Christoph Freund während Fußballmatch
GEPA/Armin Rauthner
Fußball

Freund wird neuer Bayern-Sportdirektor

Christoph Freund wird neuer Sportdirektor beim FC Bayern München. Der langjährige Manager von Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg wird nach dem aktuellen Transferfenster am 1. September beim deutschen Rekordmeister beginnen. Der ursprünglich bis 2026 laufende Vertrag des 46-Jährigen wird aufgelöst. Salzburg und der deutsche Rekordmeister bestätigten am Dienstag in Aussendungen entsprechende Medienberichte.

„Nach überragenden 17 Jahren bei diesem für mich so besonderen Club habe ich mich nun entschieden, eine neue große Herausforderung anzunehmen und als Sportdirektor zum FC Bayern München zu wechseln. Die unzähligen schönen und emotionalen Momente sowie die so erfolgreiche gemeinsame Zeit werden mir immer in Erinnerung bleiben. Die Erfahrungen, die ich dabei machen konnte, werden mir bei meiner neuen Aufgabe helfen“, erklärte Freund.

Freund arbeitet seit vielen Jahren als Sportdirektor für die Salzburger und war vor einem Jahr bereits vom englischen Spitzenclub FC Chelsea umworben worden. Damals entschied sich der 46-Jährige allerdings für einen Verbleib beim österreichischen Meister. Freund löste bei Salzburg Ralf Rangnick 2015 als Sportdirektor ab, zuvor war er von 2006 bis 2012 Teammanager und danach Sportkoordinator.

Freund neuer Sportdirektor bei Bayern

Christoph Freund wird neuer Sportdirektor beim FC Bayern München. Der langjährige Manager von Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg wird nach dem aktuellen Transferfenster ab September beim deutschen Rekordmeister arbeiten.

„Hervorragende Arbeit“ bei Salzburg

Bayern-Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen freute sich über den Neuzugang an prominenter Stelle. „Wir freuen uns, dass wir in Christoph Freund einen so erfahrenen wie erfolgreichen Sportdirektor für den FC Bayern gewinnen konnten. Wir sind davon überzeugt, dass er der Richtige ist, um gemeinsam mit dem Trainerteam um Thomas Tuchel und dem Technischen Direktor Marco Neppe die Mannschaft künftig weiter zu stärken“, sagte Dreesen, der die „hervorragende Arbeit“ von Freund bei Salzburg betonte.

Freund selbst kündigte für sein Bayern-Engagement an, „mit voller Energie und Leidenschaft alles dafür zu geben, dass dieser Verein auch in Zukunft sportlich so erfolgreich bleibt, weiter in der internationalen Spitze mitspielt und seine Fans mit attraktivem Fußball begeistert“. Er will sich am Mittwochabend in einer Pressekonferenz genauer zu seinem „Transfer“ äußern.

Nächsten Wochen gehören noch Salzburger Kaderplanung

Vor seinem Abgang möchte Freund mit Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter nun die restlichen Wochen bei Salzburg nicht ungenutzt verstreichen lassen. „Jetzt gilt es, die nächsten sechs Wochen gemeinsam mit Stephan und unserem tollen Team zu nutzen, um die letzten Details der Kaderplanung für die neue Saison abzuschließen und wieder eine starke Truppe für den FC Red Bull Salzburg aufzustellen“, sagte Freund. Er hat bereits in Salzburg mit Bayern-Nachwuchsleiter Jochen Sauer zusammengearbeitet: Der 50-Jährige war bis 2017 vier Jahre lang Geschäftsführer bei den „Bullen“.

Reiter sieht den Wechsel von Freund auch als Bestätigung für die Arbeit im Club. Die Salzburger wollten ihrem langjährigen Sportdirektor keinesfalls Steine für den nächsten Karriereschritt in den Weg legen. Der Abschied von Freund trifft Österreichs Serienmeister nicht aus heiterem Himmel. „Da uns dieser Wechsel nicht ganz unvorbereitet trifft, konnten wir uns schon Gedanken über die mögliche Nachfolge von Christoph machen und werden zeitnah darüber informieren“, erklärte Reiter.

Zahlreiche Toptransfers in Salzburg abgewickelt

Für Salzburg wickelt Freund seit Jahren zahlreiche Transfers junger Spieler in europäische Topligen ab. Der Talenteschmiede entsprangen unter anderen die aktuellen Bayern-Profis Konrad Laimer (26), Sadio Mane (31), Dortmunds Karim Adeyemi (21), Dominik Szoboszlai von Liverpool und nicht zuletzt Erling Haaland (beide 22) von Manchester City. Ihre Transfers brachten dem Club teilweise beträchtliche Einnahmen, die Salzburg wieder in andere, noch jüngere Talente investierte.

Erling Haaland (RBS) während Spiel, 2019
GEPA/Jasmin Walter
Mit der Verpflichtung von Erling Haaland gelang Christoph Freund einer seiner größten Transfercoups

Seit Trennung von Salihamidzic auf der Suche

Seit der Trennung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic waren die Bayern auf der Suche nach einem neuen Manager. Im packenden Meisterschaftsfinale in der deutschen Liga Ende Mai hatte der Aufsichtsrat um Uli Hoeneß durchgegriffen: Vorstandschef Oliver Kahn musste ebenso wie Sportvorstand Salihamidzic gehen. Der langjährige Finanzchef Dreesen war danach ins Amt des Vorstandschefs befördert worden. Er hatte sich am Montag in der Frage der Sportdirektoren noch zurückgehalten.

Gerüchte hatte es zuletzt immer wieder um Leipzig-Geschäftsführer Max Eberl und die Bayern gegeben. Der aus Niederbayern stammende Ex-Profi galt auch als Wunschlösung von Hoeneß, ist jedoch bei den Sachsen erst seit Dezember 2022 im Amt. Auch Markus Krösche von Eintracht Frankfurt wurde als Kandidat gehandelt. Um die aktuelle Transferperiode kümmert sich beim FC Bayern noch ein Team um Hoeneß, Ex-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Trainer Thomas Tuchel.