Fußball-WM

England zittert sich ins Viertelfinale

England hat sich am Montag ins Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft gekämpft. Die regierenden Europameisterinnen mühten sich gegen Außenseiter Nigeria nach 120 torlosen Minuten im Elfmeterschießen (4:2) weiter. Das Team von Sarina Wiegman musste in Brisbane die Verlängerung zu zehnt spielen, nachdem Lauren James die Rote Karte gesehen hatte.

Wie der vierfache Weltmeister USA, der letztlich im Achtelfinale an Schweden gescheitert war, musste der letzte im Bewerb befindliche Kontinentalmeister nach halber Überstunde in einen Elfermeterkrimi. Dabei hatten die Engländerinnen die besseren Nerven, scheiterten nur einmal, während Nigeria zweimal verschoss. So war es EM-Heldin Chloe Kelly vorbehalten, England in die nächste Runde zu befördern.

Nigeria hatte zuvor mit zwei Aluminiumtreffern Pech, konnte dann die Überzahl nach einer Tätlichkeit von James nicht ausnützen. Im Viertelfinale kommt es daher nun für die „Lionesses“ am kommenden Samstag (9.00 Uhr, live in ORF1) zum Duell mit Kolumbien. „Es sind viele Sachen durch meinen Kopf gegangen. Am Ende haben wir als Team zusammengehalten. Es war ein hartes Stück. Wie wir das geschafft haben, darauf bin ich stolz“, erklärte Teamchefin Wiegman.

Best-of von England – Nigeria

England hat sich am Montag ins Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft gekämpft. Die regierenden Europameisterinnen mühten sich gegen Nigeria nach 120 torlosen Minuten im Elfmeterschießen (4:2) weiter.

Happy End für England

Ihr nigerianisches Pendant Randy Waldrum trauerte den Chancen nach: „Wir hatten die besseren und haben zweimal die Latte getroffen. Es war ein bisschen Pech, dass wir nicht angeschrieben haben. Aber man muss anerkennen, dass England ein großes Team ist.“ Damit blieb die nächste große Überraschung aus, nachdem am Sonntag der große Turnierfavorit und Titelverteidiger USA und zuvor schon Deutschland, Kanada und Brasilien in der Gruppenphase ausgeschieden waren.

Rachel Daly, Mary Earps und Chloe Kelly jubeln
Reuters/Dan Peled
Englische Erleichterung: Die Europameisterinnen bleiben im WM-Rennen

Beth England, Rachel Daly, Alex Greenwood und Chloe Kelly sorgten dafür, dass die Engländerinnen auch bei ihrer sechsten WM-Teilnahme im Viertelfinale stehen. Der Fehlschuss von Georgia Stanway zu Beginn fiel nicht ins Gewicht, da aufseiten der Afrikanerinnen Desire Oparanozie und Michelle Alozie verfehlten.

Nigeria im doppelten Lattenpech

In der 16. Minute hätte beinahe eine geborene Engländerin die „Lionesses“ schockiert. Die nach einem Nationenwechsel seit 2022 für Nigeria spielende Außenverteidigerin Ashleigh Plumptre scheiterte mit einem Linksschuss von knapp außerhalb des Strafraums an der Latte. Der Außenseiter verteidigte hinten sehr geschickt und war im Offensivspiel sehr mutig. Zudem wurden mehr Zweikämpfe gewonnen. Auch dadurch konnten die Engländerinnen nicht ihr gewohntes Offensivspiel aufziehen und wurden nur selten gefährlich.

Lattenschuss von Plumptre (16. Minute)

Aus der Distanz schoss die Nigerianerin Ashleigh Plumptre auf die Latte, kurz danach parierte Earps erneut einen Schuss von Plumptre.

Erstmals war das nach einem groben Schnitzer von Abwehrspielerin Blessing Demehin der Fall, der ohne Folgen blieb. Alessia Russo zog sofort ab, scheiterte aber an Nigerias Torfrau Chiamaka Nnadozie (23.). Die war auch bei einem Volley von Rachel Daly auf dem Posten (28.). Drei Minuten später entschied Schiedsrichterin Melissa Borjas nach einem Zweikampf von Rasheedat Ajibade mit Daly auf Elfmeter für England, nahm diesen nach Studium der TV-Bilder aber wieder zurück.

Große Torchance für Nigeria (47. Minute)

Nigeria hatte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Großchance. Die Nigerianerin Toni Payne schlug von links eine Flanke in die rechte Strafraumhälfte. Uchenna Kanu köpfte aus kurzer Distanz an die Oberkante der Latte.

„Lionesses“ in Verlängerung zu zehnt

Gleich nach Wiederbeginn setzte Uchenna Kanu einen Kopfball an die Latte (47.). England kam in der zweiten Hälfte nur einmal nahe an den Führungstreffer heran, da parierte Nnadozie einen Daly-Kopfball stark (76.). In der 87. Minute schwächte die erst 21-jährige Lauren James ihr Team. Sie trat mit dem Fuß der am Boden liegenden Alozie auf den Rücken, sah zunächst Gelb und nach Videostudium zu Recht Rot.

Lauren James
Reuters/Dan Peled
Lauren James sah nach einem Tritt die Rote Karte und schwächte England

Dadurch war der Verlauf der Verlängerung vorgezeichnet. Die bisher nur 1999 im WM-Viertelfinale vertretenen Nigerianerinnen machten das Spiel, bei der besten Chance brachte Alozie den Ball aus guter Position nicht aufs Tor (98.). Im Elfmeterschießen hatte der Favorit das bessere Ende für sich und steht wieder im WM-Viertelfinale.

Fußball-WM, Achtelfinale

Montag:

England – Nigeria 4:2 i. E. (0:0, 0:0, 0:0)

Brisbane, 49.461, SR Borjas (HON)

Elfmeterschießen:
Stanway verschießt
Oparanozie verschießt
1:0 England
Alozie verschießt
2:0 Daly
2:1 Ajibade
3:1 Greenwood
3:2 Ucheibe
4:2 Kelly

England: Earps – J. Carter, Bright, Greenwood – Bronze, Stanway, Daly, K. Walsh (120./Zelem) – James – Russo (88./Kelly), Hemp (106./England)

Nigeria: Nnadozie – Alozie, Ohale, Demehin, Plumptre – Ucheibe, Ayinde (91./Echegini) – Ajibade, A. Payne (114./Oparanozie), Onumonu (58./Oshoala) – Kanu (81./Ordega)

Rote Karte: James (87./Tätlichkeit)