Nicolas Kühn (Rapid)
GEPA/Manfred Binder
Conference League

Rapid mit breiter Brust gegen Debrecen

Rapid Wien peilt ab Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) den erstmaligen Einzug in die Gruppenphase der UEFA Conference League an. Ein Jahr nach dem blamablen Play-off-Aus gegen den FC Vaduz bekommen es die Grün-Weißen in der dritten Qualifikationsrunde zunächst vor heimischer Kulisse in Wien mit dem ungarischen Vertreter Debrecen zu tun. Nach dem gelungenen Saisonstart nehmen die Hütteldorfer mit breiter Brust den nächsten Anlauf.

Die Favoritenrolle in dem Premierenduell liegt angesichts der Qualität im Kader und den zuletzt überzeugenden Leistungen bei den Wienern. Erstmals seit 38 Jahren kommt es für Rapid auf internationalem Terrain wieder zu einer Begegnung mit einem ungarischen Verein – auf Debrecen traf man bisher überhaupt noch nie. Im Hinspiel streben die Hütteldorfer laut Trainer Zoran Barisic „eine gute Ausgangslage“ für das Rückspiel kommende Woche an. Im Kampf um den Aufstieg werden am Ende dann „Kleinigkeiten wie die Tagesverfassung oder auch das Glück entscheidend sein“, wie Barisic zurückhaltend betonte.

Rapid überzeugte zum Saisonstart in vielen Bereichen und löste rund um den Club eine vorsichtige Euphorie aus. Momentan mache die Truppe „richtig Spaß“, Barisic habe eine „riesengroße Freude“ mit ihr. Das Klima innerhalb des Teams ist, auch durch den tollen Saisonstart bedingt, sehr gut. „Wenn du Siege einfährst, kommt so eine Stimmung auf, die wir hoffentlich weiter mitnehmen können“, so Flügelstürmer Nicolas Kühn, der nach seinem ersten Liga-Doppelpack am Samstag gegen Altach (4:0) selbstbewusst die europäische Bühne betritt. „Ich fühle mich topfit und bin positiv gestimmt für Donnerstag.“

Zuversicht bei Wiener Clubs

Voller Zuversicht gehen die beiden Wiener Großclubs in die dritte Qualifikationsrunde der Conference League.

„Ich bin positiv gestimmt“

Neben Kühn wussten jüngst auch die anderen Startelf-Akteure zu überzeugen. Guido Burgstaller präsentiert sich weiterhin treffsicher, Thorsten Schick erwies sich als der ideale Assistgeber mit sechs Vorlagen aus den ersten drei Pflichtspielen, und die grün-weiße Hintermannschaft musste bisher erst einen Gegentreffer hinnehmen. Barisic sieht daher wenig Grund für Veränderungen: „Es ist gut möglich, dass wir zum dritten Mal in Folge dieselbe Startelf sehen. Die Jungs haben es zuletzt gut gemacht.“

ECL-Quali, dritte Runde

Donnerstag 21.00, live in ORF1

Rapid Wien – Debrecen

Wien, Weststadion, SR Hennessy/IRL

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Hedl – Schick, Querfeld, Cvetkovic, Auer – Sattlberger, Kerschbaum – Kühn, Seidl, Grüll – Burgstaller

Debrecen: Megyeri – Kusnyir, Romanchuk, Dreskovic, Manrique – Loncar, Lagator – Szecsi, Dzsudzsak, Kyziridis – Babunski

Mit dem internationalen Geschäft eröffne sich jetzt aber „ein neues Buch“, vor dem kommenden Gegner zeigte sich der Rapid-Coach gewarnt: „Wir treffen auf einen ungarischen Spitzenverein, der über eine spielerisch gute Mannschaft und viele arrivierte Spieler verfügt.“

Vor Debrecen gewarnt, Fiorentina wartet

Debrecen sicherte sich als Drittplatzierter der ungarischen Liga einen internationalen Startplatz, in der zweiten Qualifikationsrunde setzte sich das Team aus dem Osten des Landes hauchdünn im Elfmeterschießen gegen den armenischen Vertreter Alashkert durch. Das „Um und Auf“ sei Kapitän Balazs Dzsudzsak, auf ihn gelte es besonders Acht zu geben. „Er ist der Denker und Lenker, versprüht viel Torgefahr und kann seine Mitspieler ideal in Szene setzen“, warnte Barisic vor dem über 100-fachen ungarischen Nationalspieler.

Auf den Sieger des Drittrundenduells wartet im Play-off mit dem italienischen Spitzenclub und Vorjahresfinalisten Fiorentina eine Mammutaufgabe. Für Barisic bleibt dieser Fakt aktuell aber nur eine Randnotiz: „Wir denken kein Promille an Fiorentina. Wir konzentrieren uns nur auf die Gegenwart, und die heißt Debrecen.“ Die Vorfreude auf den internationalen Startschuss ist sowohl bei Trainer und Mannschaft als auch bei den grün-weißen Anhängerinnen und Anhängern groß. Bereits rund 15.000 Tickets waren am Dienstag für das Heimspiel abgesetzt. „Ich hoffe, dass wir mit viel Selbstvertrauen und Freude antreten, denn jedes internationale Spiel ist etwas Besonderes“, sagte Barisic.