Charles Leclerc beim Fahren
IMAGO/Pro Shots
Formel 1

Ferrari hofft auf Bonus in Spielberg

Der Sieger des ersten Formel-1-Rennens in Österreich ist einen Ferrari gefahren – und auch der Sieger des bisher letzten. Im Vorjahr jubelte Charles Leclerc auf dem Red Bull Ring. Dieser Erfolg war für die „Scuderia“ aber das letzte Aufflackern vor einer andauernden Durststrecke. Ferrari hofft an der Stätte zahlreicher Triumphe nun auf einen Bonus und am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF1) auf das Ende der Misere.

Momentan hat Ferrari allerdings die Rolle des ersten Red-Bull-Rivalen verloren und entwickelte sich auch aufgrund von Eigenfehlern von Leclerc und Teamkollege Carlos Sainz zurück. Der Frustrationslevel steigt. Beim Grand Prix von Kanada in Montreal war Leclerc in der Qualifikation nicht unter die schnellsten zehn Autos gekommen – und reagierte sichtlich und hörbar angefressen. Laut dem 25-jährigen Monegassen verabsäumte es Ferrari in der äußerst turbulenten Session, seinen Boliden rechtzeitig auf Trockenreifen umzurüsten.

„Wir machen uns unser Leben viel zu schwierig damit“, machte Leclerc seinem Ärger nicht zum ersten Mal in dieser Saison Luft. „Wir müssen endlich einen Schritt vorwärts machen, denn es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Wir sind ziemlich oft auf der falschen Seite bei solchen Entscheidungen in diesen schwierigen Situationen“, verwies er darauf, dass Ferrari zuletzt selten ein „glückliches Händchen“ bei Strategiecalls und Boxenstopps gehabt hatte. Handwerkliche Pannen und Patzer passierten gefühlt öfter als bei anderen Teams.

Ferrari hofft auf Bonus in Spielberg

Der Sieger des ersten Formel-1-Rennens in Österreich ist einen Ferrari gefahren – und auch der Sieger des bisher letzten. Im Vorjahr jubelte Charles Leclerc auf dem Red Bull Ring. Dieser Erfolg war für die „Scuderia“ aber das letzte Aufflackern vor einer andauernden Durststrecke. Ferrari hofft an der Stätte zahlreicher Triumphe nun auf einen Bonus und am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF1) auf das Ende der Misere.

Nur ein Podestplatz in dieser Saison

Lange Zeit galt das Qualifying als große Stärke von Ferrari. Dieses Jahr holte Leclerc bisher nur eine Poleposition, als er in Baku von ganz vorne startete. Letztlich wurde jener Mann, der Ferrari den ersten Fahrertitel seit 2007 bescheren soll, dort Dritter. Es ist bis jetzt der einzige Podestplatz für die roten Rennwagen in dieser Saison. Gewonnen hat die „Scuderia“ seit dem Leclerc-Sieg in Spielberg 2022 nicht mehr.

Fred Vasseur mit Ohrschutz
Reuters/Lisi Niesner
Unter Teamchef Fred Vasseur läuft es bei Ferrari noch nicht nach Wunsch, 2023 schaute erst ein Podestplatz heraus

Auch nach dem Wechsel zu Fred Vasseur als Teamchef erkennen die Ferrari-Fans nur sehr langsam Fortschritte. Das Tempo, das Ferrari gehen kann, ist an sich vielversprechend. Doch menschliche Fehler und technische Probleme überlagern die Stärken. Eines davon ist der zu schnelle Reifenabbau.

Kanada-GP macht „Scuderia“ Mut

Doch mit dem kürzlich implementierten Upgrade-Paket scheint ein Schritt nach vorne gelungen zu sein. Im Rennen belegte Leclerc in Montreal immerhin den vierten Platz, Teamkollege Carlos Sainz war Fünfter. „Das Gefühl war gut, das Tempo war ziemlich gut. Damit bin ich zufrieden“, sagte Leclerc im Nachgang und sprach auch den erwähnten wunden Punkt an: „Das Reifenmanagement war gut, es war insgesamt ein positiver Sonntag.“

In Spielberg wollen die beiden daran anschließen und wieder ein Podium herausfahren. Im Dreikampf um Platz zwei mit Mercedes und Aston Martin ist Ferrari als Vierter im WM-Ranking eindeutig im Hintertreffen und braucht dringend „Big Points“. Red-Bull-Mastermind Helmut Marko hatte Ferrari schon in Kanada als härtesten Gegner für WM-Leader Max Verstappen ausgemacht. „Die Ferrari-Pace war näher dran“, sagte der Steirer.

Der F1-Grand-Prix in Österreich live im ORF

In der historischen Gesamtbetrachtung steht Ferrari gut da. Gemeinsam mit Mercedes und McLaren ist man mit sechs Erfolgen Rekordsieger des Österreich-Grand-Prix. Neben Leclerc im Vorjahr gewannen auch Michael Schumacher (2002 und 2003), Eddie Irvine (1999) und Jacky Ickx (1970) in der Steiermark – sowie 1964 Lorenzo Bandini im allerersten Österreich-Rennen mit WM-Status auf der improvisierten Flughafenstrecke in Zeltweg. Es ist also ein Schauplatz, der dem italienischen Team schon einige Anlässe zum Feiern gegeben hat.