Der 26-jährige Ecuadorianer kam zeitgleich mit der Spitzengruppe ins Ziel und nimmt die Schlussetappe mit 28 Sekunden Vorsprung auf Sobrero in Angriff. Drei Sekunden dahinter lauert der Kolumbianer Jesus David Pena auf dem dritten Gesamtrang. Sobrero jubelte mit Engelhardt über einen erfolgreichen Doppelschlag. „Endlich hat es geklappt. Ich bin sehr glücklich. Wir haben den Doppelsieg heute nicht erwartet“, sagte der 26-Jährige, im Vorjahr Zeitfahrsieger bei der letzten Etappe des Giro d’Italia.
Als bester Österreicher kam Martin Messner als 19. ins Ziel, in der Gesamtwertung ist der Steirer weiterhin Zwölfter. Messner hielt auf der Hochgeschwindigkeitsetappe mit durchschnittlich mehr als 47 km/h auch das Tempo über den Porscheberg kurz vor dem Ziel mit. „Ich war nie am Limit, bin easy mit drübergekommen. Cool, dass es wieder so aufgegangen ist“, freute sich der 23-jährige Steirer und dankte seinen WSA-Teamkollegen für die Unterstützung. Im Sprint um den Tagessieg war der leichtgewichtige Tour-Debütant aber machtlos.
Narvaez vor Gesamtsieg
Bei der Österreich-Radrundfahrt verpasst Jhonatan Narvaez nach einem technischen Problem im Zielsprint den dritten Tagessieg in Folge. Der Gesamtführende aus Ecuador muss in Steyr dem Italiener Matteo Sobrero den Vortritt lassen.
Am Donnerstag steigt die fünfte und finale Etappe über 155,8 km und 2.687 Höhenmeter von Ybbs an der Donau nach Sonntagberg. Für den Schlusstag im Mostviertel versprach Messner: „Der Sonntagberg wird brennen. Es werden sicher viele Fans da sein, die mich pushen. Ich habe mir den Berg angeschaut – richtig schwer, richtig steil und richtig geil.“ Messner hofft, der Ineos-Truppe von Narvaez und dem Jayco-Trio Sobrero, Pena und Engelhardt Paroli bieten zu können. „Wir werden alles probieren, dass wir sie ein bisschen ärgern können, und zum Schluss geht es sowieso um alles oder nichts.“
Zoidl nicht zufrieden
Ex-Rundfahrtsieger Riccardo Zoidl kam nicht mit den Schnellsten über den letzten Anstieg. Im Ziel lag der Routinier in einer Gruppe mit Tobias Bayer 22 Sekunden zurück, im Gesamtklassement fehlen dem Felbermayr-Profi auf Narvaez als 19. bereits 1:04 Minuten. „Ich hätte es mir anders vorgestellt. Ich hatte heute leider nicht die Beine, 500 m vor der Kuppe bin ich abgerissen. Aber es war keine Katastrophe, es hat nur ein Alzerl gefehlt.“
Keine Probleme hatte hingegen Spitzenreiter Narvaez, der auf dem Weg zu einem möglichen dritten Etappensieg aber von einem mechanischen Problem gebremst wurde. „Ich konnte nicht sprinten, aber es war ein guter Tag“, sagte der Südamerikaner, der am Schlusstag einen harten Kampf erwartet. „Ich habe starke Gegner. Wir werden sehen, was passiert, mein Vorsprung ist mit 28 Sekunden nicht sehr groß.“