Salzburg-Trainer Matthias Jaissle
APA/Barbara Gindl
Bundesliga

Salzburg stellt Trainer Jaissle frei

Einen Tag vor seinem Auftaktspiel in der Admiral Bundesliga hat Red Bull Salzburg ein Zeichen gesetzt. Der Titelverteidiger stellte Trainer Matthias Jaissle mit sofortiger Wirkung frei, wie der Verein am Freitag mitteilte. Grund dafür sei Jaissles Wunsch nach einem Wechsel zu al-Ahli nach Saudi-Arabien.

Die dafür notwendigen und erst seit wenigen Stunden laufenden Verhandlungen mit dem saudischen Club befänden sich aktuell in der finalen Phase, wie die Salzburger in einer Presseaussendung erklärten. Aus diesem Grund werde der 35-jährige Deutsche, der im Sommer 2021 das Amt übernommen und mit den Salzburgern 92 Spiele bestritten hatte, schon am Samstag gegen den SCR Altach nicht mehr auf der Bank sitzen.

Interimistisch übernehmen die Kotrainer Florens Koch und Alexander Hauser das Amt. Als möglicher Jaissle-Nachfolger wird medial der Salzburger Gerhard Struber gehandelt, der im Mai von den New York Red Bulls entlassen wurde.

Salzburg-Geschäftsführer Stefan Reiter
GEPA/David Geieregger
Geschäftsführer Stephan Reiter zog die Reißleine

Mangelnder Fokus

„Wir sind der Ansicht, dass ein Trainer, der sich nur zwei Tage vor dem Start einer wichtigen Saison derart intensiv mit einem möglichen Clubwechsel beschäftigt, bei diesem Auftakt auch nicht dabei sein sollte“, sagte Geschäftsführer Stephan Reiter. „Wir wollen mit voller Energie und Überzeugung in die neue Saison starten. Dafür benötigen wir 100 Prozent Fokus von allen Beteiligten.“

Mit Jaissles Absprung würde ein vom Club eigentlich fest eingeplantes Novum ausfallen: Der Deutsche wäre der erste Salzburg-Trainer in der Bullen-Ära (seit 2005), der den Ligakrösus in drei Bundesliga-Saisonen betreut. Beruhigen wird die Salzburg-Führung, dass der Club neuerlich fix für die erst im September beginnende Champions League qualifiziert ist.

Noch am Donnerstag hatte Jaissle bei einer Pressekonferenz ein Bekenntnis zu den Salzburgern vermieden und seinen Wechselwunsch zumindest nicht dementiert. Der Deutsche wäre der erste prominente Akteur aus der österreichischen Liga, der dem Lockruf des Geldes aus Saudi-Arabien folgt. Der langjährige Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund wird ab September für den FC Bayern München arbeiten.