In fünf Jahren, zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins, will Leoben wieder der Bundesliga angehören. Dafür wird auch das Stadion umgebaut und soll bald 10.000 Fans fassen. Das Projekt der Grün-Weißen aus der Obersteiermark, hinter dem unter anderem GGMT Revolution als Geldgeber steckt, zieht allerdings das Misstrauen geradezu magnetisch an.
Leoben habe schon in der Landesliga Gehälter gezahlt, die in der Regionalliga nicht üblich seien, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Für die 2. Liga habe der Verein offenbar das Geld abgeschafft, sagte ein Trainer eines Konkurrenten zur APA.
„Wir haben natürlich wieder einige Wechsel vorgenommen, um auch für die 2. Liga gerüstet zu sein. Ich habe diesen Schritt schon einmal gemacht. Ich weiß ungefähr, was auf mich zukommt“, kommentierte Jancker das Geschehen in Sachen Transfers. Neu beim Regionalliga-Mitte-Champion sind etwa Matija Horvat (zuvor TSV Hartberg), Ex-Austrianer Kevin Friesenbichler (Lechia Gdansk), Julian Turi (SV Ried) und Winfred Amoah (SV Kapfenberg).
Dritte Station als Cheftrainer
Vor fünf Jahren hatte Jancker Horn schon in die 2. Liga geführt, war jedoch im November 2018 nach einer verpatzten Hinrunde vorzeitig verabschiedet worden. Die Waldviertler waren Janckers erste Station als Cheftrainer, in der Folge war er beim FC Marchfeld in der Regionalliga Ost tätig.
Als bulliger Stürmer hatte die Köln-Leihgabe Jancker in der Saison 1995/96 knapp 40 Pflichtspiele für Rapid bestritten und mit den Grün-Weißen den Meistertitel bejubelt, ehe er sechs Jahre lang Fixgröße beim FC Bayern war und mit Deutschland 2002 Vizeweltmeister wurde. Nach einem Abstecher zu Shanghai Shenhua 2006 ließ er seine Spielerkarriere in Österreich beim SV Mattersburg ausklingen.
Danach führten ihn seine Trainerlehrjahre wieder zu Rapid, wo er als Kotrainer bei Peter Schöttel, Zoran Barisic (beides Ex-Teamkollegen) und kurz auch bei Mike Büskens arbeitete.
Comeback bei Rapid kein Thema
Mit dem möglichen Fernziel, eines Tages als Cheftrainer zu Rapid zurückzukehren, beschäftige er sich derzeit nicht. „Ich habe einen Vertrag beim DSV Leoben. Wir haben, wie gesagt, auch eine Mission ausgerufen, die natürlich sehr anspruchsvoll ist. Dem haben sich der Verein und auch ich verschrieben. Deshalb mache ich mir darüber erst einmal gar keine Gedanken“, so Jancker.
Der Fokus gelte einzig und allein Leoben. „Man darf nicht vergessen, wo wir angefangen haben, vor zwei Jahren in der vierten Liga. Wir haben das erste Spiel in der Landesliga gehabt, da waren 500, 600 Zuschauer. Jetzt sind wir im Schnitt bei 1.400 und hatten beim letzten Spiel 5.600“, berichtete Jancker. „Es ist einiges möglich.“