Klaus Mitterdorfer
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Fußball

Mitterdorfer als ÖFB-Boss bestätigt

Klaus Mitterdorfer hat nun auch offiziell den Chefsessel beim Österreichischen Fußballbund (ÖFB) übernommen. Der 57-Jährige wurde am Samstag im Rahmen der Außerordentlichen Bundeshauptversammlung in Salzburg einstimmig zum neuen ÖFB-Präsidenten gewählt. Das Votum war nur Formsache, hatte sich der ÖFB-Wahlausschuss doch bereits Ende April auf den Kärntner als neuen ÖFB-Boss festgelegt.

Mitterdorfer tritt die Nachfolge von Interimsboss Johann Gartner an, der wiederum nach dem Abgang von Gerhard Milletich eingesprungen ist. Milletich hatte Ende Jänner aufgrund des Vorwurfs der Inseratenkeilerei seinen Rücktritt bekanntgegeben, Gartners Engagement war danach von Beginn an zeitlich befristet. Der Niederösterreicher enthielt sich in der Wahlausschusssitzung ebenso der Stimme wie die Bundesliga, alle anderen votierten damals für Mitterdorfer.

„Die Funktion des Präsidenten des ÖFB ist für mich eine große Ehre und eine spannende Herausforderung, die ich sehr gerne annehme und die ich mit großem Einsatz, Leidenschaft und Herz respektvoll erfüllen und leben werde“, so Mitterdorfer, der auch Interimspräsident Gartner für seinen großen Einsatz in den letzten Monaten dankte. „Hans Gartner hat mit ausgleichender Kraft ganz wesentlich dazu beigetragen, dass der ÖFB und insbesondere das Präsidium den so wichtigen Weg in Richtung Gemeinsamkeit beschreiten.“

Mitterdorfer wird neuer ÖFB-Präsident

Klaus Mitterdorfer ist in Salzburg – wie erwartet – zum neuen Präsidenten des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) gewählt worden. Der Kärntner Jurist und Ex-Kicker erhielt bei der Außerordentlichen Bundeshauptversammlung alle Stimmen.

Mitterdorfer erhielt bei der Wahl alle 13 Stimmen. Je eine Stimme dürfen die neun Landesverbände abgeben, die Bundesliga verfügt über vier Stimmen. Die Abstimmung erfolgte nicht geheim – von mancher Seite wurde eine geheime Abstimmung vorgeschlagen, dieses Ansinnen fand jedoch keine Mehrheit.

Zahlreiche Baustellen im ÖFB

Mitterdorfer, der sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen bedankte und „Geschlossenheit und eine wertschätzende Teamorientierung ins Zentrum seiner Amtsperiode“ stellt, arbeitet als Stellvertretender Direktor der Kärntner Ärztekammer. Der Jurist verfügt über die UEFA-A-Trainerlizenz, die er 1986 mit damals erst 20 Jahren erworben hatte, kickte in seiner aktiven Zeit unter anderem im Leistungszentrum Klagenfurt und coachte Kampfmannschaften in Friesach und Treibach. Als ÖFB-Boss warten auf Mitterdorfer nun einige große Herausforderungen.

Grafik zu ÖFB-Präsidenten
Grafik: APA/ORF Foto: APA/Jannach

Seine drängendste Aufgabe ist wohl die endgültige Fixierung des über 70 Millionen Euro teuren ÖFB-Infrastrukturprojekts in Wien-Aspern. Hier gibt es zwar einen ÖFB-Grundsatzbeschluss, allerdings sind noch so manche Details wie etwa die rechtsverbindlichen Förderzusagen von Stadt und Bund zu klären. Außerdem muss sich Mitterdorfer mit dem zerrütteten Verhältnis zwischen Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Generalsekretär Thomas Hollerer beschäftigen. Mitterdorfers Amtszeit läuft „nur“ bis Herbst 2025, weil er in die Funktionsperiode des 2021 gewählten Milletich einsteigt.

Breitensport besonders im Fokus

Mitterdorfer, der verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder sowie eine Enkeltochter hat, erklärte, dass ihm besonders auch der Breitensport sowie die Stärkung und Unterstützung der Funktionäre am Herzen liegte. „Ich komme aus diesem Bereich und möchte etwas zurückgeben", sagte der Kärntner. Die Erfolge der Nationalteams sehe er als Zugpferd für den heimischen Fußball. „Wir wollen uns regelmäßig für Endrunden qualifizieren und dort eine gute Rolle spielen.“ Seine erste Dienstreise als ÖFB-Präsident führt Mitterdorfer am 18. Juli zum Auftaktmatch der ÖFB-U19-Frauen gegen Deutschland bei der EM ins belgische Tubize.