Michaela Polleres (AUT)
GEPA/Mathias Mandl
European Games

Judoteam hat Medaille im Visier

Die Judokas steigen als Letzte in die dritten European Games in Polen ein und wickeln ihren Wettkampf nur an einem Tag ab. Österreich kämpft dabei in Krynica-Zdroj, rund zwei Autostunden südwestlich von Krakau, um eine Team-EM-Medaille. Michaela Polleres (Klasse bis 70 kg) und Aaron Fara (diesmal +90 kg) führen das österreichische Team an, haben aber freilich primär ihre Einzel-Ambitionen im Blick.

Und diese sind bereits auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris gerichtet. Denn Polleres kann schon für die Sommerspiele planen, die Silbermedaillengewinnerin von Tokio 2021 schrieb zuletzt vor allem mit WM-Bronze in Doha schon entscheidend an. Damit kann die 25-jährige Niederösterreicherin ihren Wettkampfkalender nun etwas ausdünnen. „Nicht jede Woche in einem Wettkampf. Aber wir schauen jetzt darauf, dass ich (bei Olympia, Anm.) besser gesetzt sein werde.“ Konkret geht es eher um das Halten ihrer Ranking-Position drei, um bei den Spielen im Pool zuoberst gesetzt zu sein.

Die Olympiahalle kennt Polleres schon. Rund um das Pariser Grand-Slam-Turnier war sie im Februar eine der ausgewählten Aktiven, um die 8.356 Zuschauerinnen und Zuschauer fassende Champ de Mars Arena zu inspizieren. „Die Halle steht direkt vor dem Eiffelturm. Es ist eine super Aussicht“, zeigte sich die Athletin begeistert. Auch die Ringer werden dort kämpfen. Nach dem Event wird die Arena abgebaut, um woanders verwendet zu werden.

Shamil Borchashvili (AUT)
GEPA/Christian Moser
Shamil Borchashvili will bei den European Games an seinen guten Leistungen anknüpfen

ÖJV-Team hofft auf weiteren Olympiaplatz

Aktuell wären von Österreichs Verband (ÖJV) mit Polleres, Lubjana Piovesana (-63 kg), Shamil Borchashvili (-81) und Fara (-100) vier Aktive für die Spiele qualifiziert. Das wäre für ein Antreten im Olympia-Mixed-Bewerb zu wenig, da werden sechs Aktive gebraucht. Käme aber noch ein fünfter Spot dazu, dürfte Rot-Weiß-Rot auf die Zuerkennung eines zusätzlichen Platzes hoffen. Dann wäre nicht nur das Team-Antreten fixiert, die über diese Schiene erreichte Qualifikation würde zudem auch zum Antreten in der jeweiligen Einzel-Konkurrenz berechtigen.

Hinter Polleres und dem Olympiabronzenen Borchashvili (7.) ist Fara als 16. des Olympia-Rankings in seinem Verband derzeit drittbester Österreicher. Bei den European Games steigt er in die nach oben offene Klasse auf und sieht gegen die bis 140 kg schweren Brocken durchaus einen Vorteil: „Ich bin flinker. Und die 100er (bis 100 kg, Anm.) sind härter als die Pluser (+100 kg, Anm.). Wir wurden härter trainiert und machen härteres Judo – damit kommen viele nicht zurecht.“ Der darauffolgende Höhepunkt für ihn und Polleres ist das Masters Anfang August in Budapest, das ist nur für die Elite offen.