Christian Horner und Daniel Riccardio plaudern
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Formel 1

Ricciardo muss Gunst der Stunde nutzen

Daniel Ricciardo gibt am Wochenende beim Grand Prix von Ungarn (Sonntag, 15.00 Uhr) sein Comeback. Das Cockpit bei AlphaTauri und in der Formel 1 ist aber nur bis zum Ende des Jahres gesichert, wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner betonte. Der Australier hofft jedoch, Sergio Perez bei Red Bull Racing zu ersetzen, wenn der Vertrag des Mexikaners Ende 2024 ausläuft.

Der 34-jährige Ricciardo ersetzt bei AlphaTauri den Niederländer Nyck de Vries, den die Motorsportverantwortlichen bei Red Bull um Horner und Helmut Marko nach null Punkten in zehn Rennen vor die Tür gesetzt haben.

Ende der Vorsaison hatte sich Ricciardo bei McLaren verabschieden müssen und war als Backup-Pilot zu Red Bull zurückgekehrt. Beim österreichischen Team fuhr er bereits von 2014 bis 2018 und hatte dort sieben seiner acht Grand-Prix-Siege geholt, darunter 2014 auch in Ungarn. Seine besten WM-Jahre hatte er 2014 und 2016, als er im Endklassement jeweils Rang drei belegte.

Ricciardo freut sich auf Comeback

Daniel Ricciardo ist zurück in der Formel 1. Nachdem Nyck de Vries bei AlphaTauri aussortiert wurde, freut sich der Australier dieses Wochenende in Budapest auf sein Comeback, das für ihn schneller als erwartet kam.

Red Bull nur längerfristig als Option

Die Zeit bei AlphaTauri ist für Ricciardo jedenfalls beschränkt, wie Horner im Formel-1-Podcast „F1 Nation“ erklärte. „Im Moment gibt es nur etwas bis zum Ende der Saison. Es gibt also keine Gedanken oder Erwartungen darüber hinaus“, sagte der Brite und fügte hinzu: „Er will unbedingt um den Red-Bull-Platz 2025 kämpfen. Das ist sein großes Ziel und seine Absicht. Und ich glaube, dass er AlphaTauri als den besten Weg ansieht, um sich für 2025 zu bewerben.“

Daniel Ricciardo und Fernando Alonso bei Siegerehrung, 2014
Reuters/David W Cerny
So wie 2014 in Ungarn würde Daniel Ricciardo gerne auch in Zukunft wieder feiern

Bei Red Bull Racing gebe es nächstes Jahr keinen Platz, stellte Horner klar, nachdem es zunächst immer wieder Spekulationen gegeben hatte, der WM-Zweite Perez könnte während der Saison abgelöst werden. „Natürlich werden unsere Fahrer nächstes Jahr wieder Max (Verstappen, Anm.) und Checo sein, aber es ist immer gut, Talente in Reserve zu haben.“

Trennungsschmerz bei de Vries

Unterdessen hat sich auch de Vries zu Wort gemeldet. „Ich möchte Red Bull und der ‚Scuderia‘ AlphaTauri danken, dass ich die Möglichkeit hatte, meinen Traum zu leben“, schrieb der 28-Jährige auf Instagram. „Natürlich schmerzt es, dass die Formel-1-Chance, von der ich so lange geträumt habe, vorzeitig endet. Aber das Leben ist nicht das Ziel, sondern eine Reise. Manchmal muss man den harten Weg gehen, um ans Ziel zu kommen.“

Wie Horner erklärte, sei die Entscheidung zum Fahrerwechsel letzte Woche bei den Tests in Silverstone recht schnell gefallen. „Das ist alles etwas flotter abgelaufen als erwartet, die Testfahrten waren noch gar nicht vorbei. Helmut (Marko, Anm.) hat mit Nyck gesprochen, er hat ihn ja auch zu uns geholt“, sagte der Engländer, „Es war zuletzt ganz offensichtlich eine schwierige Situation für Nyck. Es gab große Erwartungen, denn obwohl er kein erfahrener Formel-1-Pilot ist, ist er ein sehr erfahrener Pilot. Er hat es nicht ganz auf den Punkt gebracht, und es hat sich die Frage gestellt, welche Optionen wir haben.“