Der 23-jährige Steirer kam zum Abschluss als 15. ins Ziel und lag am Ende 1:04 Minute hinter Narvaez, der sich als erster Südamerikaner den Sieg bei der Österreich-Rundfahrt sicherte. Der Murtaler zog aufgrund seiner abgelieferten Talentproben aber ein positives Resümee. „Ich bin voll zufrieden, ich habe alles gegeben. Es war immer mein Traum, überhaupt am Start der Rundfahrt zu stehen. Jetzt da vorne mitmischen zu können, ist schon echt richtig cool.“
Bei der diesjährigen Auflage hatte der Ecuadorianer Narvaez auf der zweiten Etappe das Rote Trikot übernommen und sich zudem auch noch den Sieg auf dem dritten und fünften Tagesabschnitt gesichert. Auch er musste am letzten Tag mit drei Auffahrten über die steile Rampe zur Sonntagberg-Basilika an seine Grenzen gehen.
„Es war eine harte Woche und heute war der härteste Tag. Ich habe wirklich gelitten, es aber trotzdem geschafft“, sagte der Tour-Dominator und freute sich über seine perfekte Vorstellung. „Es war eine unglaubliche Tour, eine sehr schöne Woche.“
„Mein größter Rundfahrterfolg“
Trotz seiner gezeigten Shows sieht er sich nicht als Bergspezialist, umso stolzer war der Giro-Etappensieger von 2020 auf den Erfolg. „Ich bin sehr glücklich, das ist mein größter Rundfahrterfolg“, meinte der Sieger der 72. Auflage der Rundfahrt. Drei Etappenerfolge waren zuletzt 2018 dem Italiener Giovanni Visconti gelungen.
Am Schlusstag hielt Narvaez im Sprint den Äthiopier Welay Hagos Berhe aus der Jayco-Mannschaft knapp in Schach. Dritter wurde Osborne, der Ex-Ruderer schob sich damit im Gesamtklassement noch an die zweite Stelle. Die ersten neun Plätze der Tour-Wertung gingen allesamt an Profis aus der World Tour. Bestplatzierter Fahrer der fünf österreichischen Continental-Teams war der Schweizer Colin Stüssi aus der Vorarlberg-Mannschaft als Elfter.
Zoidl enttäuscht
Zu den Enttäuschten gehörte Ex-Rundfahrtsieger Riccardo Zoidl. Der Routinier in Diensten des Felbermayr-Rennstalles kam im Finale nicht mehr mit den Assen mit und wurde zweieinhalb Minuten zurück als zweitbester Österreicher 24., in der Endabrechnung kam der Oberösterreicher auf Platz 21. „Ich habe alles versucht, mehr war leider nicht drinnen“, sagte der 35-Jährige.
Der wie Zoidl mit großen Ambitionen angetretene World-Tour-Profi Tobias Bayer (Alpecin) und Emanuel Zangerle (Felbermayr) zeigten sich auf dem letzten Abschnitt von Ybbs über 156 km in der Fluchtgruppe – diese kam nicht durch.