Keito Nakamura (LASK) gegen Marko Grüll (SK Rapid Wien)
APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer
Bundesliga

LASK wendet Fehlstart gegen Rapid ab

Die 50. Saison der österreichischen Bundesliga hat mit einem Unentschieden begonnen. Der LASK und Rapid trennten sich am Freitag vor 16.790 Zuschauern in Linz mit 1:1 (0:1). Neuzugang Matthias Seidl hatte die Hütteldorfer in der 23. Minute in Führung gebracht, Felix Luckeneder glückte in der 95. Minute der Ausgleich für die vor allem in der ersten Hälfte enttäuschenden Oberösterreicher.

Bei Rapid begann neben dem vom LASK-Stadtrivalen Blau-Weiß Linz geholten Seidl mit Nenad Cvetkovic eine weitere Neuerwerbung. Die Linzer, in diesem Sommer Großeinkäufer, starteten mit elf Kickern, die schon in der vergangenen Spielzeit beim Club waren.

Beim Personal setzte Neo-Coach Thomas Sageder auf Altbewährtes, in puncto Spielweise sollte auf verstärktes Pressing umgestellt werden. Davon war allerdings vor dem Seitenwechsel nichts zu sehen – der LASK wirkte verunsichert, während sich Rapid selbstbewusst und physisch stark präsentierte.

Rapid dominiert und geht in Führung

Den ersten Warnschuss gab Guido Burgstaller schon nach 25 Sekunden ab, sein Versuch zog am kurzen Eck vorbei. In der 15. Minute ließ der Torschützenkönig von 2022/23 einen Sitzer aus. Nach weitem Einwurf und Kopfballverlängerung von Cvetkovic tauchte Burgstaller allein vor dem Tor auf, scheiterte jedoch an Goalie Tobias Lawal (15.), so wie wenig später auch Nicolas Kühn (16.).

Beim 0:1 war Lawal schließlich chancenlos. Thorsten Schick spielte den Ball flach in den Sechzehner, Seidl zog ab, Philipp Ziereis fälschte den Ball unhaltbar für den Tormann ab.

1:0 für Rapid durch Seidl (23. Minute)

Neuzugang Matthias Seidl bringt die Gäste aus Wien in der 23. Minute mit einem abgefälschten Schuss in Führung.

Danach hing der LASK in den Seilen, und Rapid verabsäumte es, eine höhere Führung herauszuschießen. Ein Kühn-Tor wurde zu Recht wegen Abseits aberkannt (26.), Leo Querfeld schoss aus guter Position weit daneben (33.), und auch in einigen weiteren Aktionen brachte Rapid die Linzer Defensive immer wieder in Bedrängnis, ohne daraus Kapital zu schlagen.

LASK kommt nach der Pause auf

Sageder reagierte zur Pause, brachte Ibrahim Mustapha und Moussa Kone für Keito Nakamura und Marin Ljubicic, und das Blatt schien sich zu wenden. Mustapha forderte nach einem Zweikampf im Strafraum mit Schick vergeblich einen Elfmeter (50.), in der Folge rettete Rapid-Tormann Niklas Hedl gegen Moses Usor (54.) und Robert Zulj (55.). Zudem traf Usor nur das Außennetz (56.).

Danach behielt zwar der LASK die Spielkontrolle, konnte sich aber lange keine zwingenden Chancen mehr herausspielen. Rapid blieb in der Defensive stabil und suchte erst gegen Ende der Partie wieder den Weg nach vorne, Schüsse von Grüll (74.), Burgstaller (76.) und Kühn (81.) verfehlten ihr Ziel. Auf der Gegenseite jubelte der kurz zuvor eingewechselte Ivan Ljubic über das vermeintliche 1:1, allerdings hatte zuvor der Corner von Zulj bereits die Toroutlinie überquert (80.).

LASK-Ausgleich wird aberkannt (80. Minute)

Nach einem Corner erzielt Ivan Ljubic das vermeintlichen 1:1, der Ausgleich wird aber aberkannt, weil der Ball die Toroutlinie überquert hat.

Die Chance auf das 2:0 vergab Fally Mayulu, er scheiterte an Lawal (93.). Das sollte sich in der fünften Minute der Nachspielzeit rächen, als der aufgerückte Luckeneder den Ball aus kurzer Distanz im Netz unterbrachte. Ursprünglich waren vier Minuten Nachspielzeit angezeigt.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Sageder (LASK-Trainer): „Ich will, dass meine Mannschaft von sich selbst überzeugt ist, und das war heute in der ersten Hälfte nicht der Fall. Es hat mich für die Mannschaft und das Betreuerteam gefreut, dass wir noch den Ausgleich gemacht haben. Wir hatten mit dem Ball zu wenig Kreativität und zu wenig zweite Bälle. Viele Pressing-Momente sind ins Leere gegangen. Das Positive ist, dass die Mannschaft bis zum Schluss gekämpft hat.“

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Das Einzige, was wir uns vorwerfen können, ist, dass wir nicht das zweite, dritte oder vierte Tor erzielt haben. Chancen waren genug vorhanden. Die Mannschaft hat mich unglaublich stolz gemacht, meine Spieler haben gefightet wie die Löwen und den Gegner bis zur letzten Sekunde im Griff gehabt. Es fühlt sich im Moment nicht gut an, aber ich bin sehr glücklich, wie die Mannschaft aufgetreten ist.“

Felix Luckeneder (LASK-Torschütze): „Mit dem Lucky Punch müssen wir froh sein, dass wir einen Punkt mitnehmen, aber in den ersten 45 Minuten haben wir einiges vermissen lassen. Wir haben einen neuen Trainer und eine neue Spielidee, aber so darf man sich die Schneid nicht abkaufen lassen.“

Admiral Bundesliga, erste Runde

Freitag:

LASK – Rapid 1:1 (0:1)

Linz, Raiffeisen Arena, 16.790; SR Ciochirca

Torfolge:
0:1 Seidl (23.)
1:1 Luckeneder (95.)

LASK: Lawal – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Jovicic (87./Goiginger), Michorl (76./Ljubic) – Usor (76./Pintor), Zulj, Nakamura (46./Mustapha) – Ljubicic (46./Kone)

Rapid: Hedl – Schick, Querfeld, Cvetkovic, Auer – Sattlberger, Kerschbaum – Kühn (83./Strunz), Seidl, Grüll – Burgstaller (90./Mayulu)

Gelbe Karten: Renner, Stojkovic, Jovicic bzw. Sattlberger, Kerschbaum, Kühn, Auer