Trainer Matthias Jaissle
GEPA/Armin Rauthner
Fußball

Al-Ahli wirbt Jaissle von Salzburg ab

Red Bull Salzburg verliert nach seinem Sportdirektor auch den Trainer. Der zweimalige Meistercoach Matthias Jaissle folgt dem Lockruf des Geldes und wechselt zum saudi-arabischen Club al-Ahli. Das bestätigten beide am Transfer beteiligten Vereine am Freitagabend. Bereits einige Stunden zuvor hatte die Salzburger Führung einen Tag vor dem Bundesliga-Start einen drastischen Schritt unternommen und Jaissle dienstfrei gestellt.

Bei al-Ahli unterschrieb der 35-jährige Deutsche laut Clubangaben einen Vertrag bis 2026. Salzburg erhält demzufolge eine Ablöse von rund drei bis vier Millionen Euro, welche sich aus dem Fixum und variablen Zahlungen zusammensetzt.

Die „Bullen“ verlieren damit einen weiteren führenden Kopf der vergangenen Erfolgsjahre. Sportdirektor Christoph Freund wird ab September für Bayern München arbeiten. Als möglicher Jaissle-Nachfolger wird medial der Salzburger Gerhard Struber gehandelt, der im Mai von den New York Red Bulls entlassen wurde.

Nachfolger dringend gesucht

„Nachdem der Wechsel nun über die Bühne gegangen ist, gilt es für uns, möglichst rasch einen neuen Trainer zu finden, der unseren Spielstil kennt und mit dem wir den bisher so erfolgreichen Salzburger Weg weitergehen können. Auch wenn das Ende der Zusammenarbeit mit Matthias nicht so war, wie wir uns das vorgestellt haben, wünschen wir ihm alles Gute“, sagte Geschäftsführer Stephan Reiter.

Salzburg-Geschäftsführer Stefan Reiter
GEPA/David Geieregger
Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter muss möglichst rasch einen neuen Trainer suchen

Bis auf Weiteres werden die beiden Kotrainer Florens Koch und Alexander Hauser interimistisch die Traineragenden bei Salzburg übernehmen und auch am Samstag beim Meisterschaftsauftakt in Altach auf der Bank sitzen.

Nur drei Niederlagen in zwei Bundesliga-Saisonen

Jaissle stieg im Juni 2021 vom Liefering- zum Salzburg-Coach auf. Als Nachfolger des US-Amerikaners Jesse Marsch verlieh der frühere Verteidiger dem Salzburg-Fußball eine seriösere Note in Sachen Spielanlage. Was durchaus zulasten der Attraktivität ging, resultierte in respektablen Vorstellungen in der Champions League (Gruppendritter, Achtelfinal-Teilnahme) und insgesamt nur drei Niederlagen (zweimal Sturm Graz und einmal Austria Klagenfurt) in der Meisterschaft. In 92 Pflichtspielen unter Jaissle holten die Salzburger im Schnitt 2,28 Punkte.

Mit seinem Absprung fällt ein vom Club eigentlich fest eingeplantes Novum aus: Der Deutsche wäre der erste Salzburg-Trainer in der „Bullen“-Ära (seit 2005) gewesen, der den Ligakrösus in drei Bundesliga-Saisonen betreut. Beruhigen wird die Salzburg-Führung, dass der Club neuerlich fix für die erst im September beginnende Champions League qualifiziert ist.

Namhafte Neuzugänge beim Aufsteiger

Seit dem aufsehenerregenden Transfer von Cristiano Ronaldo zu al-Nassr nach Saudi-Arabien sind dem portugiesischen Superstar viele Kollegen gefolgt. Jaissle wird künftig Ex-Liverpool-Star Roberto Firmino, mit dem er als Profi in Hoffenheim zusammengespielt hat, trainieren.

Champions-League-Sieger Riyad Mahrez (Manchester City), Goalie Edouard Mendy (Chelsea) oder Nordmazedoniens Ezgjan Alioski stehen ebenso bereits auf der Payroll des frisch in die oberste Liga zurückgekehrten dreifachen Meisters.