ÖFB-Trainer Ralf Rangnick
Reuters/Yves Herman
EM-Qualifikation

Sieg gegen Schweden als großes Ziel für Team

Österreichs Fußballnationalmannschaft peilt nach dem 1:1 in Belgien den nächsten Schritt Richtung EM-Teilnahme an. Mit einem Sieg am Dienstag (20.45 Uhr) im Wiener Happel-Stadion gegen Schweden würde die ÖFB-Auswahl einem Ticket für die EM 2024 in Deutschland schon früh relativ nahe kommen, was auch das große Ziel von Teamchef Ralf Rangnick ist. „Das ist einer der Gegner, gegen den es zu gewinnen gilt. Vor eigenem Publikum ist das doppelt wichtig.“

Seine seit fünf Ländermatches ungeschlagene Mannschaft führt die Tabelle in Gruppe F mit sieben Punkten aus drei Partien an, die Skandinavier liegen nach drei Zählern aus zwei Spielen auf Rang drei. Die Gäste fuhren am Freitag mit einer verstärkten B-Elf ein lockeres 4:1 in einem Testspiel gegen Neuseeland ein, während die Österreicher einen Tag später in Brüssel einen hohen Aufwand betreiben mussten. „Deshalb ist es wichtig, dass unsere Akkus wieder voll aufgeladen sind“, erklärte Rangnick.

Nach den Angaben des Deutschen sind die zuletzt angeschlagenen Kevin Danso und Marcel Sabitzer fit und damit auch ein Thema für die Startformation, definitiv ausfallen wird hingegen wieder Konrad Laimer. Der Mittelfeldspieler muss wegen einer Sprunggelenkblessur passen. Im Tor wird wie schon gegen Belgien Alexander Schlager stehen. „Er hat seine Sache gut gemacht, deshalb gibt es keinen Grund, hier etwas zu verändern“, meinte Rangnick.

ÖFB-Team gegen Schweden gerüstet

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick kann für das EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden am Dienstag auf frische Kräfte zurückgreifen. Konrad Laimer fällt zwar weiter aus, dafür sind Marcel Sabitzer und Kevin Danso wieder fit und bereit für die Startformation.

Verbesserung im Ballbesitz erwünscht

Die Schweden erwartet der 64-Jährige in ihrem angestammten 4-4-2-System, über die Rollenverteilung macht sich der Nationaltrainer keine Gedanken. „Es spielt überhaupt keine Rolle, wer laut Papierform Vorteile haben könnte.“ Auch die hohen Temperaturen lassen Rangnick kalt. „Um 20.45 Uhr ist es eh nicht mehr so heiß, und das Wetter ist für beide Mannschaften gleich.“

EM-Qualifikation, Gruppe F, dritter Spieltag

Dienstag, 20.45 Uhr:

Österreich – Schweden

Happel-Stadion, SR Guida/ITA

Österreich: A. Schlager – Posch, Lienhart, Alaba, Mwene – Baumgartner, Seiwald, X. Schlager, Wimmer – Adamu, Gregoritsch

Schweden: Olsen – Wahlqvist, Hien, Lindelöf, M. Olsson – Svanberg Gustafson, K. Olsson, Ekdal, Forsberg – Kulusevski, Isak

Größeres Interesse zeigt Rangnick für Österreichs Spiel im Ballbesitz. Hier habe der Auftritt gegen Belgien gezeigt, dass Verbesserungen nötig seien. Sollte das gelingen, wäre man sogar auf Kurs Richtung Endrang eins. „Aber es geht darum, einen der ersten beiden Plätze zu belegen und nicht auf das Play-off angewiesen zu sein. Ob wir Erster oder Zweiter werden, spielt nicht die große Rolle.“

„Wir wollen einfach gewinnen“

Michael Gregoritsch betonte, die aktuelle Tabellensituation sei im Moment nicht viel mehr als eine Randnotiz. „Wir wollen einfach gewinnen“, stellte der Stürmer klar. Bei drei Punkten am Dienstag könnten schon Auswärtssiege gegen die Underdogs Aserbaidschan und Estland für den EM-Startplatz reichen, doch Gregoritsch hält sich nicht mit Rechenspielen auf. „Die Situation ist gut bis ordentlich. Wenn wir gewinnen, schreibt eh ihr, was alles möglich ist“, sagte der Steirer.

Müdigkeit verspürt Gregoritsch nicht. „Ich hatte nach der Clubsaison eine zweiwöchige Erholungsphase. Die Motivation ist deutlich höher, als dass man daran einen Gedanken verschwendet, dass der Akku leer sein könnte“, meinte der Freiburg-Stürmer, der sein 47. Länderspiel als zehnfacher ÖFB-Torschütze bestreiten wird. Die UEFA wertete nämlich Österreichs 1:0 in Brüssel seit Montagnachmittag offiziell als Treffer des 29-Jährigen und nicht als Eigentor von Orel Mangala.

Schweden-Coach Andersson zeigt großen Respekt

Schwedens Teamchef Janne Andersson lobte unterdessen die österreichische Auswahl vor dem Kräftemessen. „Sie haben eine tolle Mannschaft, sind physisch stark und spielen richtig gut nach vorne. Wir haben größten Respekt vor ihnen“, erklärte der 60-Jährige. Einen echten Favoriten gebe es nicht, ergänzte Andersson, der die Bedeutung der Partie relativierte. „Es ist unser drittes von acht Gruppenspielen. Wir dürfen das nicht überbewerten.“

Andersson hat keine Ausfälle zu beklagen und daher nach eigenen Angaben die Qual der Wahl. „Wir können viele Positionen doppelt besetzen“, sagte der Coach. Gesetzt sein dürfte Victor Lindelöf, im Frühjahr Clubkollege von Marcel Sabitzer bei Manchester United. „Wir werden uns vorher kurz begrüßen, aber dann will jeder gewinnen“, sagte der Innenverteidiger vor dem Wiedersehen mit dem Steirer.