Das kleine Finale um Platz drei entschied der Pole Marcin Dzienski für sich, gegen den sich der Österreicher im Halbfinale in persönlicher Bestzeit von 5,732 Sekunden durchgesetzt hatte. Im Viertelfinale bezwang Knapp den Briten Rafe Stokes. „Ich kann es noch gar nicht in Worte fassen, es fühlt sich noch ein bisschen an wie im Traum. Dass ich jetzt tatsächlich die Goldmedaille um den Hals habe, fühlt sich unglaublich an. All die harte Arbeit in den letzten zehn Jahren wurde heute belohnt", sagte Knapp.
Der Weg zu seinem bisher größten Erfolg sei nicht immer leicht gewesen, so der 26-jährige Wahltiroler. „Ich freue mich einfach über diesen speziellen Tag.“ Bei der EM im Vorjahr in München hatte Knapp in der 2024 erstmals im Olympiaprogramm stehenden Speed-Disziplin Rang elf belegt. Im Weltcup ist sein bisher bestes Ergebnis ein 15. Platz.
Der zweite österreichische Starter Kevin Amon wurde Sechster, für ihn kam das Aus im Viertelfinale. Im Gegensatz zu einigen anderen Sportarten wird im Klettern bei den European Games allerdings keine gleichzeitige EM ausgetragen, weshalb nicht alle Kletter-Asse angetreten sind. Knapp setzte mit seinem Sieg den Erfolgslauf des ÖOC-Teams bei den European Games in Polen fort. Bereits am Donnerstag holten Karateka Bettina Plank sowie das Synchronschwimmduo Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri Gold für Österreich.
Drei Österreicher im Lead-Finale
Im Lead-Bewerb haben sich unterdessen am Freitagnachmittag drei Österreicherinnen und Österreicher für das Finale qualifiziert: Mattea Pötzi erreichte wie auch Camille Pouget (FRA) in Tarnow das Top, Eva Maria Hammelmüller wurde Achte. Bei den Männern lieferte Mathias Posch ebenfalls eine Topleistung. Am Samstag (20.00 Uhr Männer, 21.00 Uhr Frauen) werden die Medaillen im Vorstieg vergeben.