Der österreichische Fünfkämpfer Gustav Gustenau beim Springreiten mit Aerosmith
GEPA/Michael Meindl
European Games

Wendepunkt für Gustenau im Fünfkampf

Gustav Gustenau möchte bei den European Games in Polen ab Montag gleich die erste Chance nutzen und sich im modernen Fünfkampf einen Platz bei den Olympischen Sommerspielen 2024 sichern. Die besten acht lösen ein Ticket, das sollte machbar sein. Mit der anstehenden Reform kann er sich nicht wirklich anfreunden, wird seine Lieblingsdisziplin Springreiten nach Paris doch durch einen Hindernisparcours ersetzt.

Die Qualifikation und die Bewerbe bei den Sommerspielen werden aber noch im alten Format absolviert, der volle Fokus liegt daher einmal auf den European Games und Paris 2024. „Bei uns gibt es fünfmal die Möglichkeit, dass etwas nicht so perfekt läuft. Damit ich mich qualifiziere, muss alles perfekt sein, dann könnte es durchaus gut ausschauen“, sagte Gustenau zur APA. Eine im Vorjahr erlittene Knieblessur hat der 26-Jährige mittlerweile überwunden.

Die neuerliche Olympiaqualifikation, 2021 in Tokio war er 16., sei aber ein schwieriges Unterfangen. Sollte es in Polen nicht klappen, müsse er die zweite Möglichkeit über die „harte“ Schiene der Weltrangliste durch möglichst gute Ergebnisse bei anderen Bewerben bis nächsten Frühling suchen. Ob er sich die Qualifikationsmühle nach Paris ein weiteres Mal antut, ist nicht zuletzt wegen des anstehenden Umbruchs offen.

Österreich feiert Erfolge bei den European Games

Bei den European Games in Polen hat Österreich gleich mehrfach Grund zum Feiern: Mathias Posch, Alexander Schmirl, Victoria Hudson und Mona Mitterwallner konnten sich Medaillen sichern.

Neue Rolle als „Ninja Warrior“

Neben den Disziplinen Laser Run (Pistolenschießen kombiniert mit Geländelauf), Degenfechten und Schwimmen ist nach 2024 statt des Reitens ein an die TV-Show „Ninja Warrior“ erinnernder Hindernisparcours zu absolvieren. „Ich habe noch nicht zu 100 Prozent entschieden, ob ich meine Karriere nach Paris fortsetzen werde. Aber wenn die Gesundheit und die Motivation mitspielen, spricht aus heutiger Sicht überhaupt nichts dagegen, dass ich mich dann wohl oder übel mit dem Ninja Warrior auseinandersetzen muss.“

Gustav Gustenau beim 200-m-Schwimmbewerb
GEPA/Michael Meindl
Beim Modernen Fünfkampf kann man beim Schießen, Laufen, Fechten, Reiten und Schwimmen jeweils viele Punkte verlieren

Gustenau ist wenig begeistert von dem nach unschönen Vorfällen beim Reiten 2021 in Tokio beschlossenen Disziplinenwechsel. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass Reiten mit Abstand meine Lieblingsdisziplin ist. Ich habe vier Pferde daheim im Reitzentrum Bad Fischau stehen, mit denen ich täglich trainiere und an Reitsportwettkämpfen teilnehme. Deswegen hat mich die ganze Thematik schon auch sehr getroffen.“

Die Reform der um ihre Olympiazukunft bangenden Traditionssportart bringe durch die notwendige Schaffung geeigneter Trainingsmöglichkeiten in der neuen Disziplin einige Herausforderungen mit sich. Der vorgesehene Parcours soll auf 100 Meter Länge zehn Hindernisse umfassen. Ein Teil davon wird standardisiert sein, ein anderer Teil von Wettkampf zu Wettkampf variieren. Für Paris ändere sich aber glücklicherweise noch nichts, so Gustenau, darüber hinaus habe er noch nicht fix weitergeplant.