Manprit Sarkaria (Sturm), Strahinja Pavlovic und Bernardo Fernandes da Silva (RBS)
GEPA/David Geieregger
Bundesliga

Countdown zur Jubiläumssaison läuft

Bevor die 50. Fußball-Bundesligasaison am 28. Juli mit der Partie LASK gegen Rapid Wien eröffnet wird, haben sich die Trainer und Kapitäne aller zwölf Clubs am Montagnachmittag auf dem Cobenzl in Wien zur traditionellen Pressekonferenz getroffen. Meister Red Bull Salzburg ist einmal mehr der große Gejagte, als erster Herausforderer gilt Cupsieger Sturm Graz.

Großer Abwesender hoch über Wien war ausgerechnet Meistertrainer Matthias Jaissle, der sich mit einer Augenentzündung plagt – Kapitän Andreas Ulmer sprach daher für die Bullen. „Die Vorbereitung hat gepasst. Der Kader ist wieder sehr stark und die Transferzeit noch nicht vorbei, da kann noch was passieren. Dann bin ich guter Dinge, dass wir wieder eine gute Saison spielen können“, meinte er.

Als erster Herausforderer der Salzburger wurde vielfach Sturm genannt. „Inhaltlich gibt es noch einiges, das wir verbessern wollen. Aber insgesamt sind wir sehr gut unterwegs. Es ist eine spannende Mannschaft“, meinte Trainer Christian Ilzer. Es gebe aber nicht nur Salzburg und Sturm, sondern auch andere Mannschaften mit Ambitionen. „Die Jungs, die zu uns gestoßen sind, haben sehr viel Qualität und passen auch vom Mindset zu Sturm“, sagte Kapitän Stefan Hierländer. „Zu Salzburg ist noch eine Lücke da. Wir haben einiges zu tun, wollen aber an die vorige Saison anschließen.“

Sturm Graz will Meister werden

In elf Tagen rollt in der heimischen Fußball-Bundesliga wieder der Ball. Sturm Graz geht mit einer Kampfansage in die Saison 2023/2024. Der Vizemeister will die lange Titelserie von Salzburg endlich beenden.

Neo-Coach Sageder hat Überblick beim LASK

Bei Großeinkäufer LASK hat Neo-Trainer Thomas Sageder noch den „Überblick“ und meinte: „Wir haben in dem Transferfenster das Beste rausgeholt, das wir machen konnten.“ „In der Kabine reden wir nur noch Englisch, damit uns jeder versteht“, merkte Kapitän Robert Zulj an. Sageder freute sich über die Aufnahme in die Runde der Bundesliga-Trainer und outete sich als Fan von Bundesliga-Rekordspieler Heribert Weber. Zu seiner sportlichen Aufgabe meinte er: „Der Druck ist motivierend.“

Wiener Clubs wollen in Meistergruppe

Rapid Wien will „so Fußball spielen, dass sich der Fan mit dem Club identifizieren“ kann, sagte Zoran Barisic. Als sportliche Ziele formulierte er anschießend u. a. das Erreichen der Meistergruppe. Kapitän Guido Burgstaller, der Torschützenkönig der vergangenen Saison, will erneut „so viele Tore wie möglich schießen“ – und fit bleiben. „Das ist in meinem Alter das Wichtigste.“

Mit Austria Wien versucht Michael Wimmer die Meistergruppe zu erreichen. „Dann schauen wir weiter.“ Der Kader sei groß, trotzdem werden weiterhin Augen und Ohren noch offengehalten. „Dann schnappen wir zu.“ Manfred Fischer macht es „stolz“, dass er zum neuen Kapitän gewählt wurde. „Die Top Sechs wollen wir erreichen, mit den Top Drei wären wir zufrieden. Sturm und Salzburg sind wahrscheinlich wieder ein anderes Niveau.“

Peter Pacult kann seine Austria Klagenfurt derzeit noch nicht einschätzen. „Das wird sich erst in den nächsten Wochen und Monaten einspielen.“ „Wir haben eine gute Mischung“, sagte Manfred Schmid vom zweiten Kärntner Club, WAC, seine Kaderzusammenstellung.

Klassenerhalt als Ziel

Austria Lustenau will sich „längerfristig in der Bundesliga etablieren“, wie Coach Markus Mader erklärte. Er hofft noch auf Verstärkung. Dasselbe Ziel verfolgt auch WSG Tirol: „Wenn wir nächstes Jahr wieder da stehen, haben wir wieder alles richtig gemacht“, sagte er und gab damit das Ziel aus. Mit der Kaderausrichtung sei er „sehr zufrieden“, so Trainer Thomas Silberberger.

„Es ist Zeit, den nächsten Schritt zu gehen. Wir sind mit der Zusammenstellung des Kaders mutig, aber es zeigt, in welche Richtung wir gehen wollen“, meinte Hartberg-Trainer Markus Schopp.

Altach-Coach Joachim Standfest berichtete, dass man die Qualität in der Breite erhöht habe. Die Mannschaft wurde stark umgekrempelt. „Da werden wir nicht von Beginn an auf Teufel kommt raus auf Risiko spielen. Wir wollen uns wehren und ein unangenehmer Gegner sein. Wir wissen, wir werden uns jeden Punkt erkämpfen müssen.“ Kapitän Lukas Jäger verspürt „frischen Wind“.

Herausforderung für Blau-Weiß Linz

„Es wird eine große Herausforderung, in der Bundesliga dabei sein zu dürfen. Es wird eine schwierige Aufgabe, aber Aufgaben sollen schwierig sein“, sagte Gerald Scheiblehner, der Trainer von Aufsteiger Blau-Weiß Linz. Man werde lernen müssen, mit Niederlagen umzugehen, denn die werden kommen. Kapitän Michael Brandner will „mit der Aufgabe wachsen“, den Klassenerhalt gab er als Ziel aus.

Zahlreiche Aktionen übers Jahr verteilt

50 Jahre Bundesliga wird übrigens nicht als einmaliges großes Fest, sondern die ganze Saison über mit zahlreichen Aktionen sowie je Spiel 50 Gratistickets und 50 Trikotkollektionen an Nachwuchsteams gefeiert. „Es ist ein wunderschönes Jubiläum, runde Geburtstage feiert man gerne. Wir feiern im Rahmen der Familie, der ganzen österreichischen Fußballfamilie“, sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.

Entwickelt wurde ein Jubiläumslogo, das bei allen Vereinen, die jemals in der Bundesliga spielten, auf den Trikots prangen wird. Gewählt werden können die Bundesliga-Elf und das Bundesliga-Tor aus 50 Jahren. Mit Bewerbssponsor Admiral verlängerte die Bundesliga den Vertrag für 1. und 2. Liga vorzeitig bis 2028, wie am Montag verlautbart wurde.