Verstappen baute mit seinem siebenten Sieg en suite, dem neunten in diesem Jahr bzw. dem 44. seiner Karriere, den Vorsprung in der WM-Wertung auf seinen mexikanischen Teamkollegen Perez auf 110 Punkte aus und nähert sich einem weiteren Rekord. Der Deutsche Sebastian Vettel hatte 2013 – ebenfalls als Red-Bull-Pilot – neun Rennen en suite gewonnen.
„Endlich hatte ich einmal einen guten Start, daran haben wir hart gearbeitet. Ich war innen, und die Kurve hat mir gehört“, sagte der Niederländer, der gleich zu Beginn an Hamilton vorbeigezogen war. „Dann konnte ich mein Rennen fahren, das Auto war toll. Ich habe jetzt sieben Siege in Serie, zwölf hintereinander für das Team sind unglaublich. Wir wollen diesen Schwung möglichst lange mitnehmen. Es macht einen Riesenspaß.“
Verstappen holt Red-Bull-Rekordsieg
Max Verstappen hat Red Bull beim Grand Prix von Ungarn einen besonderen Rekord beschert. Der WM-Leader fuhr am Sonntag vor McLaren-Pilot Lando Norris und seinem Teamkollegen Sergio Perez zum Sieg und sorgte für den saisonübergreifend zwölften Erfolg der „Bullen“ in Serie, womit die alte Bestmarke von McLaren aus dem Jahr 1988 überboten wurde.
Perez fährt von Rang neun auf Podest
Freuen durfte sich aber auch Teamkollege Perez, der auf dem Hungaroring von der neunten Startposition nach vorn fuhr. „Ich war knapp an Platz zwei dran. Ich musste aber viele überholen. Die Strecke war schwierig, ich hatte viel Pick-up am Ende“, meinte der Mexikaner. „Aber es war eine tolle Strategie vom Team, wir haben ein gutes Ergebnis erzielt. Diese Leistung, dieses Rennen hilft für mein Selbstvertrauen. Ab jetzt blicke ich nach vorn, um jedes Rennen auf dem Podium zu stehen.“ Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko sagte: „Er kann es. Das Selbstvertrauen muss halt nur im richtigen Moment auch vorhanden sein.“
Polesetter Hamilton hatte beim Start nicht nur die Führung an Verstappen verloren, sondern auch zusehen müssen, wie beide McLaren an ihm vorbeifuhren. Der siebenmalige Weltmeister hatte als erster Rennfahrer der F1-Geschichte neun Polepositions auf einer Rennstrecke erobert. Insgesamt fuhr Hamilton bereits zum 104. Mal bei einem Grand Prix von vorn los. „Sorry dafür, Jungs“, funkte der Brite an die Mercedes-Box.
Fünfter hinter Hamilton wurde der Australier Oscar Piastri im zweiten McLaren. Am Ende lag der vierplatzierte Hamilton fast 40 Sekunden hinter dem Sieger. Das veranlasste Mercedes-Teamchef Toto Wolff zu einem trockenen Kommentar: „Das ist wie Formel 2 gegen Formel 1.“ Hamilton selbst sagte: „Wir hatten einfach nicht die richtige Pace.“
„Hartes Rennen“ für Norris
„Es war ein hartes Rennen, mit Sergio im Rücken im Finish. Am Anfang habe ich es ein bisschen vermasselt, aber es ist ein tolles Podium für McLaren. Es war ein großartiges Wochenende. Wir sind happy mit unseren Fortschritten. Red Bull ist einfach zu schnell, die müssten Fehler machen. Wir haben hart gearbeitet, auch im Werk“, erklärte der zweitplatzierte Norris.
Weiter hinten im Feld krachte es. Alfa-Romeo-Fahrer Guanyu Zhou kam am Start zunächst nicht vom Fleck und löste wenig später eine Kettenreaktion aus. Die Autos der Alpine-Piloten Pierre Gasly und Esteban Ocon wurden kräftig demoliert, beide mussten aufgeben. Zhou erhielte eine Fünfsekundenzeitstrafe. Vergessen war sein starker Auftritt bei der Startplatzjagd am Vortag, als der Chinese überraschend Fünfter geworden war.
Für Verstappen war es nach seinem Überholmanöver eine ruhige Ausfahrt, der Vorsprung auf Norris betrug über 33 Sekunden. Insgesamt hat die Mannschaft aus Milton Keynes saisonübergreifend jetzt zwölf Grands Prix in Folge gewonnen. McLaren hatte es 1988 dank Ayrton Senna und Alain Prost auf elf Siege in Folge gebracht.