„Natürlich bin ich sehr glücklich, zum zweiten Mal die Tour de France gewonnen zu haben. Es war mein großes Ziel in diesem Jahr“, sagte Vingegaard. Den entscheidenden Vorsprung fuhr er im Einzelzeitfahren am Dienstag und einen Tag später auf der Königsetappe nach Courchevel heraus. Bis dahin war es mit Pogacar ein Duell um Sekunden gewesen. Auf Platz drei der Gesamtwertung landete der Brite Adam Yates (+ 10:56)
„Dieses Jahr war es ein unglaublicher Kampf zwischen mir und Tadej. Es war richtig hart, ihn zu knacken“, sagte Vingegaard. Sein Rivale sah in dem Tour-Sieg von Vingegaard aber vor allem seine eigene Schwäche auf der Courchevel-Etappe, als er fast sechs Minuten verlor. „Ich habe mich selbst geknackt. Niemand sonst. Das war ich selbst“, sagte Pogacar über seine „schlechteste Leistung von allen“. Zudem war der Slowene durch einen im Frühjahr erlittenen Kahnbeinbruch beeinträchtigt und konnte sich nicht ideal auf die Tour vorbereiten.
Gall starker Achter
Nicht weniger beachtenswert war der starke Auftritt von Felix Gall. Am Ende verbuchte der Osttiroler, der am Mittwoch die Königsetappe für sich entschieden hatte, einen Rückstand von 16:09 Minuten auf Vingegaard.
Gall beendet Tour de France als Achter
Felix Gall hat die Tour de France als Achter beendet. Mit Platz zwei im Bergklassement erreicht der Osttiroler das beste Ergebnis eines Österreichers. Der Däne Jonas Vingegaard holt wie im Vorjahr den Gesamtsieg vor dem Slowenen Tadej Pogacar.
Der 25-jährige Gall nahm seine erste Frankreich-Rundfahrt nach starken Leistungen im Frühjahr selbstbewusst in Angriff. Dass am Ende ein Top-Ten-Platz in der Gesamtwertung und der Triumph bei der Königsetappe zu Buche stehen würden, hätten aber wohl nicht einmal die größten Optimisten geglaubt. Gall ist nach Adolf Christian (3./1957), Peter Luttenberger (5./1996) und Georg Totschnig (7./2004) der erst vierte Österreicher unter den besten zehn der Tour. Etappensiege waren vor ihm erst Max Bulla (3/1931), Georg Totschnig (2005) und Patrick Konrad (2021) gelungen.
Neben Gall erreichten auch alle anderen fünf Österreicher das Ziel auf den Champs-Elysees in Paris. Überzeugen konnte auch Felix Großschartner als einer der wichtigsten Berghelfer von Pogacar, er belegte Gesamtrang 23. Patrick Konrad spielte bei der zwischenzeitlichen Übernahme des Gelben Trikots seines Kapitäns Jai Hindley in der ersten Woche eine wichtige Rolle und beendete die Tour auf Platz 82. Gregor Mühlberger wurde 44., Marco Haller 78. und Michael Gogl 133.
Meeus holt letzte Etappe
Die 115,5 Kilometer lange Schlussetappe, auf der das Gelbe Trikot traditionell nicht mehr angegriffen wird, gewann der Belgier Jordi Meeus im Zielsprint vor seinem Landsmann Jasper Philipsen. Dritter wurde der Niederländer Dylan Groenewegen. Das rot gepunktete Trikot für den besten Bergfahrer gewann der Italiener Giulio Ciccone vor Gall. Das Grüne Trikot des Punktbesten holte Philipsen.