Hauptquartier der olympischen Sommerspiele 2024 in Paris
Reuters/Stephanie Lecocq
Olympia

Razzia im Hauptquartier der Spiele in Paris

Rund 14 Monate vor Beginn der Olympischen Spiele haben Fahnder im Zuge von Ermittlungen der Finanzstaatsanwaltschaft den Sitz der Organisatoren in Paris durchsucht. Betroffen ist auch die für die Spiele zuständige Baugesellschaft, wie die Pariser Finanzstaatsanwaltschaft am Dienstag bestätigte. Es gehe um Vorermittlungen wegen des Verdachts der illegalen Einflussnahme, der Veruntreuung öffentlicher Gelder, der Begünstigung und der Beihilfe zur Begünstigung.

Die Olympiaorganisatoren bestätigten die Durchsuchung am Dienstagvormittag. Man kooperiere vollständig mit den Fahndern, um deren Untersuchungen zu unterstützen, hieß es. Worum es bei den Durchsuchungen im Einzelnen geht, sagte er nicht. Nach Angaben der Zeitung „Le Monde“ fanden auch Razzien in den Zentralen mehrerer Unternehmen und Berater statt, die an der Organisation der Spiele beteiligt sind.

Die Olympischen Spiele in Paris sind von 26. Juli bis 11. August 2024 geplant. Die Razzien ereigneten sich parallel zum Start einer zweitägigen Sitzung der Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), bei der diese die Pariser Organisatoren für ihre Fortschritte loben wollte.

Wieder Ermittlungen gegen Veranstalter

Paris ist der dritte Veranstalter der Sommerspiele in Folge, der in Ermittlungen von Antikorruptionsbehörden verwickelt ist. Wegen des Vorwurfs des Stimmenkaufs im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro und den Spielen in Tokio 2021 wurden bereits mehrere Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees aus dieser Organisation ausgeschlossen.

Vor wenigen Wochen erst hatte die Chefin des französischen Olympiakomitees, Brigitte Henriques, ihren Rücktritt eingereicht. Laut französischen Medien folgt die Entscheidung auf Machtkämpfe innerhalb des Komitees. Unstimmigkeiten soll es vor allem mit ihrem Vorgänger Denis Masseglia gegeben haben. Der Sender France Info schrieb von einer „Schmach“ für das Gremium und einer „Führungskrise“.