Dominic Thiem
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Wimbledon

Hartes Los für Thiem zum Auftakt

Dominic Thiem hat zum Auftakt des Tennis-Majors in Wimbledon ein schwieriges Los gezogen. Österreichs frühere Nummer eins trifft auf den als Nummer fünf gesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas. Sebastian Ofner matcht sich mit Jiri Lehecka (CZE) und Dennis Novak mit Milos Raonic (CAN). Bei den Damen duellieren sich Julia Grabher und Danielle Collins (USA).

Bei den am Montag beginnenden All England Tennis Championships in London kommt es damit zum zehnten Duell zwischen Thiem und Tsitsipas. Der 29-jährige Niederösterreicher hat dabei die Nase mit 5:4 Siegen vorne, zuletzt gab es das Duell Ende April in Madrid, wo Thiem nach hartem Kampf in der zweiten Runde mit 6:3 1:6 6:7 (5/7) den Kürzeren zog. Wie Thiem ist auch der 24-Jährige Grieche in Wimbledon nie weiter als ins Achtelfinale gekommen.

„Tsitsipas ist natürlich kein leichtes Los. Ich muss schauen, dass ich gut in das Match reinkomme, früh auf voller Intensität bin und diese dann auch halte“, lautet Thiems Rezept. „Unser letztes Match ist auch noch nicht so lange her, aber das war natürlich auf Sand, wo komplett andere Bedingungen herrschen. Rasen ist schneller und nimmt keinen Spin an“, weiß der US-Open-Sieger von 2020.

Stefanos Tsitsipas und Dominic Thiem
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Ende April lieferte Dominic Thiem Stefanos Tsitsipas in Madrid einen harten Kampf

Thiem muss Testmatch absagen

Allerdings ist Thiem aktuell etwas verkühlt und musste sein geplantes Exhibition-Match am Freitag im Hurlingham Club absagen. Ob er am Samstag auf dem gleichen Schauplatz gegen den Norweger Casper Ruud antreten wird, ist noch nicht beschlossen. „Leider habe ich in der Nacht eine Verkühlung aufgeschnappt“, meinte Thiem. „Ich muss jetzt schauen, dass ich mich davon völlig regeneriere und am Dienstag fit bin.“ Der Lichtenwörther kennt also schon seinen Einsatztag in Wimbledon. Da auch Ofner und Novak im gleichen Tableau-Viertel sind, werden auch sie am Dienstag spielen.

Ofner rechnet sich gegen Lehecka Chancen aus

Ofner, Österreichs aktuelle Nummer eins der Herren, hat mit Lehecka ein leichteres Auftaktlos. Allerdings hat der Steirer immerhin den Viertelfinalisten der Australian Open im vergangenen Jänner zum Gegner. Damals verlor der Tscheche erst gegen Tsitsipas. Das bisher einzige Duell mit dem aktuellen 36. der Weltrangliste hat Ofner im Vorjahr beim Challenger in Graz mit 3:6 6:4 4:6 verloren.

Ofner zeigt Respekt, aber auch Selbstbewusstsein gegenüber Lehecka. „Er ist ein guter Spieler, er ist auch schon länger vorne mit dabei. Das wird sicher ein toughes Match, aber auf Rasen kann viel passieren. Ich bin überzeugt, dass ich meine Chancen haben werde.“ Grundsätzlich laufe im Training „alles bestens“. „Ich fühle mich topfit.“ Dem 27-Jährigen blieb anders als bei den French Open, wo er das Achtelfinale erreicht hatte, dank einer Wildcard die Qualifikation erspart.

Novak gegen Comebackmann Raonic

In dieser setzte sich Novak durch und trifft nun auf den wieder genesenen Raonic, der 2016 beim Rasenklassiker sogar im Finale stand und dort dem Briten Andy Murray unterlag. Der 32-jährige Kanadier war aber in den letzten beiden Jahren mit diversen Verletzungen weit zurückgefallen. Dieses Jahr hat Raonic nur in Hertogenbosch gespielt, bei seinem Comeback aber immerhin gleich eine Runde gewonnen.

Das bisher einzige Duell mit dem nunmehr 840. im Ranking und dem früheren Dritten hat Novak in Wimbledon in vier Sätzen verloren (2018). Fünf Jahre später ist der Niederösterreicher aber besser eingespielt als Raonic, der nach seiner Pause seit Anfang August 2021 erst sein drittes Match bestreiten wird.

Doppelte Premiere für Grabher

Bei den Damen ist Grabher zum allerersten Mal im Wimbledon-Hauptbewerb dabei. Es kommt in der Auftaktrunde zu einer doppelten Premiere, wenn sie erstmals auf die US-Amerikanerin Collins trifft. Die 26-jährige Vorarlbergerin hat seit ihrem Aus in der zweiten Runde bei den French Open zwar nur ein Spiel absolviert, allerdings damit auch um eines mehr als ihre 29-jährige Widersacherin.

Julia Grabher
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Julia Grabher gibt in Wimbledon ihr Debüt im Hauptbewerb

Grabher liegt im WTA-Ranking als 54. nur sechs Ränge hinter ihr, sie ist aber dennoch Außenseiterin, zumal sich Collins gerade bei Major-Turnieren besonders zu steigern vermag. Die Finalistin von Melbourne 2022 hat bisher in Wimbledon aber auch nur eine dritte Runde (2019) als bestes Resultat stehen. Collins hat kein Rasenvorbereitungsturnier gespielt, Grabher ist zuletzt in Bad Homburg gleich ausgeschieden.