Blick  auf AAMI Park, Vogelperspektive
APA/AFP/Martin Keep
Fussball-WM

Zehn Bühnen für ein Spektakel

Die neunte Ausgabe einer Fußballweltmeisterschaft der Frauen geht erstmals auf der Südhalbkugel über die Bühne. Australien und Neuseeland haben von 20. Juli bis 20. August (live in ORF1) die besten Spielerinnen der Welt zu Gast. Zehn moderne Stadien in neun Städten bilden die Bühne für das Spektakel Endrunde: vom Eden Park in Auckland über das Rectangular Stadium von Melbourne bis zum Stadium Australia in Sydney. Titelverteidiger USA ist am Dienstag in Neuseeland angekommen und hofft auf einen neuerlichen Triumph.

Das Team von Trainer Vlatko Andonovski landete in der neuseeländischen Großstadt Auckland und wurde von einigen Fans auf dem Flughafen empfangen. Bereits im Jänner waren Megan Rapinoe und Co. in Neuseeland für ein Trainingslager zu Gast.

„Unsere Vorbereitung hat schon vor einer Weile begonnen, wir fühlen uns schon fast wie zu Hause und wir wollen Neuseelands zweitbeliebtestes Team werden“, sagte Andonovski bei der Ankunft seines Teams, das in seinem ersten Spiel in der Nacht auf den 22. Juli (3.00 Uhr MESZ, live in ORF1) auf Vietnam trifft.

USA peilen Triple an

Bei der Weltmeisterschaft der Frauen gelten die US-Amerikanerinnen als die großen Favoriten. Sie peilen in Australien nach den Titeln in den Jahren 2015 und 2019 den dritten Sieg in Folge an.

Das Eröffnungsspiel zwischen Neuseeland und Norwegen findet am 20. Juli (9.00 Uhr MESZ, live in ORF1) statt. Erstmals nehmen 32 Teams teil – Österreich hat seine erste Teilnahme verpasst. Das Endspiel steigt dann am 20. August in Sydney (12.00 Uhr MESZ, live in ORF1).

AUSTRALIEN

Sydney
Getty Images/Mezairi Artworks
Die Metropole Sydney mit ihrer berühmten Stadtsilhouette aus Oper (l.) und Harbour Bridge ist mit einer Bevölkerung von rund 5,2 Mio. Menschen nicht nur die größte Stadt des sechsten Kontinents, sondern auch eine der lebenswertesten Städte der Welt. Mit zwei Stadien ist Sydney auch das Zentrum der neunten Weltmeisterschaft.
Blick auf Stadion Australia
IMAGO/AFLOSPORT/Imago Sportfotodienst
Stadium Australia Sydney (83.500 Plätze): Die für die Sommerspiele 2000 erbaute Arena war einst mit 115.000 Sitzplätzen das größte Olympiastadion der Geschichte, heuer steigt im Stadium Australia nicht nur das erste Spiel der Gastgeberinnen am 20. Juli, sondern neben Achtel-, Viertel- und Semifinale am 20. August auch das Endspiel.
Blick auf Sydney Football Stadion
AP/Mark Baker
Sydney Football Stadium (42.512): In der zweiten Arena in Sydney, die im Normalbetrieb namentliche Erinnerungen an Stadien in München und Wien-Hütteldorf weckt, geht es vor allem in der Vorrunde rund. Dazu kommt noch eine Partie im Achtelfinale.
Luftaufnahme von Adelaide, Australien
Getty Images/iStockphoto/Beyondimages
Adelaide ist mit rund 1,4 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern die fünftgrößte Stadt und gilt aufgrund ihrer Vielzahl an diversen Glaubensgemeinschaften in Australien als „City of Faith“. Älteren Sportfans ist die Stadt vor allem als Austragungsort von Formel-1-Rennen bekannt. Von 1985 bis 1995 ging der Grand Prix von Australien auf einem Stadtkurs in Adelaide über die Bühne.
Fans im Coopers Stadion
IMAGO/AAP/Matt Turner
Hindmarsh Stadium (18.435): Die für die WM etwas erweiterte Heimstätte der Fußballer von Adelaide United ist das kleinste aller zehn WM-Stadien. Neben Vorrundenspielen findet in dem im Normalbetrieb nach einer Brauerei benannten Hindmarsh Stadium auch ein Achtelfinale statt.
Melbourne, Australien
Getty Images/Prasit Photo
Etwas mehr als fünf Millionen Menschen nennen Melbourne ihr Zuhause. Die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria darf mit Fug und Recht auch als Sporthauptstadt bezeichnet werden. So finden nicht nur die Australian Open im Tennis und seit 1996 der Grand Prix von Australien in Melbourne statt, 1956 war der legendäre Melbourne Cricket Ground (MCG) auch Schauplatz der Olympischen Spiele. Zudem ist die Stadt die Wiege des Australian Rules Football.
Blick  auf AAMI Park, Vogelperspektive
APA/AFP/Martin Keep
Melbourne Rectangular Stadium (30.052): Das Stadion, das im Unterschied zu den für Australian Rules Football und Kricket benötigten ovalen Spielflächen über einen „viereckigen“ Platz verfügt, besticht durch seine interessante Dachkonstruktion. Insgesamt vier Vorrunden- und zwei Achtelfinal-Partien gehen im Heimatstadion von Melbourne Victory und Melbourne City über die Bühne.
Luftaufnahme von Brisbane, Australien
Getty Images/Diane Keough
Rund 2,3 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner machen Brisbane zur drittgrößten Stadt Australiens. Die Metropole des Bundesstaates Queensland ist nicht nur ein wichtiges Wirtschaftszentrum im pazifischen Raum, sondern wird 2032 auch als dritte australische Stadt Olympische Sommerspiele veranstalten.
Blick auf Brisbane Stadion
IMAGO/Focus Images/Steve Mccormick
Lang Park (52.263): Das bereits 1914 eröffnete und seit 2003 in modernem Glanz erstrahlende Stadion wird regelmäßig für Großveranstaltungen genutzt. 2008 und 2017 fanden im Lang Park die Endspiele der Weltmeisterschaft im in Australien sehr beliebten 14er-Rugby, auch Rugby League genannt, statt. Bei der WM 2023 sind in Brisbane neben Gruppenspielen je ein Achtel- und ein Viertelfinale sowie das Spiel um Platz drei angesetzt.
Luftaufnahme von Perth, Australien
IMAGO/Zoonar.com/Benedetta Barbanti
Perth, das 2,1 Mio. Menschen beheimatet, hält bei der WM die Fahne der Westküste hoch. Die viertgrößte Stadt Australiens auf der „anderen Seite“ des Kontinents liegt etwa rund vier Flugstunden von Sydney entfernt. In Perth wird vor allem Kultur großgeschrieben, das Perth Festival gibt es bereits seit 1953. Ein berühmter Sohn der Stadt war der 2008 verstorbene Schauspieler Heath Ledger. Nach dem oscarprämierten „Joker“ aus „The Dark Knight“ ist der größte Saal des State Theatre Centre of Western Australia benannt.
HBF Park bei Sonnenuntergang
IMAGO/AAP/Gary Day
Perth Rectangular Stadium (22.225): Seit 1910 wird zwischen Pier und Lord Street in Perth Sport betrieben, aktuell sind es vor allem Spiele von Perth Glory, die im überschaubaren Stadion über die Bühne gehen. Bei der WM 2023 sind fünf Gruppenspiele an der australischen Westküste geplant.

NEUSEELAND

Skyline von Auckland, Australien
Getty Images/iStockphoto/Robert Chg
Mit etwas mehr als 1,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist der Raum Auckland in Neuseeland das Ballungszentrum schlechthin. Die auf einem Feld von Dutzenden inaktiven Vulkanen erbaute Metropole stellt mit dem 328 Meter hohen Sky Tower auch das höchste frei stehende Bauwerk der südlichen Hemisphäre. Die University of Auckland ist nicht nur die größte, sondern auch die renommierteste des Landes.
Eden Park in Auckland, Vogelperspektive
IMAGO/Richard Robinson
Eden Park (48.276): Im 1900 eröffneten Stadion sind normalerweise das neuseeländische Kricketteam und die legendären „All Blacks“ zu Hause. Vor allem der dreifache Rugbyweltmeister hat in seinem Heimstadion eine furchteinflößende Bilanz: In 89 Spielen gab es 76 Siege und nur zehn Niederlagen, dreimal spielte man remis. Seit 1994 sind die „All Blacks“ im Eden Park ungeschlagen. Am 20. Juli steigt hier das Eröffnungsspiel der WM, dazu später auch je ein Achtel-, Viertel- und Semifinale.
„Calbe Car“ und Überblick über Wellington, Australien
Getty Images/iStockphoto/Robert Chg
Mit rund 212.000 Einwohnerinnen und Einwohnern steht Wellington – obwohl Hauptstadt – klar im Schatten von Auckland. Die an der Südspitze der Nordinsel und damit in Nord-Süd-Ausrichtung fast in der Mitte des Landes gelegene Stadt ist das politische Zentrum des Landes. In den Mittelpunkt des Interesses rückte Wellington auch dank der oscarprämierten Filmemacher Jane Campion („The Power of the Dog“) und Peter Jackson („Herr der Ringe“).
Wellington Regional Stadion bei Nacht
APA/AFP/Marty Melville
Wellington Regional Stadium (39.000): Das aufgrund seiner Außenform auch „Cake Tin“ – Kuchenform – genannte Stadion ist neben dem Eden Park das zweite große Nationalstadion des Landes. Die gute Akustik der Arena nutzte Regisseur Jackson seinerzeit, um die Schlachtrufe der Uruk-hai im zweiten Teil der „Herr der Ringe“-Trilogie mit Tausenden Statisten aufzunehmen. Bei der WM finden neben Gruppenspielen auch je ein Achtel- und Viertelfinale in Wellington statt.
Überblick Dunedin, Neuseeland
Getty Images/iStockphoto/Pawel Opaska
Die von 130.400 Menschen bewohnte Stadt Dunedin, deren Name sich vom gälischen Wort für die schottische Hauptstadt Edinburgh ableitet, beherbergt nicht nur die neuseeländische „Hall of Fame“ im Sport, sondern mit der Baldwin Street (35 Prozent Steigung) auch die steilste Wohnstraße der Welt. Dazu zählt die Otago-Halbinsel bei Dunedin landschaftlich zu den Must-sees jeder Neuseeland-Reise.
Forsyth Barr  von innen
Reuters/Jason O’brien
Forsyth Barr Stadium (28.744): Das für die Rugby-WM 2011 erbaute Stadion ist der einzige WM-Schauplatz auf der neuseeländischen Südinsel. Die aufgrund ihres Designs auch als „Glashaus“ bezeichnete Arena kommt bei den Titelkämpfen in der Vorrunde zum Einsatz, aber auch beim letzten Gruppenspiel der heimischen „Football Ferns“ gegen die Schweizerinnen.
Luftaufnahme von Hamilton in der Region Waikato, Neuseeland
Getty Images/iStockphoto/Denizunlusu
Hamilton in der Region Waikato südlich von Auckland ist der einzige der neun Austragungsorte, der keinen Meereshafen sein Eigen nennt. Mit knapp 180.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Hamilton aber nach Auckland, Christchurch und Wellington die viertgrößte Stadt des Landes und eine der am schnellsten wachsenden. Eine berühmte Tochter der Stadt ist die ehemalige Premierministerin Jacinda Ardern.
Blick auf FMG Stadion
IMAGO/Inpho Photography/John Cowpland
Waikato Stadium (25.111): Das 2002 anstelle des in die Jahre gekommenen Rugby Parks eröffnete Stadion wird vor allem als Schauplatz von Rugbyspielen genutzt, bevorzugt für jene der Chiefs, die in der länderübergreifenden Super-Rugby-Liga tätig sind. Im Rahmen der WM werden in Hamilton fünf Vorrundenspiele über die Bühne gehen.