Philipsen verwies nach 193,5 Kilometern von Amorebiata-Etxano nach Bayonne – und damit nach zwei Etappen im spanischen Baskenland nach Frankreich – den Deutschen Phil Bauhaus und Caleb Ewan aus Australien knapp in die Schranken. Der Profi von Alpecin–Deceuninck hatte im Vorjahr bereits die 15. Etappe und auch den Schlusssprint auf den Champs-Elysees in Paris für sich entschieden.
„Es ist die Tour de France, da wird niemandem etwas geschenkt, alle gehen all-in. Meine Kollegen haben einen super Job gemacht, ich bin glücklich, dass ich am Ende als Erster über die Ziellinie gefahren bin. Es war im Finish schwierig, ich habe einfach versucht, die kürzeste Linie zu finden“, sagte Philipsen, der bis zum offiziellen Ergebnis noch kurz um seinen Tagessieg bangen musste.
Philipsen holt sich ersten Sprint-Krimi
Jasper Philipsen hat sich die erste Sprint-Entscheidung bei der 110. Ausgabe der Tour de France gesichert. Der 25-jährige Belgier setzte sich am Montag auf der dritten Etappe in Bayonne um wenige Zentimeter durch und holte sich seinen insgesamt dritten Tagessieg im Rahmen einer „Großen Schleife“.
Haller bester Österreicher
Von den sechs Österreichern kamen Marco Haller (67./Bora), Felix Gall (99./AG2R) und Felix Großschartner (100./UAE Emirates) mit dem Hauptfeld ins Ziel. In der Gesamtwertung ist Gall als 36. mit 5:43 Minuten Rückstand weiter bester ÖRV-Fahrer. „Die ersten drei Tage haben wir jetzt hinter uns gebracht. Es war noch ein bisschen zäh, heute habe ich mich besser gefühlt. Es war aber auch eher eine lockere Etappe im Vergleich zu den beiden letzten Etappen. Ich glaube, es war die Warterei vor dem Start und auch bisschen die Anspannung, dass ich mich dann nicht so gut gefühlt habe, wie ich es gehofft und erwartet habe. Aber die Tour hat ja gerade erst angefangen“, meinte Gall nach der dritten Etappe.
Auch am Dienstag dürfen die Sprinter wieder auf eine Massenankunft hoffe. Auf der vierten Etappe geht es über 181,8 Kilometer von Dax nach Nogaro. Das Ziel befindet sich dabei auf der Motorrennstrecke Paul Armagnac. Die letzten 800 Meter führen zwar leicht bergauf, dafür geht es schnurgerade ins Ziel.
Spitzenreiter Adam Yates brachte das Gelbe Trikot sicher nach Frankreich. Der Brite rollte als 66. zeitgleich mit Sieger Philipsen über die Ziellinie in Bayonne, das zwar zum insgesamt 31., aber zum ersten Mal seit 2003 Etappenort der Tour de France war. In der Gesamtwertung führt Adam Yates weiter sechs Sekunden vor dem Slowenen Tadej Pogacar und seinem Zwillingsbruder Simon Yates, die ebenfalls mit dem Feld ins Ziel kamen.
Sicherheitsbedenken fahren mit
Bei der Rückkehr nach Frankreich begleiteten den Tour-Tross auch Sicherheitsbedenken, zumal es nach dem Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle seit Tagen in Frankreichs Metropolen zu Krawallen kommt. „Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen. Ich spreche morgens, mittags und abends mit dem Innenministerium. Wir bleiben konzentriert und wachsam“, sagte Pierre-Yves Thouault als Vizedirektor des Rennens. Erst am nächsten Freitag wird mit Bordeaux eine französische Großstadt angesteuert.
Wie angreifbar die Tour ist, hatte sich am Sonntag gezeigt, als Unbekannte offensichtlich Reißnägel auf der Straße verteilt hatten. Zahlreiche Radprofis mussten etwa 20 Kilometer vor dem Ziel wegen Reifenschäden ihre Räder wechseln. Am Montag gab es ebenfalls auffallend viele Reifenschäden. Der Grund dafür war zunächst nicht bekannt.