Tagesschnellster war Ferrari-Fahrer Charles Leclerc. Der Monegasse verwies den Briten Lando Norris im McLaren auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Franzose Pierre Gasly im Alpine. Rückkehrer Daniel Ricciardo, der bei Alpha Tauri Nyck De Vries ersetzt, kam auf den 14. Platz. Sein neuer Teamkollege Yuki Tsunoda belegte den vierten Platz.
„Das Auto hat sich nicht allzu schlecht angefühlt. Es hat etwas Untersteuern gegeben, aber als ich den Long Run probiert habe, haben wir konkurrenzfähig ausgesehen“, zeigte sich Verstappen nach dem Training nicht besorgt. „Es ist schwierig, die Pace über eine Runde zu sagen, aber insgesamt ist das Auto immer noch stark.“
Perez crasht im Ungarn-Training
Der Abflug von Sergio Perez gleich zu Beginn ist der Höhepunkt des ersten Freien Trainings für den Grand Prix von Ungarn am Sonntag gewesen. Der Mexikaner verlor am Freitagnachmittag die Kontrolle über seinen Red Bull und zerstörte beim Einschlag in die Streckenbegrenzung die Radaufhängung links vorn.
Neues Reifenreglement sorgt für Stirnrunzeln
Die ungewöhnliche Resultatsliste ist auch eine Folge der neuen Reifenzuteilung, die in Ungarn erstmals ausprobiert wird. Dabei stehen den Fahrern – unter anderem zwecks Ressourcenschonung – weniger Reifensätze als bisher zur Verfügung und damit auch weniger Gelegenheiten, am Freitag auf schnelle Rundenzeiten loszugehen.
Verstappen erklärte etwa, dass er Reifen gespart habe. So absolvierte der Niederländer nur 17 Runden. „Mit der neuen Regel bist du super eingeschränkt, was die Reifensätze betrifft, und ich wollte die nicht heute schon verschleudern, damit ich mich morgen noch vorbereiten kann. Ich finde es schade, denn wir sparen nur noch Reifen. Und ich glaube, das ist nicht richtig“, so Verstappen.
„Wir wollen im Qualifying die Schnellsten sein, aber zuerst müssen wir noch ein bisschen mit verschiedenen Reifensätzen fahren, um ein besseres Verständnis zu bekommen“, betonte der zweimalige Weltmeister. „Es bedeutet nur, dass wir weniger Zeit zur Verfügung haben. Das ist nicht ideal“, lautete Hamiltons erstes Urteil über die Neuerung.
Perez-Crash im ersten Training
Das erste Training war wegen heftigen Regens ohne großen Erkenntnisgewinn für die Teams geblieben. In den wenigen trockenen Minuten zu Beginn standen die Ampeln auf Rot, nachdem der Mexikaner Perez die Kontrolle über sein Auto verloren hatte und in die Streckenbegrenzung gekracht war. Das Training wurde für mehrere Minuten unterbrochen. Das Ausmaß des Schadens hielt sich aber in Grenzen.
Direkt nach Wiederbeginn begann es dann stark zu regnen. Die schnellste Runde auf pitschnasser Strecke drehte der Brite George Russell im Mercedes. Zweiter wurde der Australier Oscar Piastri im McLaren vor Aston-Martin-Fahrer Lance Stroll aus Kanada. Verstappen, Lewis Hamilton und Carlos Sainz blieben ohne Zeit.
Wenige gewonnene Erkenntnisse
Die zweite einstündige Übungseinheit blieb dann trocken. Allerdings werden für das elfte Saisonrennen am Sonntag (15.00 Uhr) deutlich höhere Temperaturen erwartet, sodass die gesammelten Daten den Rennställen nur begrenzt weiterhelfen.
Nach zuletzt sechs Siegen in Serie führt Titelverteidiger Verstappen die Gesamtwertung mit 99 Punkten Vorsprung auf Perez souverän an. Mit dem zwölften Grand-Prix-Sieg nacheinander könnte das Red-Bull-Team auf dem Hungaroring einen Formel-1-Rekord aufstellen.
Bitterer Tag für Perez
Bitter war der Start ins Wochenende aber vor allem für Perez. Der Mexikaner steckt nach starkem Saisonstart im Formtief. Nach dem Malheur von Budapest dürften die Spekulationen Nahrung erhalten, dass Perez bei Red Bull mittelfristig von Ricciardo ersetzt werden könnte. Der Australier gibt auf dem Hungaroring nach sechs Monaten Pause sein Comeback in der Formel 1. Beim Red-Bull-Schwesternteam Alpha Tauri hat Ricciardo das Cockpit des glücklosen Niederländers De Vries übernommen.