Marvin Potzmann (Austria)
GEPA/Armin Rauthner
Fußball

Europacup-Starter kennen Fahrplan

Wie in den vergangenen Jahren hat Red Bull Salzburg als Meister das Ticket für die Gruppenphase der UEFA Champions League schon sicher, die weiteren Europacup-Starter aus Österreich – Sturm, LASK, Rapid und Austria – kennen nun den Fahrplan für die Qualifikation. Vor allem Rapid hat am Montag in Nyon das große Los gezogen, würde es doch bei einem Aufstieg ins Play-off gegen den Conference-League-Finalisten ACF Fiorentina gehen.

Sturm Graz ist im Ligaweg der Königsklasse zunächst in der dritten Runde bei PSV Eindhoven (Hinspiel am Dienstag, 20.30 Uhr, live in ORF1) gefordert, bei einem Aufstieg trifft man im Play-off dann auswärts am 22. August (21.00 Uhr) entweder auf die Glasgow Rangers aus Schottland oder Servette Genf aus der Schweiz. Das Heimspiel würde am 30. August (21.00 Uhr) in Klagenfurt über die Bühne gehen.

Der LASK steigt im Play-off der Europa League ein und trifft am 24. August zunächst daheim auf den Sieger des Duells HSK Zrinjski Mostar aus Bosnien-Herzegowina gegen Breidablik aus Island.

Rapid könnte auf Fiorentina treffen

In der Conference League bekommt es Rapid bei einem Aufstieg gegen Debrecen (HUN/Hinspiel, Donnerstag, 21.00 Uhr, live in ORF1) mit der Fiorentina zu tun, die Wiener Austria bei einem Aufstieg gegen Legia Warschau (POL/Hinspiel, Donnerstag, 19.00 Uhr, live in ORF1) mit dem Gewinner des Duells Omonia Nikosia (CYP) gegen Midtylland (DEN).

Kurt Zouma und Sofyan Amrabat
Reuters/Bernadett Szabo
Wenn es Rapid ins Play-off schafft, wartet ECL-Finalist Fiorentina auf die Wiener

Vorerst steht aber für Sturm das Drittrundenhinspiel gegen PSV am Dienstag (20.30 Uhr, live in ORF1) in Eindhoven auf dem Programm. Sollte Sturm gegen die Niederländer nach dem Rückspiel am 15. August (20.30 Uhr, live in ORF1) in Graz den Kürzeren ziehen, erfolgt der Umstieg in die Gruppenphase der UEFA Europa League.

Sturm bei Aufstieg in Klagenfurt

Falls Sturm die anstehende Qualihürde PSV nimmt, kann Österreichs Vizemeister jedoch das allfällige Play-off um den Einzug in die Champions League nicht in Graz spielen. Das bestätigte Thomas Tebbich, Sturms Geschäftsführer Wirtschaft, am Montag der APA. „Das Play-off und eine allfällige CL-Gruppenphase müssen nach Auskunft der UEFA zwingend im Ausweichstadion Klagenfurt gespielt werden“, schilderte Tebbich.

Wörthersee Arena
GEPA/Florian Mori
In Klagenfurt würde Sturm das Play-off der Champions League bestreiten

Es sind weiterhin die Arbeitsbereiche für Medien, insbesondere die Sektoren für die TV-Anstalten, die den Champions-League-Standard in Graz verhindern. In diesem Bereich sind es einige Details, die die im Besitz der Stadt Graz stehende Merkur Arena nicht erfüllt. Die allfällige Austragung der Europa-League-Spiele in Graz sei mittlerweile immerhin gesichert, erklärte Tebbich.

Auf LASK wartet ein Meister

Auf den LASK wartet jedenfalls ein nationaler Meister. Zrinjski, der älteste noch existierende Club Bosniens, holte sich in der vergangenen Saison überlegen mit 20 Punkten Vorsprung auf Banja Luka den Meistertitel und gewann auch den Cup. Banja Luka war in der Qualifikation zur Conference League jüngst mit 0:1 und 1:2 an der Wiener Austria gescheitert. Zrinjski scheiterte zuletzt in der zweiten Qualirunde zur Champions League an Slovan Bratislava (2:3).

Zrinjski wäre erstmals Gegner eines ÖFB-Clubs im Europacup, mit Breidablik aus der Gemeinde Kopavogur gibt es dagegen schlechte Erfahrungen. 2013 schied Sturm Graz in der Europa-League-Qualifikation gegen die aktuell in der nationalen Meisterschaft drittplatzierten Isländer mit 0:0 und 0:1 aus, 2021 scheiterte Austria Wien in der Conference-League-Qualifikation mit 1:1 und 1:2.

„In dieser Phase gibt es keine einfachen Gegner. Wir werden beide Mannschaften intensiv beobachten und uns dementsprechend auf die Spiele vorbereiten. Wir wollen die Chance ergreifen und uns für die Gruppenphase qualifizieren“, erklärte Trainer Thomas Sageder. Der Sieger des Duells steht in der Gruppenphase der Europa League, für den Verlierer geht es in der Conference-League-Gruppenphase weiter.

Schwierige Aufgabe für Rapid bei Aufstieg

Die Wiener Clubs haben im Falle des Aufstiegs ins Play-off zur Conference-League-Gruppenphase schwere Gegner zugelost bekommen. Rapid würde es in der finalen Qualifikationsrunde mit dem italienischen Spitzenclub ACF Fiorentina zu tun bekommen. Die Wiener Austria hätte als letzte Hürde entweder den FC Midtjylland (Dänemark) oder Omonia Nikosia (Zypern) zu überwinden.

Fiorentina hat eine starke Saison hinter sich. Der Club aus der Toskana verlor erst im ECL-Finale gegen West Ham mit 1:2, im Cup setzte es im Endspiel gegen Inter Mailand eine 1:2-Pleite. Prominenteste Spieler in der Mannschaft von Trainer Vincenzo Italiano, Ligaachter der Vorsaison und nur aufgrund des Europacup-Ausschlusses von Juventus international vertreten, sind unter anderem Luka Jovic, Sofyan Amrabat und Nicolas Gonzalez. „Florenz ist zweifelsohne ein sehr starker Gegner aus einer der Top-Fünf-Ligen Europas. Dennoch liegt unsere Konzentration ausschließlich auf unseren kommenden beiden Qualispielen gegen Debrecen“, sagte Rapid-Trainer Zoran Barisic.

Austria hat Duell mit Midtjylland oder Nikosia im Visier

Auf die Wiener Austria wartet entweder Midtjylland mit ÖFB-Goalie Martin Fraisl, der zuletzt von Arminia Bielefeld nach Dänemark gewechselt ist, oder der zypriotische Cupsieger Omonia Nikosia, Sechster der Vorsaison. Midtjylland war im vergangenen Herbst Gegner von Vizemeister Sturm in der Europa-League-Gruppenphase und warf die Grazer mit einem 2:0-Sieg im letzten Gruppenspiel aus dem Bewerb. Die Europacup-Quali gelang in der Liga aber erst über ein Play-off. In dieser Saison schafften die Dänen des neuen Trainers Thomas Thomasberg in der zweiten Qualirunde gegen den luxemburgischen Vertreter Progres Niederkorn erst nach Verlängerung den Aufstieg. Nikosia bezwang FK Qabala aus Aserbaidschan souverän.

Zuvor sind die Wiener Clubs noch in der dritten Qualifikationsrunde gefordert. Rapid bekommt es im Hinspiel am Donnerstag mit Debrecen aus Ungarn zu tun, die „Veilchen“ müssen zu Legia Warschau nach Polen. Im Falle eines Aufstiegs finden die Play-off-Hinspiele am 24. August statt, die Rückspiele eine Woche später am 31. August. Rapid würde zuerst vor heimischer Kulisse antreten, die Austria auswärts.

Europacup-Auslosungen

Montag:

Champions League, Play-off

Glasgow Rangers (SCO)/Servette Genf (SUI) – PSV Eindhoven (NED)/ Sturm Graz

Spieltermine: 22./23. bzw. 29./30. August

Europa League, Play-off

LASK – HSK Zrinjski Mostar (BIH)/Breidablik (ISL)

Spieltermine: 24./31. August

Conference League, Play-off

Rapid Wien/Debrecen (HUN) – Fiorentina (ITA)

Omonia Nikosia (CYP)/FC Midtjylland (DEN) – Legia Warschau (POL)/Austria Wien

Spieltermine: 24./31. August

Die erstgenannten Teams haben im Hinspiel jeweils Heimrecht