Radfahrer Mark Cavendish wird von Sanitätern behandelt
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Tour de France

Cavendish schweigt nach Aus über Zukunft

Mark Cavendish ist nach seinem Aus bei der 110. Tour de France erfolgreich operiert worden und wird wochenlang ausfallen. Zu seiner Zukunft verlor der Brite, der bei der diesjährigen Tour seinen 35. Etappensieg erringen und damit zum alleinigen Rekordhalter vor Eddy Merckx aufsteigen wollte, allerdings kein Wort. Unterdessen musste auch Europameister Fabio Jakobsen bei der Tour aufgeben. Der Sprinter leide noch immer an den Folgen eines Sturzes auf der vierten Etappe.

Ein Sturz auf der achten Etappe nach Limoges zwang Cavendish zur Aufgabe. Eine genaue Ausfallzeit nannte der 38-Jährige nach seiner Operation am Mittwoch, bei welcher ihm eine Platte am gebrochenen Schlüsselbein eingesetzt wurde, allerdings nicht. „Es wird länger dauern als die paar Wochen bei einem Schlüsselbeinbruch, aufgrund von Schrauben aus einer früheren Operation“, teilte der Brite via Instagram mit.

Nach seinem Tour-Aus hatte ihm sein Astana-Teamchef Alexander Winokurow angeboten, ein weiteres Jahr zu fahren und erneut an der Tour teilzunehmen. „Wir haben darüber noch am Abend gescherzt“, sagte der frühere Profi nach dem Cavendish-Aus. Die Entscheidung liege jedoch bei dem Sprinter.

„Nicht der ideale Weg, die Tour zu beenden“

Der 38-Jährige bedankte sich für den weltweiten Zuspruch nach seiner Aufgabe. „Es war offensichtlich nicht der ideale Weg, die Tour zu beenden. Aber das gehört zur Schönheit und Brutalität des Radsports dazu“, sagte Cavendish. Die Anteilnahme an seinem Schicksal habe ihm viel Mut gemacht.

Cavendish war nach dem Vertragsende bei QuickStep zu Astana gewechselt, um an der Tour teilnehmen zu können. Der kasachische Rennstall stellte dafür fast ein ganzes Team um Cavendish herum auf. Ende Mai hatte der Brite während des Giro d’Italia verkündet, seine Laufbahn im Herbst beenden zu wollen. Wenige Tage später gewann er die letzte Giro-Etappe mit großem Vorsprung im Sprint.

Bei der Tour war er auf der siebenten Etappe in Bordeaux nah dran, doch in Führung liegend, ereilte ihn wenige Meter vor dem Ziel ein Problem mit der Schaltung, und er wurde Zweiter. Ob er seine Karriere nun doch fortsetzen wird, bleibt vorerst offen.

Radfahrer Fabio Jakobsen
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Jakobsen leidet noch immer an den Folgen eines Sturzes auf der vierten Etappe

Auch Jakobsen muss aufgeben

Jakobsen war bereits auf der vierten Etappe in einen Sturz verwickelt, konnte die Tour aber vorerst fortsetzen. Am Donnerstag teilte sein Team QuickStep-Soudal mit, dass der 26-jährige Niederländer aufgrund der Sturzfolgen aus der Tour aussteigen muss. „An diesem Punkt scheint es für mich unmöglich zu sein, Paris zu erreichen. Ich kann einfach nicht regenerieren. Mein Körper erholt sich nicht von dem Sturz“, sagte Jakobsen, der im Vorjahr eine Etappe bei der Tour gewonnen hatte.

In den nächsten Tagen wäre der Niederländer möglicherweise aus dem Zeitlimit gefallen. Bis einschließlich Mittwoch ist die Tour in den Bergen unterwegs. Schon in den Pyrenäen musste Jakobsen kämpfen, um im Rennen zu bleiben. Für den vor allem im Zielsprint schnellen Mann war es die letzte Tour für das belgische Team. Jakobsen hatte kürzlich angekündigt, QuickStep-Soudal zu verlassen. Als neuer Arbeitgeber ist das DSM-Team im Gespräch.