Thorsten Schick (Rapid) und Ibrahim Mustapha (LASK)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Auftaktremis bringt gemischte Gefühle

Felix Luckeneder hat am Freitag mit seinem späten Ausgleich für den LASK gegen Rapid dafür gesorgt, dass der Auftakt in die 50. Saison der Admiral Bundesliga ohne Sieger geendet hat. Das 1:1 hinterließ aber sowohl auf Linzer als auch auf Wiener Seite gemischte Gefühle. Während LASK-Trainer Thomas Sageder mit der ersten Hälfte haderte, wurde Rapid-Coach Zoran Barisic beim Gedanken an den Ausgang anders.

Sageder durfte sich bei seinem Debüt als LASK-Cheftrainer nach einer verpatzten ersten Hälfte, in der Rapid nach überzeugender Leistung durch Matthias Seidl in der 23. Minute verdient in Führung ging, dank Luckeneder immerhin über ein kleines Happy End freuen. Barisic trauerte hingegen dem möglichen Sieg nach und ärgerte sich über das späte Gegentor, sprach jedoch seiner Truppe ein großes Lob aus.

„Das Ergebnis fühlt sich für meine Jungs richtig beschissen an, genauso wie für unsere Fans. Aber was die Leistung betrifft, war es unglaublich gut“, erklärte Barisic. „Wir haben den LASK extrem kontrolliert und überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen. Wir haben viele Chancen herausgespielt, doch leider den Deckel nicht zugemacht“, sagte der 53-Jährige.

1:1 durch Felix Luckeneder

Felix Luckeneder war in der Nachspielzeit zur richtigen Zeit am richtigen Ort und rettete dem LASK zum Auftakt noch ein Remis.

Rapids Neue überzeugen

Aus der Sicht von Barisic überwiegen eindeutig die positiven Aspekte. „Die Mannschaft hat getoppt, was ich erwartet habe. So eine Leistung kannst du dir nicht erwarten. Die wenigsten haben uns vorher diese Leistung zugetraut.“ In den vergangenen Wochen war viel an Rapids Qualität gezweifelt worden, zumal sich die Hütteldorfer bisher auf dem Transfermarkt zurückhielten. Allerdings bewiesen die Neuerwerbungen, dass sie echte Verstärkungen sein können. Seidl agierte nicht nur wegen seines Treffers auffällig, und Nenad Cvetkovic sorgte über weite Strecken für Stabilität in der Abwehr.

Matthias Seidl (Rapid) und Marin Ljubicic (LASK)
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Matthias Seidl (l.) war nicht nur aufgrund seines Treffers zum 1:0 einer der besten Rapidler

Dass mit Fally Mayulu ausgerechnet der dritte eingesetzte Neuzugang in der 93. Minute die große Gelegenheit auf das 2:0 ausließ, hinterließ bei Barisic einen schalen Beigeschmack. „Trotzdem war es ein wirklich toller Auftritt, darauf werden wir aufbauen. Wir wollen unser Level peu a peu anheben – dafür brauchen wir Geduld und dafür werden wir viel Arbeit investieren“, versprach der Wiener.

LASK-Trainer vermisst Mut

Sageder gestand nach seinem Debüt, dass seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten einen „sehr schwachen“ Auftritt hingelegt hat. „Das hat viel mit der Haltung zum Spiel zu tun gehabt, das haben meine Spieler scheinbar nicht gewusst, dass sie sehr gut sind. Mutiges Auftreten wollte ich sehen, das ist am Anfang nicht gelungen, da haben wir zu viel Respekt gehabt“, sagte der 39-Jährige.

Trainer Thomas Sageder (LASK)
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Thomas Sageders Debüt als LASK-Trainer verlief vor allem in der ersten Hälfte nicht nach Wunsch

Erst nach der Pause erfolgte eine Steigerung, die schließlich noch einen Punkt brachte. „Wir sind in einem Prozess, das soll aber keine Ausrede sein. Wir werden uns hinsetzen und analysieren, was wir besser machen müssen und warum wir mutlos waren“, kündigte Sageder, der Dietmar Kühbauer am LASK-Ruder nachfolgte, an.

Selbstkritische Spieler

Die LASK-Spieler zeigten sich selbstkritisch. „Da brauchen wir nicht über den neuen Trainer reden, wenn du am Platz keinen Mut zum Fußballspielen hast. Das ist nicht der LASK, den ich kenne, nicht die Spieler, die ich kenne, und da fange ich bei mir selbst an“, sagte Robert Zulj. Auch der Linzer Kapitän sprach von einem „Prozess“, der noch im Gange sei. „Natürlich wird man mit der Zeit sehen, was der Trainer von uns erwartet, das ist nach drei oder vier Wochen nicht möglich.“

Für Rapid geht es am Samstag mit dem Heimmatch gegen Altach weiter, der LASK muss auswärts gegen Vizemeister und Cupsieger Sturm Graz antreten. „Mehr als ein Punkt wäre heute nicht drinnen gewesen. Das müssen wir nächste Woche besser machen“, forderte Goalie Tobias Lawal, der die Linzer mit einigen Paraden im Spiel hielt.