Daniel Tschofenig (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
European Games

ÖSV-Adler fliegen zu Gold und Silber

Zwei Tage nach Jacqueline Seifriedsberger bei den Frauen haben am Donnerstag auch Österreichs Skispringer im Rahmen der European Games in Polen triumphiert. Daniel Tschofenig und Jan Hörl sorgten auf der Normalschanze von Zakopane für einen Doppelsieg. Hinter dem überlegenen Kärntner und dessen Salzburger Teamkollegen sicherte sich der Schweizer Gregor Deschwanden Bronze.

Nachdem der Bewerb am Mittwoch noch wegen starken Windes abgebrochen werden musste, gab einen Tag später Tschofenig von Beginn an den Ton an. Der 21-jährige Kärntner lag nach 104,0 m im ersten Durchgang bereits in Führung und verteidigte diese mit 104,5 m in der Entscheidung souverän. Am Ende hatte Tschofenig 7,6 Punkte Vorsprung auf Hörl, der Deschwanden noch vom zweiten auf den dritten Platz verdrängte.

Für Tschofenig war es der erste große Einzel-Erfolg in seiner Karriere bei den Erwachsenen. Zakopane bleibt für ihn ein äußerst fruchtbarer Boden. Bei der Junioren-WM 2022 hatte er dort mit Titel im Einzel, Team und Mixed gleich drei Goldmedaillen auf der Kleinschanze abgeräumt. Anfang dieses Jahres hatte er zudem im Weltcup auf der Großschanze die Qualifikation für sich entschieden und einen Tag später mit seinen Kollegen auch den Team-Bewerb.

Jan Hoerl (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Hörl verbesserte sich im zweiten Durchgang auf den zweiten Platz und sorgte für einen perfekten rot-weiß-roten Tag

„Die Formkurve zeigt immer weiter nach oben“

„Es waren zwei sehr coole Sprünge. Die Formkurve zeigt immer weiter nach oben, die Schanze liegt mir“, sagte Tschofenig. „Dass Jan Zweiter wurde und es auch bei den Mädels schon so gut gelaufen ist, macht es natürlich noch schöner.“ Gerechnet hatte er mit dem Triumph jedenfalls nicht. „Letzte Woche bin ich noch ein bisschen verzweifelt im Training. Ich hatte fast Bedenken, dass es peinlich werden könnte. Hier hat es dann aber vom ersten Sprung an gut gepasst“, so der Sieger. Auch Hörl war glücklich: „Auf der Kleinschanze ist es nicht leicht, aber ich habe es im Wettkampf gut auf den Punkt gebracht. Silber bei den Europaspielen hört sich großartig an.“

Markus Müller und Manuel Fettner hatten mit den Medaillen nichts zu tun. Müller klassierte sich auf dem 14. Platz, der Olympiasilberne von Peking auf der Normalschanze, Fettner, musste sich mit Rang 18 zufriedengeben. Der Bewerb war am Mittwoch wegen starken Windes nach 41 von 54 Springern abgebrochen worden und wurde einen Tag später bei besseren Verhältnissen neu gestartet.

Am Dienstag hatte Jacqueline Seifriedsberger ebenfalls nach Halbzeitführung Gold gewonnen, Sara Marita Kramer sicherte sich Bronze.

Herren-Bewerb von der Normalschanze

Endstand nach zwei Durchgängen:
1. Daniel Tschofenig AUT 104,0/104,5 270,3
2. Jan Hörl AUT 101,0/104,5 262,7
3. Gregor Deschwanden SUI 107,0/101,5 258,0
4. Philipp Raimund GER 103,0/103,0 257,0
5. Marius Lindvik NOR 100,0/101,5 245,7
6. Robert Johansson NOR 101,0/105,0 250,8
7. Piotr Zyla POL 96,0/106,5 249,5
. Constantin Schmid GER 99,0/102,5 249,5
9. Timi Zajc SLO 98,5/100,5 243,9
10. Dawid Kubacki POL 95,5/101,0 241,8
14. Markus Müller AUT 99,0/99,0 236,0
18. Manuel Fettner AUT 92,0/98,0 230,9