Dominic Thiem in seinem Wimbledon-Erstrundenmatch
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Wimbledon

Thiem verliert Fünfsatzkrimi gegen Tsitsipas

Dominic Thiem musste sich in der ersten Runde des Tennis-Majors in Wimbledon nach einem Fünfsatzkrimi dem als Nummer fünf gesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas geschlagen geben. Der 29-jährige Niederösterreicher verlor am Mittwoch beim Rasenklassiker mit 6:3 6:7 (1/7) 2:6 7:6 (7/5) 6:7 (8/10). Die Entscheidung fiel nach 3:55 Stunden Spielzeit im Matchtiebreak.

„Es war ein tolles Match, aus dem ich erhobenen Hauptes gehe. Es hat mir gezeigt, dass ich noch da bin. Die Qualität war sehr, sehr hoch, der Kampfgeist war richtig, richtig gut“, meinte Thiem auf der Pressekonferenz nach seinem Auftritt. „Dieses Spiel hat mir gezeigt, dass ich es noch immer mit den großen Burschen aufnehmen kann. Und es motiviert mich für die kommenden Wochen.“ Tsitsipas meinte direkt nach dem Duell: „Dominic ist jemand, der das Beste aus mir herausholt, jedes Mal, wenn wir gegeneinander spielen.“

Die Partie war am Dienstag bei Satzführung Thiems aufgrund des Regens vertagt worden. Die rund 27-stündige Unterbrechung sollte sich für Thiem vorerst als Nachteil, für den Weltranglistenfünften hingegen als kleinen Vorteil erweisen. Der 24-Jährige, der in Wimbledon noch nie über die dritte Runde hinausgekommen ist, zeigte am Mittwoch ab Fortsetzung beim Stand von 3:6 4:3 aus seiner Sicht eine klare Steigerung.

Shakehand zwischen Stefanos Tsitsipas (Griechenland) und Dominic Thiem (Österreich)
APA/AFP/Daniel Leal
Thiem (rechts) musste sich Tsitsipas nach hartem Kampf geschlagen geben

Denn am Dienstag hatte er den Unterschied zu Thiem nicht unter Beweis stellen können. Da war Thiem als Nummer 91 der Welt bei seinem siebenten Antreten in Wimbledon, dem ersten seit vier Jahren, der überzeugendere der beiden Akteure gewesen und hatte den ersten Durchgang nach 33 Minuten souverän geholt.

Der zweite Satz war dann bis zum Stopp recht ausgeglichen verlaufen und führte nach der Fortsetzung am Mittwoch auch ins Tiebreak. Dort stand Thiem mit nur einem Punktgewinn freilich auf verlorenem Posten. Und auch wenn er den Rückschlag relativ gut wegsteckte, im hart umkämpften dritten Game des dritten Satzes fünf Breakbälle abwehrte, musste er seine beiden folgenden Aufschlagspiele dann doch abgeben. Der Grieche holte sich den Satz mit 6:2.

Thiem kämpft sich im vierten Satz zurück

Doch der Wimbledon-Achtelfinalist von 2017 bewies Nervenstärke, zeigte sich im vierten Durchgang wieder selbstbewusster und weniger fehleranfällig. Die logische Konsequenz war ein neuerliches Tiebreak, in dem es bis zu Thiems 3:2 ebenso ausgeglichen dahinging. Dann stellte er mit einem Minibreak sogar auf 4:2 und fixierte ab dem 6:3 im dritten Anlauf den Ausgleich zum 2:2 in Sätzen.

Ähnlich stark machte Thiem im finalen Durchgang weiter, sogar das Break zum 4:3 schien geschafft. Das wurde nach einer Challenge von Tsitsipas aber wieder abgesagt, der Grieche stellte auf 4:4. Thiem wusste weiter mit variantenreichem Spiel und starken Schlägen von der Grundlinie zu gefallen und steuerte einem weiteren Tiebreak entgegen. Beim Stand von 5:6 verschaffte der 29-Jährige seinem Kontrahenten dann mit seinem ersten Doppelfehler den ersten Matchball, nur um diesen abzuwehren und tatsächlich das Tiebreak zu erzwingen.

„Haben eine gute Show geliefert“

Dort musste Tsitsipas einmal mehr sein bestes Tennis auspacken, erspielte sich beim 9:7 weitere Matchbälle und belohnte sich dafür auch. „Es hat sich sehr, sehr lange angefühlt, zum Glück ging es am Ende gut für mich aus. Dominic hat immer schon das Beste aus mir herausgeholt, wenn wir gegeneinander gespielt haben. Wir haben heute beide sehr hart gekämpft und eine gute Show geliefert“, sagte der 24-Jährige im Siegerinterview auf dem Platz.

Es war das insgesamt zehnte Duell der beiden. Jeder hat nun je fünfmal gewonnen. In Runde zwei bekommt es Tsitsipas mit dem zweimaligen britischen Wimbledon-Champion Andy Murray zu tun. „Ich gehe nicht davon aus, dass mich irgendjemand unterstützt“, scherzte der Grieche.

Damit sind in Wimbledon alle österreichischen Starter und Starterinnen bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Zuvor war bereits für Julia Grabher, Sebastian Ofner und Dennis Novak nach dem Auftaktmatch Endstation.

The Championships, Wimbledon

(Großbritannien, 52,3 Mio. Euro, Rasen)

Erstrundentableau:
Carlos Alcaraz (ESP/1) Jeremy Chardy (FRA) 6:0 6:2 7:5
Alexandre Müller (FRA) Arthur Rinderknech (FRA) 7:6 (7/5) 1:6 6:3 6:4
Jason Kubler (AUS) Ugo Humbert (FRA) 6:4 4:6 6:2 3:6 6:3
Nicolas Jarry (CHI/25) Marco Cecchinato (ITA) 4:6 6:2 6:4 6:1
Alexander Zverev (GER/19) Gijs Brouwer (NED) 6:4 7:6 (7/4) 7:6 (7/5)
Yosuke Watanuki (JPN) Marc-Andrea Hüsler (SUI) 6:7 (5/7) 5:7 7:6 (7/5) 7:6 (7/3) 6:3
Matteo Berrettini (ITA) Lorenzo Sonego (ITA) 6:7 (5/7) 6:3 7:6 (9/7) 6:3
Alex de Minaur (AUS/15) Kimmer Coppejans (BEL) 6:7 (5/7) 6:3 6:3 7:6 (7/2)
Frances Tiafoe (USA/10) Wu Yibing (CHN) 7:6 (7/4) 6:3 6:4
Dominic Stricker (SUI) Alex Popyrin (AUS) 3:6 6:3 6:2 4:6 7:5
Ilja Iwaschka (BLR) Federico Coria (ARG) 4:6 6:4 6:3 6:0
Grigor Dimitrow (BUL/21) Sho Shimabukuro (JPN) 6:1 6:2 6:1
Alejandro Davidovich Fokina (ESP/31) Arthur Fils (FRA) 7:6 (7/3) 6:1 6:2
Botic van de Zandschulp (NED) Zhang Zhizhen (CHN) 2:6 7:6 (7/3) 7:6 (8/6) 3:6 6:2
Roberto Carballes Baena (ESP) Matteo Arnaldi (ITA) 6:7 (0/7) 6:3 6:4 6:4
Holger Rune (DEN/6) George Loffhagen (GBR) 7:6 (7/4) 6:3 6:2
Daniil Medwedew (RUS/3) Arthur Fery (GBR) 7:5 6:4 6:3
Adrian Mannarino (FRA) Alexander Schewtschenko (RUS) 6:3 6:3 6:2
Marcos Giron (USA) Hugo Dellien (BOL) 7:6 (7/2) 6:4 6:4
Marton Fucsovics (HUN) Tallon Griekspoor (NED/28) 6:4 6:2 6:4
Francisco Cerundolo (ARG/18) Nuno Borges (POR) 5:7 6:3 6:3 6:4
Jiri Lehecka (CZE) Sebastian Ofner (AUT) 6:4 6:4 6:4
Milos Raonic (CAN) Dennis Novak (AUT) 6:7 (5/7) 6:4 7:6 (7/5) 6:1
Tommy Paul (USA/16) Shintaro Mochizuki (JPN) 7:5 6:3 6:1
Cameron Norrie (GBR/12) Tomas Machac (CZE) 6:3 4:6 6:1 6:4
Christopher Eubanks (USA) Thiago Monteiro (BRA) 4:6 7:5 7:5 6:3
Christopher O'Connell (AUS) Hamad Medjedovic (SRB) 7:5 6:4 4:6 6:4
Jiri Vesely (CZE) Sebastian Korda (USA/22) 7:6 (9/7) 4:6 6:2 6:3
Ben Shelton (USA/32) Taro Daniel (JPN) 6:4 6:3 3:6 4:6 6:3
Laslo Djere (SRB) Maxime Cressy (USA) 6:7 (5/7) 7:6 (7/3) 7:6 (10/8) 7:6 (9/7)
Andy Murray (GBR) Ryan Peniston (GBR) 6:3 6:0 6:1
Stefanos Tsitsipas (GRE/5) Dominic Thiem (AUT) 3:6 7:6 (7/1) 6:2 6:7 (5/7) 7:6 (10/8)
Jannik Sinner (ITA/8) Juan Manuel Cerundolo (ARG) 6:2 6:2 6:2
Diego Schwartzman (ARG) Miomir Kecmanovic (SRB) 6:0 6:3 6:4
Aleksandar Vukic (AUS) Daniel Altmaier (GER) 6:3 7:6 (7/1) 3:6 7:5
Quentin Halys (FRA) Daniel Evans (GBR/27) 6:2 6:3 6:7 (5/7) 6:4
Daniel Elahi Galan (COL) Yoshihito Nishioka (JPN/24) 6:4 6:3 6:3
Oscar Otte (GER) Dominik Koepfer (GER) 7:5 6:3 7:6 (11/9)
Mikael Ymer (SWE) Alex Molcan (SVK) 6:3 6:3 6:4
Taylor Fritz (USA/9) Yannick Hanfmann (GER) 6:4 2:6 4:6 7:5 6:3
Guido Pella (ARG) Borna Coric (CRO/13) 6:3 7:5 4:6 3:6 6:1
Harold Mayot (FRA) Benjamin Bonzi (FRA) 6:3 6:4 7:5
Corentin Moutet (FRA) Richard Gasquet (FRA) 6:3 7:5 7:5
Roman Safiullin (RUS) Roberto Bautista Agut (ESP/20) 2:6 7:6 (9/7) 6:7 (4/7) 6:4 7:5
Denis Shapovalov (CAN/26) Radu Albot (MDA) 5:7 6:4 6:2 6:2
Gregoire Barrere (FRA) Lloyd Harris (RSA) 7:5 6:7 (4/7) 7:5 6:3
Liam Broady (GBR) Constant Lestienne (FRA) 6:1 6:3 7:5
Casper Ruud (NOR/4) Laurent Lokoli (FRA) 6:1 5:7 6:4 6:3
Andrej Rublew (RUS/7) Max Purcell (AUS) 6:3 7:5 6:4
Aslan Karazew (RUS) Luca van Assche (FRA) 6:7 (4/7) 6:4 6:2 6:4
Tomas Barrios Vera (CHI) Sebastian Baez (ARG) 7:6 (9/7) 3:6 6:3 7:6 (7/2)
David Goffin (BEL) Fabian Marozsan (HUN) 6:2 5:7 6:2 6:0
Alexander Bublik (KAZ/23) Mackenzie McDonald (USA) 6:7 (3/7) 6:4 6:4 6:4
Jeffrey John Wolf (USA) Enzo Couacaud (FRA) 7:5 6:3 7:6 (7/4)
Maximilian Marterer (GER) Borna Gojo (CRO) 7:5 6:7 (8/10) 6:3 6:4
Michael Mmoh (USA) Felix Auger-Aliassime (CAN/11) 7:6 (7/4) 6:7 (4/7) 7:6 (7/4) 6:4
Lorenzo Musetti (ITA/14) Juan Pablo Varillas (PER) 6:3 6:1 7:5
Jaume Munar (ESP) John Isner (USA) 4:6 6:3 6:4 6:4
Jan Choinski (GBR) Dusan Lajovic (SRB) 5:7 7:6 (7/4) 6:2 6:2
Hubert Hurkacz (POL/17) Albert Ramos-Vinolas (ESP) 6:1 6:4 6:4
Tomas Martin Etcheverry (ARG/29) Bernabe Zapata Miralles (ESP) 6:7 (5/7) 5:7 6:3 6:4 7:5
Stan Wawrinka (SUI) Emil Ruusuvuori (FIN) 7:5 7:5 6:4
Jordan Thompson (AUS) Brandon Nakashima (USA) 2:6 2:6 6:4 7:6 (7/4) 6:3
Novak Djokovic (SRB/2) Pedro Cachin (ARG) 6:3 6:3 7:6 (7/4)