ÖFB-Trainerin Irene Fuhrmann
GEPA/Johannes Friedl
Fußball

Fuhrmann trotz Niederlage „beruhigt“

Österreichs Nationalteam kann mit dem 0:1 am Dienstag im Test gegen Island gut leben. Eine neu zusammengestellte Abwehr präsentierte sich in Wiener Neustadt über weite Strecken von der souveränen Seite, auf den Außenpositionen wurden neue Alternativen gefunden. „Ich bin beruhigt zu sehen, wozu wir imstande sind, auch wenn so viele fehlen“, sagte Teamchefin Irene Fuhrmann. Sie hofft, dass sich das Lazarett bis zur Nations League lichten werde.

Von den Außenverteidigerinnen wird am 22. September in Norwegen nur Laura Wienroither nach ihrem Kreuzbandriss fix fehlen. Katharina Naschenweng ist bei Bayern München schon in das Individualtraining eingestiegen, auch bei Katharina Schiechtl gibt es eine positive Tendenz. Bei Stammlinksverteidigerin Verena Hanshaw ist das nicht der Fall. „Bei ihr schaut es nicht so gut aus wie erhofft. Es ist eine Fußproblematik, ich hoffe, dass die Ärzte demnächst eine Lösung finden“, sagte die 42-Jährige.

Offen ist auch, wie lange Claudia Wenger ausfällt. Die rechts aufgebotene Akteurin von St. Pölten musste beim Testspiel nach einer Viertelstunde mit Verdacht auf Muskelverletzung im Oberschenkel vom Feld. Die für sie eingewechselte Mittelfeldspielerin Annabel Schasching legte eine Talentprobe ab, ohne vorher auf der Position trainiert zu haben. Die „extrem dynamische und spielintelligente“ Allrounderin habe ihre Aufgabe „unfassbar gut erledigt. Es ist schön, Spielerinnen im Team zu haben, die in Notfallsituationen bereit sind und die auch tatsächlich so gut lösen“, verlautete Fuhrmann.

Fußball-Frauen verlieren gegen Island

Die Österreicherinnen haben im zweiten Aufeinandertreffen mit Island eine bittere 0:1-Niederlage kassiert. Im letzten Test vor dem Start der Nations League im Herbst war die Zahl der Ausfälle im Team doch zu stark zu spüren.

„Reife“ Leistung trotz vieler Ausfälle

Überrascht sei sie nicht gewesen. Ihrem Team, dem in der Offensive die angeschlagenen Stützen Julia Hickelsberger-Füller und Nicole Billa fehlten, attestierte sie eine „reife“ Leistung. Ein „großes Kompliment“ gab es auch für Celina Degen, obwohl die Köln-Legionärin beim Gegentor von Hafrun Rakel Halldorsdottir (90.) nicht gut verteidigte. „Summa summarum war es ein positives Spiel – bis auf das Ergebnis.“

Laura Feiersinger (ÖFB) inmitten mehrerer Spielerinnen von Island
GEPA/Johannes Friedl
Laura Feiersinger und Co. hielten trotz vieler Ausfälle mehr als nur mit

Die vom Zentrum nach außen gerückte Marina Georgieva durfte auch zufrieden sein. Die 26-Jährige, die im Training noch wenig Freude mit ihrer neuen Aufgabe hatte, ist auf zwei Positionen eine Kandidatin für die erste Elf. „Sie hat es souverän gemacht, viele Meter gemacht. Wenn sie noch fitter wird und hoffentlich auch mehr spielt, wird sie in Zukunft auch noch effektiver sein“, mutmaßte Fuhrmann. Georgieva kam bei Paris St. Germain vergangene Saison kaum zum Zug, dank eines Clubwechsels soll sich ihre Situation bessern.

Island trifft zum 1:0 (90. Minute)

Hafrun Halldorsdottir schafft in der 90. Minute den Treffer zum 1:0 und sichert somit Island den Sieg.

Puntigam bestätigt Wechsel in die USA

Wohin die Reise bei Georgieva geht, ist noch nicht bekannt. Ebenso der neue Club von Neo-Kapitänin Sarah Puntigam. Die ÖFB-Rekordteamspielerin bestätigte nur, dass sie in die National Women’s Soccer League (NWSL) wechseln werde. „Es ist fixiert, aber noch nicht offiziell.“ Ihre Frau kommt aus Kalifornien, gut möglich daher, dass sie dort ihre Zelte aufschlägt. „Die US-Liga ist mit eine der besten, die USA waren zweimal hintereinander Weltmeister, ich freue mich auf diese coole Herausforderung“, meinte die 30-jährige Steirerin.

Reisestrapazen für Nationalteamauftritte blickt sie gelassen entgegen. „Jetlag ist bei mir nicht so ein Problem“, so Puntigam. Fuhrmann hofft darauf. „Wir müssen den Herbst abwarten, wie sie sich auf die Herausforderungen einstellt.“ Aus sportlicher Sicht könne die Defensivspielerin in der athletischen US-Liga „einen weiteren Step“ machen. Ein Karriereende von „Punti“ ist noch nicht absehbar. Die Europameisterschaft 2025 wolle sie auf jeden Fall noch mitmachen. Die Kapitäninnenfrage sollte damit für etwas längere Zeit geklärt sein.