Jakob Pöltl (Toronto Raptors)
APA/AFP/Getty Images/Cole Burston
NBA

Topgehalt spielt für Pöltl Nebenrolle

Österreichs Basketballstar Jakob Pöltl hat seine Entscheidung begründet, sich drei weitere Jahre an das NBA-Team Toronto Raptors zu binden. „Im Endeffekt habe ich mich für die Raptors entschieden, weil es das beste Gesamtpaket war, ich an die Mannschaft glaube und ich mich in Toronto immer schon wohlgefühlt habe. Ich glaube, dass wir mit der Mannschaft noch einiges reißen können“, sagte der 27-jährige Wiener, der am Donnerstag seinen Vertrag unterzeichnete. Sein Topgehalt von 20 Millionen Dollar im Jahr ist dabei nebensächlich.

In Euro umgerechnet sind das 18,39 Millionen Euro pro Jahr, in den nächsten vier Jahren könnte Pöltl 80 Millionen Dollar (73,54 Millionen Euro) verdienen und steigt damit auf seiner Position als Center ins obere Segment der National Basketball Association (NBA) auf.

Superstar Nikola Jokic, der mit den Denver Nuggets den Titel geholt hat, ist gemeinsam mit dem regierenden wertvollsten Spieler (MVP) der Liga, Joel Embiid von den Philadelphia 76ers, Topverdiener unter den Centern – was die Gehaltsbasis in der anstehenden Saison 2023/24 betrifft. Auf die Nummer eins der NBA, Point Guard Stephen Curry (Golden State), fehlen hier beiden rund vier Millionen Dollar.

Pöltls Vertrag mit Toronto gültig

Mit der Unterschrift unter seinem neuen millionenschweren NBA-Vertrag bindet sich Jakob Pöltl für die nächsten vier Jahre an seinen Wunschklub, die Toronto Raptors. Die bereits vor Tagen kolportierte Vereinbarung hat gemäß der NBA-Richtlinien seit Donnerstag Gültigkeit.

In den Sphären von David Alaba

Bisher verdiente Pöltl 8,75 Millionen Dollar im Jahr, für seine gezeigten Leistungen also unter Wert. In diesem Sommer konnte er erstmals selbst entscheiden, wohin die Reise geht, doch Geld spielte dabei eine untergeordnete Rolle. Schon bei seinem Wien-Besuch im Mai sagte er, dass das Gehalt „nicht ganz oben auf der Liste“ stünde. Jetzt steht er hierzulande unter den Sportlern fast ganz oben. Nur Fußballstar David Alaba soll bei Real Madrid (rund 19,5 Millionen Euro) mehr kriegen.

Der Wiener gab sich hörbar erleichtert, dass seine Zukunft nun geklärt ist. Er freue sich auf die nächsten Aufgaben. „Ich bin froh, dass wir uns so schnell einigen und auf einen grünen Zweig kommen konnten“, meinte der Wiener und fügte hinzu: „Mir geht es sehr gut mit dem Deal, ich freue mich auch, mich nicht mehr darum kümmern zu müssen und mich jetzt wieder auf Basketball konzentrieren zu können.“

Jakob Pöltl hält Trikot
IMAGO/ZUMA Press/Cole Burston
Da ist er wieder: Pöltl unterschrieb seinen neuen Vertrag in Toronto

Pöltl begann bei den Raptors 2016 seine Karriere in der NBA, nachdem er im Draft an Position neun gewählt worden war. Nach einem Wechsel zu den San Antonio Spurs 2018 verbrachte er gut viereinhalb Jahre in Texas, ehe er im Februar zurück zu den Raptors kam. Sein neuer Vertrag läuft drei Jahre mit einer Spieleroption auf eine vierte Saison, das heißt, Pöltl selbst kann entscheiden, ob er dann bleiben möchte.

Kurz nach Österreich retour

Ziel ist freilich der sportliche Erfolg, in den Play-offs spielte Pöltl zuletzt 2019 mit den Spurs. Mit dem neuen Toronto-Coach Darko Rajakovic führte Pöltl bereits Vorgespräche. Neu dabei ist mit dem Deutschen Dennis Schröder ein „sehr erfahrener“ Point Guard. Noch am Donnerstag reiste der 27-Jährige nach Las Vegas, wo bis Dienstag im Rahmen der Summer League Trainings stattfinden. „Ich werde voraussichtlich noch einmal kurz nach Österreich kommen und dann im August zum Trainieren nach Los Angeles fliegen“, sagte Pöltl.