NFL-Star Tom Brady
Reuters/USA TODAY Sports/Matthew Emmons
Fußball

NFL-Star Brady kauft sich bei Birmingham ein

Wrexham-Boss und Hollywood-Action-Held Ryan Reynolds bekommt im britischen Fußball in Sachen Starpower Konkurrenz. Am Donnerstag verkündete Football-Legende Tom Brady seinen Einstieg als Mitbesitzer bei Birmingham City. „Ich habe über Fußball zwar noch viel zu lernen, aber ich weiß ein bisschen etwas übers Gewinnen“, sagte der Rekordchampion der National Football League (NFL).

„Ich komme offiziell an Bord des Birmingham City Football Clubs“ – mit diesen Worten verkündete Brady an seinem 46. Geburtstag seinen Einstieg beim nach Aston Villa zweiten Großclub Birminghams. Brady erwarb durch sein Investment beim US-Konsortium Knighthead Capital Management Minderheitenanteile an den „Blues“. Der 1875 – und damit ein Jahr nach dem Stadtrivalen Villa – gegründete Club spielt seit 2012 in der Zweiten Englischen Liga.

„Birmingham ist ein ikonischer Club mit viel Geschichte und großer Leidenschaft. Ein Teil davon zu sein ist eine große Ehre für mich“, so der langjährige Quarterback der New England Patriots und zuletzt Tampa Bay Buccaneers. Tom Wagner, seines Zeichens Vorsitzender von Knightead Capital Management, dem Birmingham City gehört, erwartet sich von einem prominenten Partner jedenfalls eine „unmittelbare Auswirkung“ auf den Erfolg des Clubs.

Der 46-Jährige soll „seine umfassende Führungserfahrung und sein Fachwissen in verschiedenen Bereichen des Clubs einsetzen“. Für den Verein gehe es vor allem auch um globale Marketingmaßnahmen sowie neue Möglichkeiten für kommerzielle Partnerschaften. Brady soll mit seinem Netzwerk dabei helfen, aus der „grauen Maus“ der englischen Metropole eine ähnliche Marke zu machen, wie es Hollywood-Star Reynolds mit dem walisischen Viertligisten Wrexham gelungen ist.

Sieben NFL-Titel als Referenz

Auch auf Erfolge wartet die Anhängerschaft der im Stadion St. Andrews beheimateten „Blues“ schon lange vergeblich. 2011, im letzten Jahr in der Premier League, holte Birmingham den Ligacup – und damit zum zweiten Mal nach 1963 den drittwichtigsten Pokal im englischen Fußball. Meistertitel oder Triumphe im FA Cup gab es für City, das sich erst kürzlich von seiner verstorbenen Clublegende Trevor Francis verabschieden musste, noch nie zu feiern.

Das soll sich dank des Inputs von Brady ändern. Mit sieben Titeln (sechs mit New England, einen mit Tampa Bay) ist der 46-Jährige, der erst heuer nach 23 Saisonen endgültig seine Karriere beendete, der erfolgreichste Football-Spieler aller Zeiten. Mit seiner Expertise sollen auch die blassen „Blues“, die vergangenes Jahr die Championship nur auf dem 17. Platz beendeten, zu einer Erfolgsmarke werden.

Luftansicht des  St. Andrew’s Stadions in Birmingham
IMAGO/Focus Images/Paul Chesterton
Das St. Andrews Stadium, seit 1906 Heimstätte von City, wird dank Brady künftig mehr im Fokus des Interesses stehen

„Ich weiß, dass Erfolg mit der Arbeit startet, die man investiert, wenn die Welt nicht zuschaut. Ich war in meiner Zeit Teil einiger großartiger Teams und freue mich darauf, meine Perspektive einzubringen, um hier in Birmingham denselben Erfolg zu erzielen“, machte Brady, der insgesamt zehnmal in einer Super Bowl spielte, den Fans Mut. Der 46-Jährige verwies dabei auf seinen ersten Titel 2001, als seinen Patriots im Finale gegen die St. Louis Rams nicht der Funken einer Chance gegeben wurde: „Das Wichtigste ist, dass ich es liebe, der Außenseiter zu sein.“

Zahlreiche Vorbilder

Brady reiht sich mit seinem Engagement in die mittlerweile lange Liste an prominenten Investoren ein. Neben den Paradebeispielen Reynolds und Rob McElhenney, die Wrexham als Besitzer aus der fünften zurück in die vierte Spielstufe führen konnten, engagiert sich auch der langjährige NFL-Starverteidiger J.J. Watt mittlerweile im englischen Fußball. Der ehemalige Star der Arizona Cardinals gehört zu den Besitzern des FC Burnley.

Die noch aktive Basketball-Legende LeBron James investiert ebenfalls in den englischen Fußball. Dem 38-Jährigen gehören seit 2011 Anteile am FC Liverpool. Außerdem gehören auch die Golfstars Jordan Spieth und Justin Thomas künftig zur Besitzerriege von Leeds United. Die beiden US-Amerikaner sind Investoren bei 49ers Enterprises. Dieses Unternehmen ist gerade dabei, den heuer aus der Premier League abgestiegenen Club zu übernehmen.