Narvaez, auf der ersten Etappe in Dornbirn hinter Ackermann noch Zweiter, setzte sich diesmal beim Sprint vor der Innsbrucker Hofburg gegen den Belgier Gianni Vermeesch und Gonzalo Serrano Rodriguez aus Spanien durch. Damit nahm der 26-Jährige auch Ackermann aufgrund der Zeitgutschrift das Rote Trikot des Gesamtführenden ab und liegt nun neun Sekunden vor dem Deutschen an der Spitze.
„Es ist ein sehr gutes Gefühl, und ich bin sehr glücklich, dass ich heute gewinnen konnte. Es ist ein schönes Land mit schönen Straßen. Die kommenden Etappen liegen mir zwar nicht so richtig, aber ich bin froh, dass ich jetzt das Rote Trikot tragen darf“, sagte Tagessieger Narvaez, der auch einen Etappenerfolg beim Giro d’Italia 2020 in seiner Vita zu Buche stehen hat.
Führungswechsel bei Tour of Austria
Das Rote Trikot des Spitzenreiters der Tour of Austria hat am zweiten Tag seinen Besitzer gewechselt. Jhonatan Narvaez luchste am Montag dem Deutschen Pascal Ackermann die Gesamtführung mit seinem Sieg auf der zweiten Etappe wieder ab. Mario Gamper wurde als Achter bester Österreicher.
Zangerle neuer bester Österreicher
Bester Österreicher auf dem zweiten Abschnitt wurde Mario Gamper, der zeitgleich mit dem Sieger als Achter über die Ziellinie raste. Im Gesamtklassement schob sich Emanuel Zangerle, der am Montag als 42. gewertet wurde, auf Rang sieben vor und ist damit nach zwei Etappen bester rot-weiß-roter Profi im Feld.
Zangerle war hochzufrieden, dass er als Etappen-42. dank einer Bonifikationssekunde bei einem Zwischensprint in das Trikot des besten rot-weiß-roten Fahrers schlüpfen durfte. Mit etlichen Profis aus der World Tour im Kampf um den Sprintsieg mitzumischen, sei unmöglich gewesen. „Das Tempo im Finale war immens. Mein Ziel war es, nach diesem Tag bester Österreicher zu sein.“
Dem 22-jährigen Tiroler fehlen vor der Königsetappe 19 Sekunden auf Narvaez, er wird aber wohl eher die nationale Konkurrenz um Tobias Bayer (Alpecin) im Auge behalten, die nur eine Sekunde hinter ihm lauert. „Ich werde mein Bestes geben. Es werden vielleicht andere stärker sein, aber ich werde versuchen, das Trikot zu verteidigen.“
Kabas zeigt in Fluchtgruppe auf
Mit dem für die deutsche Santic-Mannschaft fahrenden Gamper freute sich ein weiterer Lokalmatador über den Titel als bester rot-weiß-roter Fahrer des Tages. „Ich habe jeden Zentimeter der Strecke gekannt. Ich bin wirklich erleichtert, die Stimmung an der Strecke war wie schon in Vorarlberg sehr lässig“, meinte der Bruder von Bora-Profi Patrick Gamper und betonte: „Der Restart der Tour of Austria ist gelungen.“
Vor dem Zielsprint zeigte aus heimischer Sicht vor allem Maximilian Kabas auf. Der 21-jährige gebürtige Niederösterreicher bestimmte als Teil einer dreiköpfigen Fluchtgruppe bis 17 km vor dem Ziel das Geschehen an der Spitze und holte sich dabei auch beide Bergwertungen der Kategorie drei in Axams, die auf dem Weg in die Tiroler Landeshauptstadt zweimal durchfahren wurde.
Apropos Bergwertung: Am Dienstag wartet auf den 148,5 km von Sillian in Osttirol bis nach St. Johann-Alpendorf im Salzburger Pongau die Kletterpartie über die Großglockner Hochalpenstraße. Auf der Etappe über das traditionelle „Dach der Tour“ wird das Rote Trikot des Gesamtführenden wohl erneut den Besitzer wechseln – und das möglicherweise zum letzten Mal bei der Ausgabe 2023.