langen Tag mit einem hügeligen Finale.“
Gall verliert Gelbes Trikot
Radprofi Felix Gall hat zwar die Gesamtführung bei der Tour de Suisse verloren, mischt aber weiter um den Gesamtsieg mit. Einen Tag nachdem der 25-Jährige aus dem französischen AG2R-Team das Gelbe Trikot erobert hatte, fiel der Osttiroler am Donnerstag nach Platz acht auf der Königsetappe knapp hinter Mattias Skjelmose (Trek) zurück.
Gall bestätigt ausgezeichnete Form
Auf der Königsetappe bewies Gall auf dem langen Schlussanstieg erneut seine ausgezeichnete Form. Nur Ayuso erwischte einen besseren Tag, niemand von den Favoriten konnte dem 20-Jährigen folgen. Wenige Meter vor dem Ziel verlor Gall nach der finalen Abfahrt ein paar Meter auf seine Konkurrenten und das Gelbe Trikot. „Bis dahin lief alles perfekt. Dass ich Gelb in einer Abfahrt verliere, ist aber schon bitter. Es war so verdammt schnell. Vor mir ging ein Loch auf, das ich bei hohem Tempo nicht mehr schließen konnte“, sagte Gall.
Zuvor hatten sich Michael Gogl (Alpecin-Deceuninck) und Marco Haller (Bora) lange in einer 19-köpfigen Spitzengruppe befunden, auf dem Albulapass konnten die beiden Österreicher aber nicht mehr mithalten.
Die flacheren Etappen am Freitag und Samstag sollten in der Gesamtwertung keine Auswirkungen haben, am Sonntag wird ein 25,7 km langes Einzelzeitfahren die Entscheidung bringen. Gall hatte beim Auftaktzeitfahren über 12,7 km 1:13 Minuten auf Evenepoel verloren, der Belgier gilt als Favorit im Kampf gegen die Uhr.
Schweizer Mäder muss nach Sturz reanimiert werden
Überschattet wurde die Etappe am Donnerstag von schweren Stürzen des Schweizers Gino Mäder und des US-Amerikaners Magnus Sheffield. Die beiden kamen bei sehr hohem Tempo in der Abfahrt vom Albulapass hinunter ins Ziel nach La Punt zu Sturz. Ganz schwer erwischte es Mäder, der laut Tourorganisatoren beim Eintreffen des Rennarztes reglos im Wasser lag und sofort reanimiert wurde, ehe er mit einem Rettungshubschrauber ins Spital Chur transportiert wurde.
Wie schwer seine Verletzungen sind, ist noch nicht abschließend geklärt, hieß es in einer Mitteilung. Sheffield war ansprechbar und kam mit Prellungen und einer Gehirnerschütterung ins Spital.