Salzburg Trainer Gerhard Struber
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Bundesliga

Salzburg soll bei Struber-Debüt „on fire“ sein

Gerhard Struber gibt am Sonntag (17.00 Uhr) in der zweiten Runde der Admiral Bundesliga sein Debüt als Salzburg-Trainer. Nur wenige Tage nach der Übernahme kann der langjährige Nachwuchscoach sein Geschick mit den Profis beweisen. Er wünscht sich, dass sein Team dabei „on fire“ ist. Außerdem muss die Austria aus Wien beim Namensvetter in Lustenau die Auftaktpleite gegen Sturm vergessen machen, Aufsteiger Blau-Weiß Linz hofft im Heimspiel gegen TSV Egger Glas Hartberg auf den ersten Sieg.

Struber hat bei seinem Salzburg-Debüt einen vermeintlich dankbaren Gegner: Von bisher zehn Bundesliga-Spielen gegen Salzburg verloren die WSG Tirol neun. Für Struber, der am Dienstag sein erstes Training leitete, ist die Sache jedenfalls „cool angelaufen“, er verspüre „Riesenvorfreude“, wie er am Freitag bestätigte.

„Ich bin viel im Austausch mit dem Staff und den Spielern“, betonte der 46-Jährige, der vorerst nicht alles auf den Kopf stellen will. „Natürlich verlasse ich mich auch auf mein eigenes Gefühl. Aber ich habe sehr, sehr kompetente Leute neben mir und bin speziell jetzt gut beraten, da genau hinzuhören“, stellte er fest.

Raute bleibt vorerst und kann sehr „fluid“ werden

Das gelte nicht zuletzt für die Systemfrage. „Wir können die Raute ja sehr fluid machen, das kann sich im Spiel verändern. Deswegen wird sie uns weiter begleiten“, erklärte er im Hinblick auf die spielerische Ausrichtung. Mittelfristig denkt der Ex-Coach des WAC, von Barnsley und den NY Red Bulls allerdings durchaus offen. „Sie ist nicht in Stein gemeißelt, möglicherweise möchten wir auch hier einen weiteren Schritt machen.“

Bundesliga, zweite Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Salzburg – WSG Tirol

Red Bull Arena, SR Spurny

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Schlager – Dedic, Solet, Pavlovic, Terzic – Bidstrup, Gourna-Douath, Gloukh, Kjaergaard – Simic, Konate

WSG: Stejskal – Ranacher, D. Gugganig, Stumberger, Schulz – Kronberger, Müller, Ogrinec, Ertlthaler – Prelec, Buksa

Alles beim Alten bleibe vorerst im Tor. „Alexander Schlager ist die Nummer eins“, bestätigte Struber die Aufstellung vom Auftakt-2:0 in Altach, noch unter den Interimstrainern Alexander Hauser und Florens Koch. Im Sturm ist der „Neue“ aber zum Umdenken gezwungen. Altach-Torschütze Petar Ratkov fällt mit einer Oberschenkelblessur aus, Roko Simic könnte in die Startformation rutschen. Der so lange verletzte Fernando sei noch nicht ganz so weit: „Geduld ist Gebot der Stunde“, gab ein grundsätzlich „zuversichtlicher“ Struber zu bedenken.

Salzburg muss „on fire“ sein

Für die WSG, die „die letzten Jahre immer sehr seriös bestreitet und immer wieder für Überraschungen sorgt“, sei das Gastspiel in Wals-Siezenheim ein „Bonusspiel“, sagte Struber. „Daher müssen wir richtig ‚on fire‘ sein. Ich will, dass die Burschen von der ersten Minute an mit viel Engagement zur Sache gehen und mit richtig viel Lust, unseren Fußball auf den Platz zu bringen.“

Die WSG, die sich auch in der neuen Saison wohl wieder gegen den Abstieg stemmt, muss den Heimfehlstart gegen Klagenfurt verdauen. „Mit so einem Auftritt werden wir definitiv nicht bundesligatauglich sein“, mahnte Silberberger.

Nur geringe Hoffnung bei Silberberger

„Es ist nie der ideale Zeitpunkt, um nach Salzburg zu fahren. Natürlich ist das jetzt eine extrem schwere Aufgabe, vielleicht sogar die schwerste zusammen mit Sturm Graz. Wir fahren als krasser Außenseiter nach Salzburg, aber es gibt immer wieder Spiele, wo was gehen kann.“

Zusätzlich wird der Langzeitcoach von personellen Sorgen geplagt. So wird Tormann Ferdinand Oswald von Adam Stejskal vertreten werden, der jüngst von Salzburg kam. „Es ist ein besonderes Spiel für mich“, sagte der 21-jährige Tscheche vor seiner zweiten Bundesliga-Partie.

Austrias peilen ersten Sieg an

Etwas weiter westlich von Salzburg treffen am Sonntag die Austrias aus Lustenau und Wien aufeinander und peilen den ersten Saisondreier an. Vor allem den „Veilchen“ droht nach dem Heim-0:3 gegen Sturm Graz im Falle einer weiteren Niederlage ein Fehlstart. „Wir müssen da alles raushauen, um in der Liga die ersten Punkte zu holen“, sagte Trainer Michael Wimmer. Die Vorarlberger hatten zum Auftakt in Hartberg remisiert (2:2).

Bundesliga, zweite Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Lustenau – Austria

Reichshofstadion, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Lustenau: Schierl – Gmeiner, Maak, Grujcic, Berger – Tiefenbach, Grabher – Anderson, Surdanovic, Diaby – Fridrikas

Austria Wien: Früchtl – Handl, Galvao, Meisl – Potzmann, Holland, Jukic, Polster – Fischer, Gruber, Fitz

Im ersten Saisonheimspiel stehen Lustenau-Trainer Markus Mader alle Spieler zur Verfügung, auch der zuletzt fehlende Torben Rhein ist wieder gesund. Im Vergleich zum Hartberg-Match, wo seine Elf einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatte, fordert der 55-jährige Coach mehr Aggressivität und Kompaktheit von der Mannschaft ein. „Man muss von der ersten Minute an die nötige Leidenschaft zeigen. Die ersten 50 Minuten in der Steiermark waren ein Warnzeichen, so dürfen wir nicht mehr auftreten.“

Austria ohne Tabakovic variabler

Den Abgang von Goalgetter Haris Tabakovic bei den Wienern wird man im Ländle wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, für Mader bleiben die Gäste aber weiter Favorit. „Es macht die Wiener sogar noch etwas unberechenbarer. Bisher war ihr Spiel auf Haris zugeschnitten, jetzt werden sie wohl flexibler agieren, die Offensivspieler können variabler auftreten.“

Im ersten Spiel ohne Tabakovic, dem 2:1-Sieg in der Conference-League-Qualifikation in Banja Luka, ließ Wimmer vorne im Zentrum Andreas Gruber spielen, Unterstützung bekam der 28-Jährige dabei vor allem von Dominik Fitz und Kapitän Manfred Fischer.

Interesse an Ex-LASK-Stürmer

Laut Medienberichten sind die Favoritner an Ex-LASK-Stürmer Alexander Schmidt interessiert, um die entstandene Lücke zu füllen. Der 25-Jährige steht beim portugiesischen Erstligisten Vizela unter Vertrag, ist dort aber kein Stammspieler.

Alexander Schmidt (LASK).
GEPA/Christian Moser
Der ehemalige LASK-Stürmer Alexander Schmidt soll bei der Austria auf der Wunschliste stehen

Wimmer sah in Bosnien, dass es vorne wie hinten noch jede Menge zu verbessern gibt. „Wir müssen mehr Torchancen kreieren, wir müssen in der Restverteidigung besser werden, um mehr Kontrolle zu haben.“ Die Violetten reisten vom Europacup-Schauplatz direkt weiter nach Vorarlberg, im Gepäck ist auch Respekt vor den Lustenauern. „Es wird ein richtig schweres Spiel“, so Wimmer.

Aufsteiger hofft auf „mehr Mut“

Auch in Linz hofft ein Team auf den ersten Sieg. Der Einstand in der Bundesliga ist Aufsteiger Blau-Weiß Linz missglückt. Beim Heimdebüt im neuen Stadion an der Donaulände wollen es die Blau-Weißen am Sonntag besser machen und gegen den TSV Hartberg die ersten Punkte holen.

Bundesliga, zweite Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Blau-Weiß Linz – Hartberg

Hofmann Personal Stadion, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

BW Linz: Schmid – Haudum, Fa. Strauss, Mitrovic – Windhager, Koch, Brandner, Pirkl – Mensah, Ronivaldo, Hofer

Hartberg: Sallinger – Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer – Diakite – Providence, Lang, Kainz, Prokop – Entrup

„Wir waren mental ein bisschen überfordert und haben mehr Probleme mit uns selber als mit dem Gegner gehabt“, resümierte Trainer Gerald Scheiblehner die Leistung bei der 1:2-Niederlage vergangenes Wochenende beim WAC. Nach einer schwachen ersten Halbzeit gelang nach der Pause eine Steigerung und in der Schlussminute auch der Ehrentreffer.

Heimdebüt gibt Zuversicht

„Die Nervosität kann ich keinem wegnehmen. Es haben so viele Spieler ihr Bundesliga-Debüt gefeiert, da war es nicht sehr überraschend, dass sie nervlich nicht so zurechtgekommen sind“, erklärte Scheiblehner. Die ersten Erfahrungen, die zweite Halbzeit und die Vorfreude auf das Heimdebüt stimmen ihn aber zuversichtlich, zumal keiner der jüngsten vier Bundesliga-Aufsteiger sein erstes Heimspiel verloren hat.

„Wir werden versuchen, im Heimspiel mit mehr Mut, aber auch mehr Qualität im Ballbesitz zu agieren“, sagte Scheiblehner. Schon im Lavanttal startete die Pressinglinie der Linzer 46 Meter vor dem eigenen Tor, so weit vorne wie bei keinem anderen Team am ersten Spieltag.

Hartberg hat Potenzial

Mit Hartberg erwartet er aber einen ähnlich starken Gegner. „Das ist eine Mannschaft, die schon sehr viel Erfahrung in der Bundesliga hat. Hartberg imponiert mir, weil sie sich sehr gut einschätzen, mit Schopp haben sie einen Trainer, der dort perfekt hinpasst. Sie wollen Kombinationsfußball spielen, das haben sie gegen Lustenau in einigen Phasen sehr gut umgesetzt“, lobte Scheiblehner.

Schopp fühlte sich beim 2:2 gegen Lustenau in seiner Einschätzung bestätigt, wonach das verjüngte Team seine Ideen bereits gut verinnerlicht hat. „Man hat gesehen, dass wir Potenzial haben, das wollen wir von Spiel zu Spiel besser ausschöpfen.“ Der Rückfall nach der 2:0-Führung kam für ihn nicht überraschend, nachdem die erste Hälfte fast „zu viel des Guten“ gewesen sei. Salzburg-Leihspieler Mamadou Sangare fehlt Hartberg gesperrt. Die Bilanz aus der 2.-Liga-Zeit ist mit je drei Siegen und sechs Remis ausgeglichen.