die Synchronschwimmerinnen Eirini-Marina Alexandri und Anna-Maria Alexandri (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Schwimm-WM

Alexandris gehen in Japan auf Medaillen los

Den Druck mit der Olympiaqualifikation haben Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri im Juni bei den European Games in Polen abgelegt. Mit der in Summe besten Wertung aus Technischer und Freier Kür lösten die beiden Synchronschwimmerinnen das Ticket für die Sommerspiele 2024 in Paris, nahmen zudem ihre ersten zwei EM-Goldmedaillen von den Titelkämpfen mit. Ab Freitag geht es für das Duett in Fukuoka in Japan um WM-Medaillen. Auch Solistin Vasiliki Pagona Alexandri greift nach Edelmetall.

Im Vorjahr in Budapest wurde es bei Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri zweimal WM-Bronze. In diesem Jahr ist den Schwestern sogar der ganz große Wurf zuzutrauen, nachdem sie sich schnell mit den seit Kurzem installierten neuen Wertungskriterien anfreundeten. Während man die europäische Konkurrenz bei der EM bereits deklassieren konnte, ist es noch unklar, wie die Mitstreiterinnen aus China und Japan auf die Veränderungen klarkommen. Diese Paare haben noch keinen aussagekräftigen Wettkampf unter neuen Richtlinien absolviert.

„Die Mädchen haben für die anderen Länder eine große Vorgabe gemacht“, sagte Trainerin Albena Mladenova über das Gespann des Österreichischen Schwimmverbands (OSV). „Aber ich bin sicher, Japan und China werden kämpfen. Deshalb müssen wir weiter hart arbeiten.“ Laut der gebürtigen Bulgarin sei es realistisch, sich in den Bereichen Niveau, Ausdauer und Schwierigkeit zu steigern.

Alexandri-Schwestern auf Medaillenjagd

Den Druck mit der Olympiaqualifikation haben Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri im Juni bei den European Games in Polen abgelegt. Mit der in Summe besten Wertung aus Technischer und Freier Kür lösten die beiden Synchronschwimmerinnen das Ticket für die Sommerspiele 2024 in Paris, nahmen zudem ihre ersten zwei EM-Goldmedaillen von den Titelkämpfen mit. Ab Freitag geht es für das Duett in Fukuoka in Japan um WM-Medaillen. Auch Solistin Vasiliki Pagona Alexandri greift nach Edelmetall.

Unterwasserphasen nun länger

„Vorher (vor der Regeländerung, Anm.) war die Choreografie länger, aber die Unterwasserphasen waren kürzer. Jetzt ist die Choreografie kürzer, aber die Unterwasserzeit ist länger. Das ist ein unglaublicher Anspruch für die Ausdauer“, erklärte Mladenova. Eigentlich sei eine schnelle Steigerung der Schwierigkeit nicht so gut. „Sie ist aber notwendig, wenn man eine Medaille will.“

OSV-Sportdirektor und WM-Delegationsleiter Walter Bär vergleicht die Situation mit der Königsklasse des Motorsports. „Man fühlt sich ein bisschen wie in der Formel 1, wo geschaut wird, was die anderen machen. Es wird mitgefilmt und nachher analysiert. Im Spitzensport geht man immer an die Grenze heran, du bist nie in einem sicheren Bereich.“ Nach den Alexandri-Vorstellungen von Polen sei die Messlatte nun gelegt. „Jetzt werden alle versuchen, an diese Grenze heranzugehen.“ Die Frage sei auch, ob die nur wenigen Wochen Vorbereitungszeit dafür reichen.

die Synchronschwimmerinnen Eirini-Marina Alexandri und Anna-Maria Alexandri mit EM-Medaillen
GEPA/OEOC
Nach Doppelgold bei den European Games soll für die Alexandris auch bei der WM der ganz große Wurf gelingen

Alexandris wollen „ohne Angst schwimmen“

Für Eirini-Marina Alexandri könnte auch eine Rolle spielen, dass nach der geglückten Premiere in Polen der Faktor Nervosität bei ihnen nun kleiner sein sollte. „Wir wollen ohne Angst schwimmen, weil wir waren bei den European Games schon sehr aufgeregt“, meinte die Jüngste der Drillinge. „Jetzt wollen wir alles ein bisschen selbstbewusster machen.“ Die Umstellung auf die andere Zeitzone haben sie, ihre Duettpartnerin und die im Solo antretende Vasiliki Pagona Alexandri schon im Juni begonnen, indem sie früher schlafen gegangen seien.

Fahrplan auf ORF Sport +

  • Samstag, 15. Juli, 12.30 Uhr: Einzel Technische Kür
  • Sonntag, 16. Juli, 12.30 Uhr: Duett Technische Kür
  • Mittwoch, 19. Juli, 12.30 Uhr: Einzel Freie Kür
  • Donnerstag, 20. Juli, 12.30 Uhr: Duett Freie Kür

Im Akklimatisierungscamp in der vergangenen Woche in Kochi wurde das Krafttraining etwas zurückgeschraubt, um Energie zu sparen. Schließlich kostet es ohnehin schon sehr viel Kraft, die beiden wichtigsten Saisonmeetings innerhalb eines Monats absolvieren zu müssen. Bei den Weltmeisterschaften geht es im Duett mit Technik-Vorkampf und -Finale am Freitag bzw. Sonntag los, die Freie Kür wird danach am Dienstag und Donnerstag ausgetragen. Gold und Silber 2022 in Ungarn gingen jeweils an China und die Ukraine – eben zweimal vor dem Alexandri-Duett.

Auch Solistin für Rampenlicht bereit

Vasiliki Pagona Alexandri steht meist im Schatten ihrer Schwestern, doch in Fukuoka möchte auch sie erstmals so richtig ins WM-Rampenlicht. Im Vorjahr in Budapest schnitt die Synchronschwimmerin mit zwei fünften WM-Rängen im Solo schon beachtlich ab, nun soll der Sprung auf das Podest gelingen. Die Vorbereitung lief wegen eines Bandscheibenproblems allerdings nicht optimal, für die beiden Fukuoka-Bewerbe will die 25-Jährige die Zähne zusammenbeißen.

Synchronschwimmerin Vasiliki Alexandri (AUT)
GEPA/Csaba Doemoetoer
Vasiliki Pagona Alexandri geht, anders als ihre Schwestern, im Einzel an den Start

Im Juni beim Training in der Türkei hatte der Rücken nicht mehr mitgespielt, durch die körperlichen Einschränkungen habe sie zwei Wochen Training verpasst. Dabei gab es durch die neuen Regeln reichlich Arbeit. Zwar sei die Musik zu ihren Choreografien noch die gleiche, sonst sei aber kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. „Ich bin 1:48 von 2:04 Minuten unter Wasser. Das kann durchaus gefährlich werden. Aber wenn man diese Schwierigkeit in der Choreografie einbauen will, dann hast du keine andere Wahl. Du musst unter Wasser bleiben“, erläuterte die gebürtige Griechin.

Medaille als Ziel

Andererseits sei die Verlängerung der Unterwasserphasen auch gut vorbereitet. „Wir haben von September an jeden Tag für mehr Lungenkapazität und mehr Ausdauer gearbeitet“, sagte Mladenova. Laut ihrem Schützling seien auch bisherige Choreografien eher in diese Richtung gegangen. „Daher glaube ich, dass wir von allen die wenigsten Probleme haben, länger unter Wasser zu bleiben.“ Daher liegt für die zweifache EM-Dritte 2022 das Vorhaben für die Titelkämpfe auf der Hand: „Mein Ziel ist eine Medaille.“

Klar ist ihr aber, dass erst die WM-Bewerbe Aufschluss über die Kräfteverteilung geben werden. Denn unter den neuen Kriterien gab es noch keinen internationalen Solo-Vergleich. „Wir kennen die Schwierigkeit der anderen nicht“, sagte Vasiliki Alexandri. Mladenova jedenfalls war bis zur Verletzung im Türkei-Camp von ihr angetan gewesen. „Sie hat da eine neue Ebene von technischer Präzision und eleganten Bewegungen erreicht“, meinte die gebürtige Bulgarin. „Ich glaube, dass sie es schaffen kann.“

WM-Programm Synchronschwimmen

  • Freitag, 14. Juli: Solo Technik, Duett Technik (2.00 bzw. 8.00 Uhr)
  • Samstag, 15. Juli: Finale Solo Technik (12.30 Uhr),
  • Sonntag, 16. Juli: Finale Duett Technik (12.30 Uhr)
  • Montag, 17. Juli: Solo Kür (2.00 Uhr)
  • Dienstag, 18. Juli: Duett Kür (2.00 Uhr)
  • Mittwoch, 19. Juli: Finale Solo Kür (12.30 Uhr)
  • Donnerstag, 20. Juli: Finale Duett Kür (12.30 Uhr)