Reiter erlebe diesbezügliche Hoffnungsschimmer immer wieder, etwa nach Spielerabgängen. „Es soll ja auch ein Wettbewerb sein. Es ist auch berechtigt, dass sich andere Mannschaften aufgrund von Änderungen bei uns Hoffnungen machen. Und es ist unser Job (zu zeigen), dass diese Berechtigung nicht da ist. Wir werden das beweisen, werden wieder vorangehen“, betonte der 52-jährige Geschäftsführer der „Bullen“, der sein Amt seit Februar 2017 ausübt.
Mit den zuletzt kommunizierten Abgängen von Sportdirektor Christoph Freund zum FC Bayern und Trainer Matthias Jaissle zu al-Ahli sei eine „sehr spezielle Situation mit zwei grundsätzlich verschiedenen Themen“ eingetroffen. „Trainerwechsel sind bei uns mittlerweile relativ normal. Alle zwei Jahre hat sich der Trainer verändert. Was nicht normal ist, ist, dass sich bei uns der Sportdirektor ändert.“
Struber neuer Trainer von Red Bull Salzburg
Gerhard Struber ist der neue Cheftrainer von Serienmeister Salzburg. Er folgt Matthias Jaissle, der nach Saudi-Arabien wechselt. Der 46-Jährige wird mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet und sorgt für eine Premiere auf der Salzburger Betreuerbank.
„Wir haben eine super Übergangsphase“
Freunds Abgang sei „ganz anders gemanagt“ als die Trainernachfolge für den überraschend nach Saudi-Arabien abgewanderten Jaissle. „Der Christoph macht den Kader fertig, und wir haben eine super Übergangsphase hin zum Bernhard (Seonbuchner, Anm.). Darauf sind wir sehr gut vorbereitet“, betonte Reiter mit Blick auf den noch bis 1. September in Salzburg tätigen Freund. Seonbuchner trachtet nach einem „vernünftigen Übergang“, sodass „im Idealfall vielleicht sogar ein geräuschloses Verabschieden vom Christoph möglich ist“.
Trainer Struber wird nicht lange für die Eingewöhnung brauchen. Er kennt die DNA des Clubs ebenso wie die entscheidenden Akteure, also Reiter und Seonbuchner, mit dem er gemeinsam die UEFA-Pro-Lizenz gemacht hat. Seine Philosophie und Spielidee will er der Mannschaft in Gesprächen schnell und klar vermitteln. „Ich bin Überzeugungstäter, Fans wollen den Fußball erleben, für den wir stehen. Attraktiven, proaktiven Fußball, der die Fans mitreißt. Dazu braucht es eine klare Anleitung und einen Matchplan, der den Jungs hilft, ihnen aber auch Freiheiten lässt“, erklärte Struber. Die Spieler dafür seien vorhanden.
Rangnick hofft für Freund
Der bisherige Sportdirektor bald nicht mehr. Das hat auch der frühere Salzburg-Sportdirektor und Vorgänger sowie Mentor von Freund, Ralf Rangnick, interessiert verfolgt. Laut ÖFB-Teamchef erwarte Freund in München eine überaus reizvolle, aber auch herausfordernde Aufgabe, wie der 64-jährige Deutsche am Montag in Lindabrunn betonte. „Seine Verpflichtung zeigt, wie hoch man seine Arbeit bei Salzburg einschätzt. Es wird darauf ankommen, dass man Christoph dort Christoph sein lässt und ihm Entscheidungskompetenz lässt“, so Rangnick im ORF.
Die Verpflichtung von Struber kam für Rangnick nicht überraschend. „Es war im wahrsten Sinne des Wortes die naheliegendste Lösung und daher auch sinnmachend für beide“, sagte der Deutsche mit Hinweis auf Strubers Red-Bull-Vergangenheit und dessen Wohnort in Kuchl. Eine ähnliche Entscheidung traf Rangnick 2014 selbst, als er damals Adi Hütter von Grödig nach Salzburg lotste. Der Vorarlberger war bis Struber der bisher letzte heimische Trainer im „Bullen“-Stall.