NADA sieht sich im Anti-Doping-Kampf auf gutem Weg

Anlässlich von 15 Jahren Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) sieht Geschäftsführer Michael Cepic die Anti-Doping-Arbeit in Österreich auf einem guten Weg, auch dank des Anti-Doping-Bundesgesetzes.

Der Anreiz zum Betrügen werde aber immer da sein, sagte er auf einer Pressekonferenz im Wiener Haus des Sports. Man könne aber Vertrauen in das System haben. „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, meinte dazu Sportminister Werner Kogler (Grüne). „Aber wir dürfen Vertrauen haben, dass die Kontrollen funktionieren.“

Mehr als 37.000 Proben in 15 Jahren

Und Kontrollen sind neben der in den vergangenen Jahren zunehmend intensivierten Präventionsarbeit das Hauptgeschäft der NADA. Seit 1. August 2008 hat die NADA 37.109 Proben gezogen, das sind sechs bis sieben am Tag. Die meisten davon im alpinen und nordischen Skibereich (4.426), gefolgt von Fußball (2.553) und Radsport (2.449).

194 Anti-Doping-Verfahren wurden durchgeführt, 14 endeten mit Freisprüchen, 180 mit Sperren. Im Summe beliefen sich diese auf 412 Jahre plus neunmal lebenslänglich. Neben den analytischen Verfahren, die sich auf positive Tests stützen, gibt es die nicht analytischen, bekannt sind jene der „Operation Aderlass“.

NADA: Digitalisierung und Prävention im Fokus

Nachwuchsbereich im Blickpunkt

In den 15 Jahren wurden 2.830 Vorträge und Schulungen abgehalten, vor Nationalmannschaften genauso wie im Nachwuchsbereich und Breitensport. Auf die 14- bis 19-Jährigen könne man noch Einfluss nehmen, meinte Cepic, der 2022 zum stellvertretenden Vorsitzenden der NADO Expert Advisory Group der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gewählt wurde und ab November 2023 einen Sitz im Foundation Board der WADA hat.

Sein Dank galt nicht nur allen Kooperationspartnern, sondern vor allem den Sportlerinnen und Sportlern für die großteils professionelle Zusammenarbeit. Auch wenn der Zeitpunkt einer Dopingkontrolle, teilweise frühmorgens oder spätabends, nicht immer angenehm sei.

Kogler: Anti-Doping-Bundesgesetz wirkt

Vizekanzler Kogler ist überzeugt, dass man mit dem Anti-Doping-Bundesgesetz „gemeinsam ein taugliches Instrument, ein Werkzeug geschaffen hat, das mittlerweile seine Wirkung tut“. Darin finde man vieles, dass in anderen Ländern nicht selbstverständlich sei. Mit der Verpflichtung zur Dopingprävention habe man auch ein Alleinstellungsmerkmal. Hält sich ein Verband nicht daran, droht die Streichung der Fördermittel.

Die NADA verfügt über ein Jahresbudget von 3,7 Millionen Euro und deckt damit auch die administrativen Kosten für die anderen Vereine am Institut für Respekt und Integrität im Sport (IRIS) in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofes ab. Dazu gehören das Zentrum für Genderkompetenz (100 Prozent Sport) und jenes für den Play Fair Code (Bekämpfung von Wettbetrug und Spielmanipulation).

In einer virtuellen Grußbotschaft sprach Witold Banka, der Präsident der WADA, von einem „ermutigenden Prozess in den vergangenen Jahren“, durch den Österreich gegangen sei. Er dankte für den Beitrag der österreichischen Regierung und der NADA Austria für den wertvollen Beitrag zum sauberen Sport.