Enttäuschung bei den deutschen Spielern nach dem Spiel gegen Polen
AP/Czarek Sokolowski
Fußball

Nächster Dämpfer für Deutschland in Polen

Nächster EM-Test, nächster Dämpfer: Die deutsche Nationalmannschaft hat sich zwölf Monate vor dem Heimturnier auch im zweiten von drei Testspielen nicht aus dem Stimmungstief befreien können. Am Freitag unterlag die stark umgebaute DFB-Elf im freundschaftlichen Länderspiel im Warschauer Nationalstadion Polen mit 0:1 (0:1). Arsenal-Verteidiger Jakub Kiwior erzielte in der 31. Minute nach einem Eckball per Kopf den einzigen Treffer der Partie.

Deutschland agierte mit einer im Vergleich zum glücklichen 3:3 gegen die Ukraine an neun Positionen veränderten Elf zwar bemüht, ließ aber Präsenz im gegnerischen Strafraum und eine gewisse Risikobereitschaft vermissen. Zu Beginn der zweiten Hälfte, in der Polens Starstürmer Robert Lewandowski nicht mehr mitwirkte, zeigte sich die deutsche Mannschaft verbessert und direkter im Angriffsspiel.

Die polnische Abwehr hielt dem Druck jedoch Stand. Den Sieg für die Gastgeber rettete schließlich Wojciech Szczesny. Der Juventus-Goalie reagierte bei Versuchen vom starken Debütanten Malick Thiaw (79.) und von Leon Goretzka (91.) überragend. Die deutsche Nationalmannschaft ist bereits drei Spiele in Folge sieglos. Am Dienstag steht für das Team von Trainer Hansi Flick in Gelsenkirchen ein weiterer Test gegen Kolumbien auf dem Programm.

Tor der Polen im Spiel gegen Deutschland
IMAGO/Newspix/Tomasz Wantula
Das einzige Tor der Partie erzielte Jakub Kiwior mit einem Kopfballaufsitzer

In der ersten Hälfte wurde der langjährige polnische Kapitän Jakub Blaszczykowski in seinem 109. und letzten Länderspiel verabschiedet. Der 37-Jährige wurde wie geplant nach 16 Minuten ausgewechselt, beide Mannschaften formierten ein Spalier für den „Kuba“ genannten ehemaligen Dortmund-Spieler. Beinahe hätte Blaszczykowski für einen traumhaften Abschluss gesorgt. Doch im Laufduell gegen Thiaw war er zu langsam und kam daher nicht zum Torschuss (13.).

Flick „vom Ergebnis sehr enttäuscht“

Auf Flick warten jedenfalls weitere Tage mit Kritik. „Vom Ergebnis bin ich sehr enttäuscht. In Hälfte eins hatten wir keinen Rhythmus, haben zu wenig gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir uns gesteigert. Szczesny hat einige große Paraden gemacht. Wir haben alles versucht, um das Spiel zu gewinnen – speziell in der zweiten Hälfte. Wir haben jetzt noch ein Jahr vor uns“, spielte der DFB-Teamchef auf Zeit.

„Wir müssen es schaffen, vorne Tore zu erzielen und hinten die Null zu halten. Da fehlt momentan die Balance“, sagte Joshua Kimmich. Inter-Mailand-Legionär Robin Gosens: „Wir hatten gehofft, dass wir ein Erfolgserlebnis feiern können, das ist für die ganze Mannschaft und das ganze Land essenziell, damit wir einmal in eine Aufbruchstimmung kommen. Wir müssen auf der zweiten Hälfte aufbauen.“