Die US-Amerikanerinnen sind in der Weltrangliste die Nummer eins, über ihre Favoritenrolle gibt es auch deshalb keine Diskussionen. Die Personalsituation ist aber nicht ideal. Die 25-jährige Stürmerin Mallory Swanson fehlt aufgrund eines Patellasehnenrisses, Mittelfeldspielerin Catarina Macario hat sich von einem im Juni 2022 erlittenen Kreuzbandriss nicht rechtzeitig erholt. Zudem ist auch Kapitänin Becky Sauerbrunn nicht einsatzfähig. Andonovski sprach trotzdem von einer „wirklich guten Mischung“ aus Routiniers und jüngeren Spielerinnen.
„Wir haben einen Kader mit Tiefe und Vielseitigkeit, das wird uns helfen, alle Herausforderungen zu meistern“, sagte der US-Teamchef und blickte zuversichtlich nach vorne. Auch Stürmerin Alex Morgan ist ähnlicher Meinung. „Ich glaube, das ist die beste Mannschaft, die wir je hatten. Wir haben die richtige Mischung aus Talent, Qualität, dem richtigen Trainer, den richtigen Spielerinnen, dem Zusammenhalt und der richtigen Mentalität", so die 34-Jährige. Wie sie nehmen auch Megan Rapinoe und Kelley O’Hara zum vierten Mal an einer WM teil.
Frauen-WM der Superlative
Am Donnerstag startet in Australien und Neuseeland die neunte Fußball-Frauen-WM. Die FIFA wird dabei mit 138 Millionen Euro so hohe Beträge ausschütten wie niemals zuvor für eine Weltmeisterschaft der Frauen. Die großen Favoritinnen sind zweifellos die US-Amerikanerinnen.
Niveau bei WM „so hoch wie nie zu vor“
Mit einem Selbstläufer im Kampf um den fünften Titel rechnet im Lager des Rekordweltmeisters aber niemand. „Wir erwarten, dass das Spielniveau bei dieser WM so hoch ist wie nie zuvor“, sagte Andonovski. Bereits in der Gruppenphase kommt es für sein Team zur Neuauflage des Finales gegen die Niederlande von 2019. Eine bessere Standortbestimmung könnte es so früh im Turnier kaum geben.
Obwohl das Turnier auf 32 Teams aufgestockt wurde, müssen Österreichs Kickerinnen – nach dem Out im europäischen Play-off – weiter auf ihre WM-Premiere warten. Andere europäische Nationen dürfen hingegen zumindest vom Coup träumen. Die Engländerinnen haben mit dem Titelgewinn bei der Heim-EM 2022 gezeigt, dass sie sich berechtigte Hoffnungen auf einen Premierentriumph machen dürfen. Auch die Buchmacher haben die „Lionesses“ als Nummer zwei bei den Titelfavoritinnen hinter den USA auf der Rechnung.
US-Damen wollen erneut Fußballweltmeister werden
Der Countdown zur Frauen-Fußball-WM in Australien und Neuseeland läuft. Mit dem Spiel zwischen Neuseeland und Norwegen wird am Donnerstag in Auckland die Endrunde eröffnet. Das US-Team, das zum dritten Mal in Serie den Titel holen möchte, gilt als großer Favorit.
England hofft auf ersten Finaleinzug
Antreten müssen die Engländerinnen aber in der Defensive und im Angriff personell dezimiert. Abwehrchefin Leah Williamson fehlt genauso wegen eines Kreuzbandrisses wie ihre Arsenal-Stürmerkollegin Beth Mead. Auch Chelsea-Angreiferin Fran Kirby ist nach einer Knie-OP nicht dabei. Bei den letzten beiden WM-Turnieren war im Halbfinale Endstation. Nun haben sie mit FIFA-Welttrainerin Sarina Wiegman eine erfahrene Betreuerin.
Geht es nach der Weltrangliste, in der England Vierter ist, dürfen auch andere europäische Teams mit einem WM-Triumph liebäugeln. Deutschland, das ohne Giulia Gwinn und Linda Dallmann antreten muss, ist Zweiter. „Wir haben das Zeug dazu, eine sehr, sehr entscheidende Rolle bei dem Turnier zu spielen“, sagte die Teamchefin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Martina Voss-Tecklenburg.
Frauen-WM im ORF
Die Fußball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland von 20. Juli bis 20. August verspricht ein Sportfest der Superlative zu werden. Mehr als eine Million Fans werden in den Stadien erwartet, zudem sind erstmals 32 Teams dabei. Alle Spiele sehen Sie live in ORF1 und ORF Sport +.
Schweden (3.), Frankreich (5.), wo Marie-Antoinette Katoto, Delphine Cascarino und Amandine Henry fehlen, Spanien (6.) und die Niederlande (9.), die Vivianne Miedema schmerzlich vermissen, sind ebenfalls unter den Top Ten in der Weltrangliste zu finden.
Zwölf Trainerinnen im Einsatz
Von den anderen Kontinenten haben neben dem US-Team Olympiasieger Kanada (7.), Brasilien (8.), Australien (10.) und der Weltmeister von 2011, Japan (11.), von der Papierform die besten Karten. Gecoacht werden die Teams weiter mehrheitlich von Männern.
Waren bei der Endrunde 2019 bei 24 Nationen neun Frauen im Amt, so sind es jetzt bei vergrößertem Starterfeld zwölf. Vier dürfen realistischerweise auf ein starkes Abschneiden hoffen, neben Wiegman und Voss-Tecklenburg sind das Pia Sundhage (Brasilien) und Bev Priestman (Kanada).
Acht Debütanten bei aufgestockter WM
Mit Marokko, dem ersten arabischen WM-Teilnehmer, den Philippinen, Vietnam, Sambia, Haiti, Panama, Irland und Portugal sind gleich acht Endrundendebütanten im Einsatz. Inwieweit sie mit der Weltspitze mithalten können, wird sich weisen.