Kadidiatou Diani war an den ersten drei Toren beteiligt: Zunächst köpfelte sie nach Flanke von Sakina Karchaoui zur Führung ein (15.), dann vollendete Kenza Dali eine schöne Kombination (20.), ehe Eugenie Le Sommer den Sack früh zumachte (23.). Die 34-jährige französische Rekordtorschützin erzielte in einer ereignisarmen zweiten Hälfte auch das 4:0 (72.) und schraubte ihr Torkonto im Nationalteam auf 92. Damit lebt der Traum vom ersten WM-Titel für Frankreich weiter.
Jener von Marokko ist hingegen ausgeträumt, allerdings hatten die Afrikanerinnen bei der Premierenteilnahme ihr Ziel übertroffen. In der Gruppe war man nach zwei Siegen gegen Kolumbien und Südkorea sensationell vor Deutschland geblieben. Gegen das DFB-Team hatten die Marokkanerinnen, die in der Weltrangliste auf dem 72. Rang liegen (67 Plätze hinter Frankreich), zum Auftakt noch ein 0:6 kassiert.
FIFA Frauen-WM 2023: Best-of von Frankreich – Marokko
Im letzten Achtelfinale bei der Fußball-WM ist Frankreich seiner Favoritenrolle vollauf gerecht geworden. Das Team von Trainer Herve Renard, das auch spielerisch überzeugte, ließ dem Außenseiter aus Marokko keine Chance und gewann mit 4:0 (3:0). Drei Treffer fielen dabei in der ersten Drangphase zwischen der 15. und der 23. Minute. Nun wartet auf die Französinnen ein spannendes Viertelfinal-Duell mit Gastgeber Australien.
Blick auf Australien gerichtet
Nach zwei spielfreien Tagen geht es am Freitag (3.00 Uhr MESZ bzw. 9.30 Uhr, jeweils live in ORF1) mit dem Viertelfinale weiter. Spanien trifft auf die Niederlande, und danach matchen sich Japan und Schweden. Am Samstag (9.00 Uhr bzw. 12.30 Uhr, live in ORF1) folgen die Partien Australien gegen Frankreich und England gegen Kolumbien.
„Jetzt haben wir den Durchbruch geschafft“, sagte Stürmerin Kenza Dali. Doch wenige Minuten nach Schlusspfiff blickten die Französinnen und ihr Trainer schon nach vorn auf das anstehende Duell mit Australien. „Jetzt müssen wir uns natürlich konzentrieren auf das Gastgeberland“, forderte Coach Renard, nachdem sein Team die Pflicht erfüllt hatte. Im Viertelfinale am Samstag in Brisbane soll gegen den Koausrichter (9.00 Uhr MESZ) auch die Kür gelingen. „Wir haben die Möglichkeiten, die Fähigkeiten, das zu schaffen. Wir wissen schon, dass das kein leichtes Spiel werden wird – für beide Teams nicht.“
Drei Tore binnen acht Minuten
Nach nicht einmal einer halben Stunde Spielzeit war Marokkos WM-Märchen wieder ausgeträumt. Die spielerisch klar überlegenen Französinnen erzielten binnen acht Minuten drei Tore, Marokkos Defensive wirkte angesichts der Kombinationsfreude der Gegnerinnen überfordert. Auch offensiv fanden die vom französischen Trainer Reynald Pedros trainierten Nordafrikanerinnen keine Mittel.
Nach der Pause ging es Frankreich vor 13.557 Zuschauerinnen und Zuschauern in Adelaide gemächlicher an, kontrollierte aber immer das einseitige Duell. Als Le Sommer eine weit geschlagene Flanke per Kopf zum 4:0 verwertete, drohte Marokko ein Debakel wie im Auftaktspiel. Doch die Französinnen gingen am Ende nicht mehr auf weitere Treffer.
Fußball-WM, Achtelfinale
Dienstag:
Frankreich – Marokko 4:0 (3:0)
Adelaide, 13.557, Hindmarsh Stadium, SR Penso (USA)
Torfolge:
1:0 Diani (15.)
2:0 Dali (20.)
3:0 Le Sommer (23.)
4:0 Le Sommer (70.)
Frankreich: Peyraud-Magnin – Perisset (81./Cascarino), Renard, de Almeida, Karchaoui – Dali, Geyoro, Toletti (54./Becho), Bacha – Diani, Le Sommer (81./Feller)
Marokko: Errmichi – Ait El Haj, El Chad, Benzina, Redouani – Ouzraoui, Nakkach (64./Kassi), Chebbak, Tagnaout (64./Bouftini) – Jraidi, Lahmari (64./Ayane)
Gelbe Karte: keine bzw. Ait El Haj