Radrennen
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Chronik

Wieder tödlicher Unfall bei Radrennen

Fünf Wochen nach dem Unfalltod des Schweizer Profis Gino Mäder bei der Tour de Suisse ist der Radsport von der nächsten Tragödie erschüttert worden. Bei der 48. Junioren-Rundfahrt in Oberösterreich kam ein 17-jähriger Italiener ums Leben.

Der Nachwuchsfahrer war am Freitag auf der ersten Etappe von Haid nach Marchtrenk in der Abfahrt vom Mistelbacher Berg gestürzt. Er erlag in der Nacht seinen schweren Verletzungen, wie die Organisatoren am Samstag bekanntgaben. Aufgrund des Unglücks wurde die Rundfahrt mit 140 Teilnehmenden aus mehreren europäischen Ländern und aus Übersee abgebrochen.

„Unsere Gedanken sind bei der Familie, Betreuern und Teamkollegen. Trotz einer perfekt funktionierenden Rettungskette und trotz aller ärztlichen Bemühungen ist der Radsportler nach der Einlieferung seinen schweren Verletzungen erlegen“, gaben der Landesradsportverband Oberösterreich und das Organisationsteam bekannt. Der 17-Jährige war demnach zum Zeitpunkt des Unfalls alleine unterwegs und verunglückte in einer lang gezogenen Linkskurve.

Tödlicher Sturz bei Radrundfahrt

Ein tragisches Ende hat der Sturz eines jungen Teilnehmers der 48. Junioren-Radrundfahrt in Oberösterreich am Freitag genommen. Der 17-jährige Italiener starb wenige Stunden nach dem Unfall im Krankenhaus.

Kriseninterventionsteam zur Stelle

Landesverbandspräsident Paul Resch zeigte sich tief betroffen und kündigte eine Trauerfeier in Bad Leonfelden an. Dort sind einige der Mannschaften untergebracht, sie werden von Psychologinnen und Psychologen betreut. „Wir haben das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes schon hier und betreuen da auf Wunsch die einzelnen Teams. Es geht uns nicht besonders gut“, sagte Resch.

Der Abbruch des Rennens sei alternativlos gewesen. „Wir haben eben die Teams informiert, die haben es noch nicht gewusst. Wir haben auch bekanntgegeben, dass wir die Rundfahrt abbrechen. Wir setzen sie sicher nicht fort, sie haben auch Verständnis dafür. Bei der Junioren-Rundfahrt ist das ein sehr sensibles Thema. Das sind Jugendliche, die sind 17 bis 19 Jahre. Das ist natürlich doch eine andere Sache.“

Team „am Boden zerstört“

Laut Resch befand sich die aus dem Trentino kommende Familie des Verstorbenen bereits seit der Nacht in Linz. Sein Team Campana Imballaggi Geo&Tex Trentino äußerte sich „mit Tränen in den Augen und am Boden zerstört“ über das Unglück. Der 17-Jährige sei ein außergewöhnlicher Bursche gewesen, „mit einer Zukunft, die im Sport und vor allem im Leben geschrieben werden sollte, und das schmerzt umso mehr.“

„Die gesamte Mannschaft sei in diesem Moment der großen Trauer um seine Familie, seine Freunde und alle, die ihn geliebt haben, versammelt“, teilte der Rennstall mit und dankte für die Unterstützung in diesen schweren Stunden. „Wir haben jetzt einen Engel mehr, der uns dort oben beschützt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr wir dich vermissen werden.“

Die tragischen Ereignisse werden auch das Welser Innenstadtkriterium am Mittwoch überschatten, zu dem sich einige Tour-de-France-Teilnehmende wie Felix Gall angesagt haben. Gall und Co. haben erst Mitte Juni den Unfalltod ihres Mitstreiters Mäder bei der Schweizer Landesrundfahrt verkraften müssen. Der 26-Jährige war in einer Hochgeschwindigkeitsabfahrt vom Albulapass gestürzt und später seinen schweren Verletzungen erlegen. Das Rennen wurde damals trotzdem fortgesetzt, da sich auch die Familie von Mäder dafür ausgesprochen hatte.