Nachdem der ebenfalls noch junge Nico Hrouda (20) wie im Halbfinale beim überraschenden Sieg gegen den bis dahin ungeschlagenen Grunddurchgangssieger Prague Black Panthers verletzungsbedingt gefehlt hatte, muss sich der erst 18-jährige Michael Szabo auf großer Bühne beweisen. Headcoach Ivan Zivko macht sich aber keine Sorgen: „Vielleicht liegt das im Gen der Vikings, ich habe noch nie zwei so coole Jungs wie Nico oder Mike gesehen. Wir müssen einfach schauen, dass wir ihn nicht in eine blöde Situation bringen.“
Bei der Pressekonferenz vor dem Endspiel in der heimischen Footballliga sprach auch Hrouda seinem jungen Teamkollegen Mut zu. „Er hat viel Talent und Potenzial. Was ihm fehlt, ist natürlich die Erfahrung. Aber wir glauben alle, dass er diese Situation sehr gut meistern wird.“ Der Titel wäre auch ein ideales Geburtstagsgeschenk für die Vikings, die es heuer seit 40 Jahren gibt. Der letzte Titel des Rekordmeisters liegt schon einige Zeit zurück, 2020 holte man ihn zum 15. Mal.
Football: Dragons gegen Vienna Vikings
Am Samstag steigt der Höhepunkt der nationalen Football-Saison. Bei der Austrian Bowl stehen sich die Vienna Vikings und die Danube Dragons gegenüber. Es ist die Neuauflage des Duells aus dem Vorjahr.
In einem österreichischen Quarterback-Duell erhofft sich Szabos Gegenüber Alexander Thury einen Vorteil. „Er hat zuletzt eine beeindruckende Leistung gebracht. Aber natürlich ist es ein Vorteil, weil man weiß, dass die Last nicht nur auf den Schultern eines jungen Quarterbacks verteilt sein kann. Unsere Defense wird darauf vorbereitet sein.“
Engere Partie als im Vorjahr erwartet
Bereits vor einem Jahr trafen die Teams in der Austrian Bowl aufeinander, damals endete die Partie mit 51:29 letztlich klar zugunsten der Dragons. Zivko rechnet mit einem engeren Match. „Es wird ein sehr interessantes Spiel, die Anlagen sind ähnlich. Ich glaube nicht, dass es zu einem Shoot-out kommt, da beide Mannschaften gezeigt haben, dass sie in der Defense sehr dominant sind.“
Auch sein Gegenüber Fred Armstrong rechnet nicht mit einer klaren Angelegenheit. „Es werden die zwei besten Teams der Liga aufeinandertreffen. Es wird eine ‚Championship-Atmosphäre‘ herrschen, ich sehe keinen Favoriten. Beide Teams werden rauskommen und ihr Bestes geben. Es wird ein sehr gutes Footballspiel werden“, betonte der Dragons-Coach vor dem Spiel, für das bis Dienstagmittag 3.500 Tickets abgesetzt waren. Das erste Saisonduell ging an die Vikings (24:13), das zweite an die Dragons (14:10).
Kritik an ELF, Zukunft von AFL-Zehnerliga offen
Zum zweiten Mal wurde die AFL-Saison neben jener der European League of Football (ELF) mit österreichischer Beteiligung der Vikings und Tirol Raiders ausgetragen. Der Präsident des österreichischen Footballverbandes (AFBÖ), Michael Eschlböck, wiederholte einmal mehr die Kritik an der privaten Liga, die sich über Europa erstreckt.
„Die Ligen können zwar offensichtlich nebeneinander leben, aber begrüßen tue ich es nicht. Meine Einstellung ist bekannt, zumal sich die private Liga nicht dem Code der WADA (weltweite Dopingagentur, Anm.) unterworfen hat. Das ist schon merkwürdig“, merkte Eschlböck an. „Ich sehe die ELF kritisch, aber ich verstehe die Spieler.“
Sein Fokus als Verbandspräsident gilt aber dem Football in Österreich. Die Zehnerliga steht dabei zur Debatte. „Wir hatten dieses Jahr einige Schlaglöcher in Form von Absagen, das müssen wir evaluieren, ob die Zehnerliga weiter so Sinn macht.“ Zunächst freut sich Eschlböck aber auf zwei Highlights. Neben der Austrian Bowl („Ich finde es toll, dass hier zwei österreichische Quarterbacks spielen“) steht am 6. August in Innsbruck das EM-Halbfinale gegen Italien (live in ORF Sport +) an.