Höll hat mit ihren 21 Jahren bereits reichlich Medaillen gesammelt: Zweimal krönte sie sich zur Junioren-Weltmeisterin (2018, 2019), ehe ihr vergangenes Jahr in Les Gets das Kunststück in der Elite der Hochgeschwindigkeitsdisziplin gelungen war.
In dieser Saison gewann sie den Heimweltcup in Leogang und kurz darauf in Val di Sole in Italien. Damit liegt die Salzburgerin im Weltcup-Ranking mit 982 Punkten knapp hinter der Schweizerin Camille Balanche (1.020), die heuer dreimal Zweite wurde.
WM-Titel für Kolb das Ziel
Ebenfalls ein Wort um die Podestplätze mitreden will Europameister Andreas Kolb nach überstandener Knieblessur. Der Steirer hatte genauso wie Höll in Leogang triumphiert und sich damit einen Platz im Favoritenkreis gesichert. Bei der WM verfolgt er einen Traum: „Mein Ziel ist es, Weltmeister zu werden.“
Neben Kolb zählen die beiden Franzosen Loris Vergier und Titelverteidiger Loic Bruni zu den Siegesanwärtern. Hinzu kommen noch der 19-jährige Jackson Goldstone aus Kanada sowie der gleichaltrige britische Junioren-Weltmeister Jordan Williams. Die Quali der Männer findet ebenfalls am Freitag (12.30 Uhr) statt, das Finale ist für Samstag (14.00 Uhr) angesetzt.
Die Mega-WM in Schottland schreibt als erste gemeinsame Veranstaltung zwölf verschiedener Radsport-Disziplinen Geschichte, für die Downhiller geht es auf der traditionsreichen Strecke von Fort William zur Sache. Der 2,8 km lange Kurs mit einem Höhenunterschied von 550 Metern gilt als einer der technisch und mental anspruchsvollsten der Welt.
Höll will inspirieren
Höll hat für die WM zwar ein klares Ziel, doch generell geht es der 21-Jährigen nicht mehr nur um erste Plätze und Titel. Wie ihre jungen Kolleginnen in den Schnee-Freestyle-Sportarten will sie inspirieren. „Ich will nicht nur schnell sein. Ich will schnell sein und gleichzeitig stylish. ’Ne coole Socke eben“, sagte Höll dem „bike-magazin“. „Ich glaube, mir geht es jetzt eher darum, einen Fußabdruck als Charakter zu hinterlassen – und nicht als Fahrerin, die dies und das gewonnen hat.“